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Kultur

Big is Beautiful. Die Süd Beat Big Band

Montag, 13. Juni 2016 | Text: Reinhard Lüke | Bild: Süd Beat Big Band

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Die Südstadt hat viele junge Bands, aber diese ist vermutlich die größte. Die Süd Beat Big Band, bestehend aus Schülern des Musikzweiges am Humboldt-Gymnasium, hat zwar auch schon im Alten Pfandhaus gespielt, musste aber ansonsten meist mit den akustischen Gegenbenheiten der Schul-Aula Vorlieb nehmen. Am kommenden Freitag (17.6) gastiert die Truppe mit ihrem mitreißenden Mix aus Jazz, Soul und Pop um 19 Uhr in der Comedia. Womöglich die letzte Gelegenheit, die Band zu hören, bevor sie im Herbst auf Einladung des Goethe-Instituts nach China geht. Reinhard Lüke sprach mit dem Leiter der Süd Beat Big Band, Christoph „Picco“ Fröhlich.

Es ist ja kein Geheimnis, dass du der Sohn des langjährigen Höhner-Schlagzeuger Janus Fröhlich bist. Was lief denn zu deinen Kindertagen bei Fröhlichs daheim für Musik? Hühner rund um die Uhr?
Picco: (Lacht und schüttelt energisch den Kopf) Auf keinen Fall! Mein Vater war schon immer großer Beatles- und Police-Fan. Die mochte meine Mutter zwar auch, aber die hörte vor allem Jazz. Sängerinnen wie Ella Fitzgerald und sowas.

Seit wann existiert die Süd Beat Big Band?
Seit 2001. Ins Leben gerufen und viele Jahre geleitet hat sie Tobias Kremer, nachdem er von der Rheinischen Musikschule den Auftrag bekam, ein Big Band für jüngere Schüler zu gründen. Die Rheinische unterhält insgesamt vier Big Bands und die „Süd Beat Big Band“ -der Name kam erst später- soll dezidiert Schüler an diese Musik und die Form des Zusammenspieles heranführen. Ich habe als Schüler am Humboldt Gymnasium selbst in der Big Band Bass gespielt und gesungen und leite die Truppe jetzt seit fünf Jahren.

Wie big ist denn die Band derzeit?
Ziemlich big. Wir haben knapp 30 Mitglieder. Beispielsweise haben wir mehr Saxofone, als man eigentlich bräuchte. Was aber gut ist, da immer mal wer wegen Krankheit oder anderer Verpflichtungen ausfallen kann. Aber das Tolle ist, dass wir alle Instrumente, die in eine Bigband gehören, die den Namen verdient, im Moment besetzt haben.

Wie alt sind die Mitglieder?
Von der 8. Klasse bis zur 12. Also, zwischen so 13 und 18 Jahre alt. Darüber hinaus gibt noch ein paar Ehemalige, die nach dem Abi in Köln geblieben sind und die je nach Bedarf kurzfristig dazukommen. Mich freut bei denen besonders, dass sie sich dann auf der Bühne total zurücknehmen und auch mal die dritte Trompete spielen, um den Jüngeren nicht die Show zu stehlen.

Aber gerade wenn sie am besten spielen, sind die meisten Schüler ja nach der 12. Klasse weg. Ist diese ständige Fluktuation für dich nicht total frustrierend?
Ich sehe das eher als Herausforderung. Natürlich bin ich dadurch gezwungen, mich innerhalb der Schule ständig nach neuen Talenten umzusehen und sie in das bestehende Gefüge einzubauen. Aber es macht mich auch total stolz, wenn einige von ihnen nach ihrem Ausscheiden weiter ihren musikalischen Weg gehen. So wie beispielsweise Ferdinand Schwarz, der mit seiner Trompete inzwischen u.a. mit AnnenMayKantereit unterwegs ist und beim Konzert in der Comedia auch dabeisein wird.

