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Kultur Südstadt

Das Leben ist eine riesengroße Schrankwand

Mittwoch, 10. April 2024 | Text: Gaby DeMuirier | Bild: Gaby DeMuirier

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ein Schrank voller Schubladen. Und mit den Inhalten dieser Schubladen räumt Eva Eiselt gründlich auf. Denn: Wer in Schubladen denkt, hat schnell ein Brett vor dem Kopf. Die Kabarettistin gibt am kommenden Samstag im Bürgerhaus Stollwerck ihr inzwischen 5. Soloprogramm zum Besten.

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Superstart ins Jahr

Besser hätte ja das Jahr 2024 für die Südstädterin gar nicht starten können. Am 13. Januar wurde Eva Eiselt für ihr aktuelles Programm der Sonderpreis des Deutschen Kabarett-Preises 2023 überreicht. „Der war aber schon lange überfällig“, war die häufigste Reaktion aus ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. „Hast Du den nicht längst?“, fragten viele ihrer Kolleg*innen verwirrt. „Dafür habe ich ganz schön lange gebraucht“, so Eva, aber nicht ohne Stolz und Freude.

Nach 18 Jahren auf unzählbaren Kleinkunstbühnen ging der begehrte Preis zu Recht an die Kabarettistin. „Gefühlt ist gerade Erntezeit.“ Schon im Jahr 2020, als sie zur Gewinnerin des Hauptpreises der St. Ingberter Pfanne gekürt wurde, schien sich eine Erfolgswelle anzukündigen. Im Frühjahr 2023 folgte dann eine weitere Hausrats-Trophäe: der Goldene Stuttgarter Besen. Ein Riesenerfolg für die Künstlerin, in einer noch immer stark von Männern dominierten Welt.

Ich bringe mein eigenes Leben auf die Bühne

Seit dem ersten Soloprogramm im Jahr 2008 durfte das Publikum regelmäßig teilhaben an Evas Leben, das ihnen in kleinen Häppchen serviert wurde. „Ich habe ganz schön viel erzählt in den ganzen Jahren, meist aus den verschiedenen Phasen meines Lebens.“ Manchmal auch böse.

Meistens vermeidet die gebürtige Eiflerin es jedoch, Witze auf Kosten anderer zu machen. „Das ist nicht so meins. Auch erzähle ich keine Witze über Politiker.“
Ihr Sinn für Humor wurde geprägt vom großartigen Loriot: „Den konnte ich in- und auswendig.“ Und noch mehr imponierte ihr Evelyn Hamann.

Mit den Bühnenjahren hat sich auch eine Routine eingestellt, die Eva sehr liebt. „Solange die nicht langweilig wird, ist das großartig“, sagt sie. „Auf der Bühne bin ich eine Mischung aus Rocksängerin, nie ausgelebter Tänzerin und Theaterschauspielerin. Gern lasse ich auch mal die Rampensau raus.“

Aufräumen & Ausmisten stehen an

In ihrem aktuellen Programm „Wenn Schubladen denken könnten“ räumt Eva auf mit Schubladendenker*innen und dem Sinn und Unsinn von Vorurteilen und generalisierten Einteilungen. Dabei schlüpft sie in zahlreiche verschiedene Rollen, wechselt zwischen den Dialekten hin und her. Und hält ihrem Publikum dabei ständig den Spiegel vor.

Eva Eiselt und ihr Schubladion. (Bild: Rolf Fox)

Immer im Gespäck: das „Schubladion“, das sie bei energetischen Gesangseinlagen begleitet. „Es ist Zeit für den Tag der offenen Schublade und krempelt unseren handelsüblichen Laden einfach mal auf links. Ausmisten, Durchlüften und die Dinge des Lebens in die Freiheit entlassen.“

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Wer am kommenden Samstag schon was vor hat, der hat auch noch am 31. Mai die Möglichkeit, Eva Eiselt im Ateliertheater zu sehen. Tickets dafür gibt es hier.

Das nächste Programm ist schon in Arbeit

„Eva muss man gesehen haben“, lautete das Fazit eines Fans. Die dürfen sich schon freuen: Die Künstlerin bereitet aktuell bereits ihr 6. Soloprogramm „Jetzt oder Sie“ vor, das sie im Herbst im Senftöpfchen präsentieren wird. Soviel verrät sie schon: es wird auch um Männer gehen. Um die trotzigen und um die, die mit ihren Gefühlen gar nicht klar kommen. Und natürlich hat Eva auch dieses Mal wieder Lösungsansätze parat.

Bürgerhaus Stollwerck
Dreikönigenstraße 23
50678 Köln
Die Tickets kosten 23 Euro (ermäßigt 17 Euro)

Text: Gaby DeMuirier

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