Zwei Tote bei Brand im Severinsviertel
Mittwoch, 24. Oktober 2018 | Text: Judith Levold | Bild: Oliver Köhler
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Die Kölner Feuerwehr teilte kurz vor Mitternacht mit, dass das Feuer unter Kontrolle sei. Es gebe noch Brandnester, ein Löschzug bleibt deshalb wegen Nachlöscharbeiten vor Ort. Die Anwohner, die ihre Wohnungen räumen mussten, kommen die Nacht über unter: Eine Person wird vom Wohnungsamt untergebracht, eine von der Severinskirche aufgenommen, 9 weitere bei Nachbarn und Freunden. Das Wohnungsamt wird mit Letzteren am Donnerstag Kontakt aufnehmen, um sie adäquat unterzubringen. Die Notfallseelsorge steht für Betroffene bereit und kann jederzeit über die Leitstelle der Kölner Feuerwehr erreicht werden: 0221/9748-
Dunkler Rauch und beißender Geruch
Um kurz vor 18h am Mittwoch den 24. Oktober, war auf der Severinstraße Höhe Severinskirchplatz starke Rauchentwicklung und Brandgeruch bemerkbar, kurz darauf hatte die Feuerwehr den Zugang zur Seitenstraße An St. Magdalenen abgesperrt, dort war auf der Seite kurz vor der Ecke Brunostraße in einem Altbau ein Feuer ausgebrochen, die Feuerwehr musste ihre Rettungsleitern auf ganze Höhe ausfahren. Zahlreiche Einsatzwagen von Feuerwehr und Rettungsdienst waren auf der Severinstraße und dem Kirchplatz eingetroffen, nach Auskünften von Einsatzleiter Christian Heinisch von der Berufsfeuerwehr, sind zwei Menschen bei dem Brand ums Leben gekommen, schon die Anwohner hatten direkt von mehreren Verletzten berichtet.
Ersten Einschätzungen nach hat sich der Brand vom 1. Stock aus bis zum Dach hoch entwickelt. Drei Personen mussten von der Feuerwehr mit einer Drehleiter aus der Wohnung gerettet werden und zwei vom Dach aus. Eine weitere Person konnte sich selbst in Sicherheit bringen.
Altbau einsturzgefährdet
Die Nachbargebäude wurden geräumt.Die Feuerwehr hatte aufgrund der Rauchentwicklung darum gebeten, die Fenster geschlossen zu halten, Luftmessungen hätten jedoch unbedenkliche Werte ergeben, so eine Mitteilung der Stadt Köln.
Ein Baustatiker prüfte vor Ort, ob das brennende Haus einsturzgefährdet ist. Das THW wurde angefordert, um Teile des Gebäudes abzustützen und es nach dem Treppenhaus- und Dacheinsturz so zu stabilisieren, dass sämtliche Bereiche von der Feuerwehr betreten werden können.
Insgesamt 185 Kräfte von Berufs- und Freiwilliger Feuerwehr waren im Einsatz. Sie haben u.a. sogenannte Löschlanzen in die Holzböden des brennenden Altbaus eingeschlagen, das sind Metallnägel/Stahlrohre mit Löchern. Durch die Löcher haben sie dann das Wasser gespritzt, um Brände an schwer zugänglichen Stellen zu erreichen.
Am Tag nach dem Brand machte sich OB Henriette Reker ein Bild von der Lage vor Ort, dankte den Einsatzkräften und sprach den Betroffenen und Angehörigen der Todesopfer ihre Anteilnahme aus: „Meine Gedanken waren in der Nacht bei den Angehörigen der Opfer. Im Namen der Stadt Köln, aber auch ganz persönlich, spreche ich Ihnen mein tief empfundenes Beileid aus und wünsche Ihnen viel Kraft in dieser schweren Situation. Als Stadt werden wir dort unterstützen, wo wir es können. Den Verletzten wünsche ich eine rasche und vollständige Genesung. Die Stadt Köln wird sich weiter um diejenigen kümmern, die ihr Heim, ihr Hab und Gut und ihr Zuhause in der vergangenen Nacht verloren haben. Ebenso um diejenigen, die in den kommenden Tagen noch nicht wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können.“
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