Jazz und Swing sind ja nicht unbedingt Musikrichtingen, die Teenager in ihrer Freizeit hören. Wie begeistert man sie trotzdem dafür?
Der Schwerpunkt liegt bei uns eher auf Crossover-Pop wie beispielsweise der Musik von Seed. Die Band macht einerseits total heiße, tanzbare Pop-Musik, verpackt darin aber ungeheuer raffiniert andere Stilrichtungen wie Jazz, Soul und Swing. Wir haben von Peter Fox „Schüttel deinen Speck“ im Programm und die Nummer macht auch den Kids riesigen Spaß. Und von da aus kann ich dann über Fusion-Hits wie „Birdland“ einen Bogen zu Standarts von Count Basie schlagen, ohne dass alle gleich aufstöhnen.

Bis du eigentlich bei der Musikschule oder beim Humboldt Gymnasium angestellt?
Sowohl als auch. Die Big Band läuft über die Rheinische und vom Land bekomme ich ein paar Stunden bezahlt, in denen ich u.a. anderem sowas wie die Kompositions-Werkstatt mache.

Das heißt, du bist studierter Musiker…
Nö. Ich hatte nach dem Abi keinen richtigen Plan und habe erstmal viel gejobbt. Irgendwann dachte ich mir dann aber, das kann es auf Dauer auch nicht sein und habe mich dann für ein dreijähriges Studium bei SAE, einer privaten Hochschule für Ton- und Videotechnik, eingeschrieben. Am Ende hatte ich dann einen Bachelor of Recording Arts. In der Zeit habe ich viel mit Tobias Kremer, dem Gründer der Big Band, zusammengearbeitet und die Konzerte der Truppe tontechnisch betreut. Zudem war er Leiter des Jazz-Festivals Viersen, wo ich dann auch bald als Technischer Leiter an den Reglern stehen durfte. Dann hat die Frau Tenhagen, Leiterin des Musikzweiges am Humboldt, mich irgendwann gefragt, ob ich nicht Lust hätte, an der Schule regelmäßig was zu machen. So bin ich da reingerutscht.

Aber du hast nebenbei doch immer schon selbst Musik gemacht…
Klar.  Seit meinem 10. Lebensjahr habe ich immer schon in irgendwelchen Bands gespielt und auf der Bühne gestanden. 2008 bin ich dann als Bassist bei der Kinderrockband Pelemele eingestiegen, wo ich heute auch singe.

Warum gründet man eine Rockband, die Musik für Kinder macht? Aus blankem Hass auf Rolf Zuckowski oder Daniel Kallauch?
Wäre möglich, aber da ich nicht Gründungsmitglied bin, kann ich die Anfänge nur so beschreiben, wie sie mir erzählt wurden. Danach war Pelemele ursprünglich eine Punkband, die eines Nachmittages mal ein Hinterhofkonzert gegeben hat, bei dem auch viele Kinder im Publikum waren, die bei der Musik total abgegangen sind. Und so hat die Band begonnen, bei ihren Gigs zunehmend Punkversionen von Kinderliedern zu spielen. Weil das toll ankam, hat man dann angefangen, selbst Songs für Kinder zu schreiben. Wir machen nach wie vor die Musik, auf die wir selbst Lust haben und die eben etwas anders klingt als die von Rolf Zuckowski. Das macht noch immer großen Spaß und wir sind mit Pelemele im Sommer fast jedes Wochenende unterwegs.

Und was hört der Privatmensch Picco Fröhlich für Musik?
Ganze unterschiedliche. Ich mag zum Bespiel die amerikanische Hip-Hop-Band The Roots, die auch Funk und Soul einbauen. Daneben höre ich zur Zeit viel Mayer Hawthorne, ein unheimlich guter, (weißer!) Soulsänger, aber ich halte auch Justin Timberlake für herausragenden Musiker und habe nie aufgehört, Police zu mögen.

Was dürfen Zuhörer vom Konzert der Süd Beat Big Band in der Comedia erwarten?
Ich kann ihnen ein Konzert versprechen, in dem ganz viele Talente aufblitzen werden, eine Menge teils bekannter Songs in mitreißenden Versionen zu hören sind. Ich bin mir sicher, dass es ein toller Abend wird, auf den wir Musiker uns total freuen.
 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

Text: Reinhard Lüke

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