Biergarten in der Lücke neben der Lotta
Dienstag, 4. August 2020 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Ein Haus wäre zwar besser, aber ein Biergarten ist gerade angesichts der aktuell steigenden Temperaturen auch nicht schlecht. Die Betreiber der Lotta jedenfalls haben aus der Not eine Tugend gemacht und ihren temporären Biergarten in die Baulücke gequetscht. Schön ist der geworden und dank der Schirme ab nachmittags auch angenehm schattig. Innerhalb von knapp zwei Wochen haben die Betreiber der Lotta die Baulücke neben ihrem Lokal zum Biergarten umfunktionieren können. Die Stadt hat ausnahmsweise sehr zügig gearbeitet, was die Genehmigung angeht, und dank der vielen Helfer konnte das bis dato zugewucherte Areal schnell von lästigem Gestrüpp befreit werden. Jetzt hat die Lotta 65 Sitzplätze mehr zu bieten an der frischen Luft.
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in.form – Köln SüdstadtEs ist ein Biergarten mit dem besonderen Charme einer Ruine, denn an den Seitenwänden finden sich noch weiße Kacheln, im Hintergrund die alten sanitären Anlagen, die zwar abgebaut sind, aber das Bad-Ambiente lässt sich noch erahnen. Der auf Brachen typische Sommerflieder wurde weitgehend erhalten und in den Biergarten integriert, so dass die Besucher durchaus im Grünen sitzen. Ein gutes Beispiel, wie man vorhandes Grün integrieren statt es komplett herauszureißen.
Verwaltung reagierte ausgesprochen schnell
Dass sich die Lottabetreiber für die Baulücke stark machten, hat mit den Hygienebestimmung wegen der Corona-Pandemie zu tun. „Wer weiß, wie gut unser Lokal ab Herbst besucht ist, und das Karnevalsgeschäft wird auch wegfallen“, so Martin Hemke. Hemke ist einer der 15 Betreiber der Lotta und voll des Lobes über die Verwaltung. Hört man schließlich auch nicht alle Tage. „Das könnte so bleiben“, meint er lachend und spielt damit auf die schnelle Genehmigung des Interimsbiergartens an. Auch beim Grundstückseigentümer stießen sie auf offene Ohren. Dieser wolle vor dem Winter nicht mit dem Bau beginnen.
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Dreiling Orthopädie-SchuhmacherIn normalen Zeiten fasst die Lotta zu Veranstaltungen wie den Kneipenquizabenden über 100 Gäste. Jetzt dürfen es nur 40 sein, die sich zeitgleich drinnen aufhalten. Zwar seien sie bislang relativ gut durch die Krise gekommen, was aber die Zukunft bringe, wisse halt niemand, so Hemke. Seit fast fünf Jahren klafft zwischen Lotta und dem Kat 18 eine Baulücke. „Damals hat man die Familie, die dort wohnte, vor die Tür gesetzt und bis heute ist nichts geschehen“, sagt Kalle Gerigk von der Initiative „Recht auf Stadt“.
Zur Eröffnung ist auch er vorbeigekommen. „Ich habe die Familie Montag lange begleitet“, sagt Gerigk. Besser wäre es zwar, endlich neue Wohnungen dort zu bauen, aber die Zeit bis dahin mit einem Biergarten zu überbrücken, auch um den Gastronomen in dieser schwierigen Zeit unter die Arme zu greifen, findet er durchaus positiv. Geöffnet hat der Biergarten täglich ab 17 Uhr. Unter der Woche bis 22 Uhr, an den Wochenenden bis 23 Uhr. „Wir wollen die Nachbarn ja nicht überstrapazieren“, sagt Hemke dazu.
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