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Sport

Das Ende der Saison: Langsam rausschunkeln

Montag, 2. Mai 2016 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Abstieg vermieden, Europapokalträume geplatzt: Der FC hat nichts mehr zu gewinnen. Aber auch nichts zu verlieren. Jetzt gilt es, mit Anstand aus der Saison zu schunkeln. Nachdem Stöger nach dem Sieg gegen Darmstadt das Feiern ausdrücklich erlaubt hatte, war ich nicht sicher, ob die Jungs in Augsburg noch mit dem nötigen Ernst anreisen würden. Für die Fuggerstädter ging es ja noch um was. Ich liebe diese Ersatzworte für Orte. Die Kraichgauer, die Fohlen, die Pillen, die Schanzer, die Knappen, die Wölfe – unvergesslich natürlich der Leimener, aber das war nur großes Tennis und deshalb eine ganz andere Geschichte. Jedenfalls haben sich die Domstädter von den Fuggerstädtern nicht überrollen lassen, sondern mit Macht dagegen gehalten. 0 zu 0 ist absolut in Ordnung. Schiedsrichter  Welz übersah ein klares Handspiel von Modeste im eigenen Strafraum. Da wollte der Fußballgott wohl die Sauerei von Augsburgs Torhüter Hitz am Elfmeterpunkt beim Hinspiel in Müngersdorf wiedergutmachen. Machen wir uns aber nichts vor. Das Spiel war langweilig. Sogar der einzige wirkliche Aufreger war keiner. Die gelb-rote Karte nach einer Stunde hatte sich Matthias Lehmann redlich verdient. „Das ist dumm gelaufen. Gott sei dank habe ich die Stirn getroffen und nicht das Auge“, sagte der FC-Kapitän nach seinem Tritt gegen Werner in Augenhöhe. Zwei Spiele hat der FC noch. Nächstes Wochenende gegen Bremen, dann zum Ende der Saison in Dortmund.

„Mats ab“

Da wären wir schon beim Thema. „Ich glaube einfach, dass es sportlich wenig bis keine Gründe gibt oder gab, uns zu verlassen. Man konnte sehen, wie sich unser Team entwickelt hat, und Mario hat sich mit vielen super verstanden. Deshalb hat es mich auch so geärgert, dass er der Meinung war, so früh weggehen zu müssen“, sagte Mats Hummels, als Götze zu Bayern ging. Auf Facebook wünschen die Borussen-Fans ihrem Kapitän, dass er an der Isar so glücklich wird wie Mario. Und im Stadion war auf einem Transparent zu lesen: „Der Kapitän geht als erster von Bord. Am besten sofort.“ Kurz und bündig war der Kommentar bei den „11 Freunden“: „Mats ab.“ Und nächstes Jahr lässt er sich in der Arroganz-Arena schon am 26. Spieltag zweitklassiges Bier über den Kopf schütten, weil ihm der Meistertitel nicht mehr zu nehmen ist. Und die Frisur sitzt.

Fortuna ist gerettet, Roger Schmidt auch

Zwei Entscheidungen sind gefallen. Die Pillen spielen nächste Saison Champions-League. Und Trainer Roger Schmidt ist plötzlich der Held. Dabei war er der Vereinsführung ja schon mal zuvorgekommen und hatte sich selber vom Coaching der Mannschaft freigestellt. Gegen Dortmund auf der Tribüne, gegen Augsburg bei einer Spielbeobachtung in Spanien. Und dann sieben Siege in Folge. Wäre vielleicht gar nicht so uninteressant zu erleben, wo diese Mannschaft stehen könnte, wenn sie eine ganz Saison lang Bock hätte, guten Fußball zu spielen. Damit ist in der Werksklub-Wohlfühl-Zone aber nicht zu rechnen. Ist bisher jedenfalls noch nie vorgekommen. Die Fortuna bleibt drittklassig. Was sich eigentlich nicht so dolle anhört, ist eine gute Nachricht. Wiesbaden und Bremen haben verloren, die Südstädter haben Mitte der Saison genügend Punkte gesammelt. Zwischen Ratlosigkeit und Wut schwankte die Stimmung nach dem unterirdischen 0 zu 3 im Südstadion gegen Chemnitz. Vierte Heimpleite in Serie und ein Spiel schlechter als das andere. Derzeit stellen die Verantwortlichen den Kader für die nächste Saison zusammen. Trainer Koschinat sucht unter anderem händeringend nach einem Ersatz für Biada, der vielleicht bald erstklassig spielt. Man sei in Gesprächen, sagt der Coach. Dabei könne man punkten mit der lebenswerten Stadt und dem seriös geführten Verein. Da hat Koschinat zweifellos recht. Gute Gespräche mit guten Spielern, die dann unterschreiben, wünscht ihm

Der Wolf
 

Text: Gastbeitrag

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