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Gesellschaft

Bleibt das Welle-Hochhaus nun doch stehen?

Donnerstag, 26. Juli 2018 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eigentlich sollte das Hochhaus der Deutschen Welle gesprengt werden. Anfang des Jahres sollte das Gebäude in Schutt und Asche fallen. Dann hieß es, dass es im August soweit sei. Und dann ist es still geworden. Von einer Sprengung ist nun schon länger keine Rede mehr. Nicht zuletzt, weil der unmittelbare Nachbar, ebenfalls ein Sendebetrieb und zwar das Deutschlandradio, eine Sprengung fürchtet.

Deutschlandfunk und Welle

Sendesicherheit

Man sei nicht grundsätzlich gegen das Plangebiet, sagt Deutschlandradio-Sprecher Jörg Schumacher. Im Gegenteil, man stehe einer baulichen Entwicklung auf dem ehemaligen Gelände der Deutsche Welle aufgeschlossen gegenüber. Eine Sprengung aber gehört nicht dazu. Verständlicherweise. Denn dies könnte den Sendebetrieb für einen ganzen Tag lahm legen. „Als öffentlich-rechtlicher Radiosender haben wir jedoch eine gesetzliche Sendeverpflichtung gegenüber der Allgemeinheit, aus deren Beiträgen wir uns finanzieren. Sicherheit, auch für den Sendebetrieb, genießt daher genauso wie die Arbeitsfähigkeit im Haus mit mehr als 500 Arbeitsplätzen höchste Priorität “, sagt Schumacher. Verschiedene Sachverständige hätten bescheinigt, dass man nicht weitermachen könne wie bisher. Im Falle einer Sprengung erwarte man erhebliche Beeinträchtigungen.

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Umgang mit Bestandsgebäuden wird geprüft

Die Gebäude liegen sehr dicht beeinander. 35 Meter, um genau zu sein. Auch gibt es einen baulichen Zusammenhang, wie die gemeinsame Bodenplatte. Es sei einfach nicht sicher, ob der Sendebetrieb während der Sprengung weiterlaufen könne. Hinzu kommt, dass das Gebiet weiträumig gesichert werden müsste. Das Deutschlandradio werde andere Möglichkeiten, die der Investor ins Spiel bringt, um das Gebäude abzureißen, ebenso prüfen lassen.

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Die Gebäude stehen zu lassen, ist eine von drei Möglichkeiten, die die Wohnkompagnie, ein Unternehmen von Bauwens Development zwischenzeitlich in Erwägung zieht, wie Unternehmenssprecher Holger Römer im Gespräch erklärt. Zurzeit werde noch weiter Asbest abgetragen. An den Stahlträgern zwischen den Bodenplatten sei man noch fündig geworden. Das Gebäude muss vor Abriss vollständig von Asbest befreit sein.

Mehr als 750 Wohnungen waren einmal geplant

Und weil dies das Ziel ist, gibt es in der Tat Überlegungen, das Gebiet auch mit dem Bestandsgebäude zu planen. Nach den Sommerferien könnten die Konzepte stehen, vielleicht aber auch erst später, Römer wollte sich nicht auf einen genauen Termin festlegen lassen.

Welle - Mertener Strasse

Konventionell abreißen statt sprengen?

Eigentlich war eine dieser typischen Riegelbebauungen geplant, wie der Architekt vom Büro Astoc vor zwei Jahren bei der öffentlichen Vorstellung der Pläne erklärte. Etwa 750 Wohnungen sollten entstehen. Grünflächen im Inneren der in Hofform angelegten Gebäude. Die äußeren Riegel seien nötig, um die dahinter liegende Bebauung vom Lärm abzuschirmen. Zehn Prozent der Wohnungen sollen öffentlich gefördert sein. All das könnte nun Schnee von gestern sein. Sollten die Wellegebäude stehen bleiben, würde sich das gesamte Areal anders darstellen.

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Bis es soweit ist, werden noch viele Monate ins Land ziehen. Wie das Sanierungsunternehmen Bst Becker auf seiner Webseite schreibt, rechne man mit dem Abschluss der Sanierungsarbeiten im August diesen Jahres. Im Juli 2015 hatten sie begonnen. Da offenbar eine Sprengung nicht in Frage kommen wird, würde ein Abriss nach konventioneller Art bei der Höhe der Gebäude etwa ein Jahr in Anspruch nehmen. Da Bauwens schon jetzt viel Geld und Zeit in das Projekt gesteckt hat, könnte die Erhaltung der Hochhäuser die gesamte Entwicklung möglicherweise beschleunigen.

Text: Susanne Wächter

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