Auf einen Kaffee mit Noushin Kiani
Mittwoch, 1. Februar 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Dirk Gebhardt
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Noushin Kiani ist Malerin. Sie wurde in Teheran geboren und lebt seit 1986 in Deutschland. In Köln und Düsseldorf hat sie Kunst studiert, seit 1994 macht sie auch Filme. Ihr Kurzfilm „La Gioconda Reloaded feierte 2011 Premiere. Silke Hallmann traf Noushin in Susis Café Bar am Ubierring.
Was magst Du an diesem Ort???
Es hat eine ganz tolle, warme Atmosphäre, es ist angenehm, dort einen Kaffee zu trinken für zwischendurch, mal was lesen, ein bisschen arbeiten. Es ist viel los und man ist trotzdem nicht beobachtet. Es ist wie ein Familienwohnzimmer! Susi schafft mit ihrer liebevollen Art so eine Atmosphäre, dass sich keiner beobachtet fühlt, dass man ein schönes Gefühl hat. Deshalb kann man dort auch nur arbeiten, weil man sich irgendwie gut und geborgen fühlt.
Warum wohnst Du in der Südstadt???
Seit ich in Deutschland lebe, wohne ich in der Südstadt. Erst am Sachsenring, mein Studium an der Kölner Werkschule Freie Kunst und jetzt an der Grenze Bayenthal/Südstadt. Mir gefallen die Leute aus der Kunst- und Literaturszene, Freunde, die früher Studenten waren und immer noch hier wohnen, diese Lebendigkeit. Die Südstadt ist für mich der Kern der ganzen Stadt, ist mir vertraut, einfach meine Heimat. Auch das Odeon ist übrigens so ein wichtiger Teil der Südstadt, das Programm dieses Kinos ist seit jeher sehr erlesen.
Woran arbeitest Du gerade?
Ich arbeite an dem Film Susis wunderbarer Kaffee. Der Film ist jetzt fertig. Er wird am Samstag, den 4. Februar 2012 um 14.00 Uhr im Odeon gezeigt. Er dauert 15 Minuten, es gibt noch einen kurzen Vorfilm vorab. Der Eintritt beträgt 3,00 und soll dabei helfen, einen Teil der Produktionskosten zu decken durch das sog. Crowdfunding wie es Künstler wie Blixa Bargeld bereits seit längerem erfolgreich betreiben. DVD´s des Films sind demnächst in der Café Bar erhältlich.
Ich habe drei halbe Tage dafür gedreht, es sind Momentaufnahmen der Atmosphäre des Cafés drinnen und draussen und von Stammgästen, Gruppengespräche von Leuten, die dort oft sind. Nur mit Susi habe ich ein Interview geführt, das zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Film! Wir haben beim Dreh darauf geachtet, dass unsere Filmausrüstung dezent bleibt, die Menschen sich nicht gestört fühlen, keine künstliche Stimmung erzeugt wird.
Was bewegt Dich derzeit??
Ich sehe, dass besonders in der Südstadt die Leute gut zusammenleben, sie sind tolerant einander gegenüber, so viele Menschen leben ohne Vorurteile nebeneinander. Das berührt mich. Nicht nur bei Susi ist das so, überall in der Südstadt. Ich wünsche mir, dass das so bleibt, obwohl es Unterschiede zwischen den Menschen gibt.
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