Chaostage beim FC
Sonntag, 17. Oktober 2010 | Text: Gastbeitrag
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Mein FC-Spieltag begann bereits schauerlich: herbstlicher Dauerregen, Verkehrschaos rund um die Aachener Straße und dann noch eingequetscht zwischen Dortmunder Fans in der KVB zum Stadion.
Mein FC-Spieltag begann bereits schauerlich: herbstlicher Dauerregen, Verkehrschaos rund um die Aachener Straße und dann noch eingequetscht zwischen Dortmunder Fans in der KVB zum Stadion.
Zwischen Moltkestraße und Militärring musste ich mir alles über die Fehler im Kölner Management anhören: warum Manager Meier Spieler wie Kagawa, Großkreutz und Holtby ablehnte und stattdessen den griechischen Linksverteidiger Giannoulis einkaufte, der bis heute nicht einmal für die Kölner gespielt hatte. Bahnfahren kann zur echten Höllenqual werden! Mein Vorschlag an die schwarz-gelben Schal-Träger, dass wir uns wenigstens die Punkte teilen und sie ihren Meier wieder mitnehmen, wurde nur milde belächelt.
Wie heißt es so schön: Neid muss man sich verdienen, Mitleid bekommt man geschenkt!
Das Rhein-Energie-Stadion wie immer – eine rappelvolle Bude und der beste Kölner Mann auf dem Platz bereits zu Spielbeginn: die Südkurve! Die Choreographie vor dem Anpfiff und die konstante, verbale Unterstützung der Fans – einfach Klasse! Auf dem Rasen war Dortmund die bessere Mannschaft – zu Recht steht die Mannschaft von Trainer Klopp oben in der Tabelle. Köln zeigte zumindest Willen und gute Ansätze: eine Riesenchance in der 10. Minute durch Podolski, er knallte vom 16er den Ball an die Latte, der Abpraller landetet bei Clemens, doch Weidenfeller parierte.
Dortmund dominierte weiter und die Schwarz-Gelben erspielten sich gute Chancen durch Sahin und Kagawa. Es kam, wie es kommen musste: Blaszczykowski erzielte in der 20. Minute das hoch verdiente 0:1 für die Dortmunder. Der FC dagegen blieb offensiv spätestens am 16er hängen, immer wieder Ballverluste und fehlendes Zusammenspiel. Der Freistoß in der 30. Minute von Petit zog schön über Mauer hinweg, scheiterte aber am Dortmunder Schlussmann Weidenfeller.
In der 36. Minute kurzer Kölner Jubel: Poldi war nach der Flanke von Lanig alleine auf dem Weg zum Tor, doch der Linienrichter sah zu Recht im Abseits. Mein rot-weißes Fußballherz schmerzte immer mehr, als ich das schöne Zusammenspiel von Kagawa, Sahin und Barrios sehen konnte. Wieso kriegt mein FC das nicht hin?
In der zweiten Hälfte wechselte Soldo für die letzten fünfzehn Minuten aus: Chihi und kurz darauf Novakovic durften auch mitspielen.
Aufwachen in der 82. Minute: nach einer verunglückten Kopfballabwehr von Hummels hämmert Podolski den Ball aus 14 Metern ins Tor. Was für ein Treffer! Stadion, Fans, Spieler – allesamt für einen Augenblick glücklich und versöhnt. Die letzten Minuten, sowie die anschließende Nachspielzeit herrschten jedoch nur noch Stress und Hektik auf dem Platz: Unschön begleitet von diversen Fouls, beide Mannschaften wollen jetzt mehr als ein Remis. Sahin und Podolski geraten aneinander und beide sehen Gelb. Völlig unnötig: Poldi hatte den türkischen Nationalspieler mit einer Handbewegung (als Hinweis auf den 3:0-Sieg der Nationalmannschaft im Länderspiel gegen die Türkei) provoziert. Die Antwort bekam er postwendend auf dem Platz: in der Nachspielzeit legte Götze den Ball zu Sahin und der trifft aus fünf Metern ins Tor. Dortmund gewinnt in der Nachspielzeit mit 2:1 in Köln. Dortmund steht nun an der Tabellenspitze und wir eingeklemmt zwischen Stuttgart und Schalke im Abstiegskampf.
Der Frust der Kölner Fans nach dem Spiel traf dann auch auf den Mannschaftsbus der Borussen – Hooligans hatten Steine geworfen und dabei eine Scherbe zertrümmert.
Damit in Köln nicht noch mehr Scherben entstehen, liegt es jetzt bei den Verantwortlichen des FC’s schnell (!) zu handeln. Ob der FC reagiert, in dem er den Trainer entlässt oder sich vom Manager trennt, ist vorerst uninteressant,
denn die risikoreichste Möglichkeit wäre: nichts zu tun!
Rotkäppchen
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