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Kolumne

Daten kann man falten! – Hanno´s WWWelt

Freitag, 24. Juni 2011 | Text: Gastbeitrag | Bild: Designwork

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Einer meiner guten Freunde aus der Südstadt ist in den Medien beschäftigt. Er arbeitet als Cutter fürs Fernsehen. Ich dachte immer, ein Cutter sei ein Teppichmesser, aber es ist wohl ein ganz ordentlicher Beruf. Jedenfalls sitzt man dabei sehr viel am Computer.

Und dieser Freund hat mich letztens auf ein unglaubliches Phänomen aufmerksam gemacht. Die Menge an Daten, die er täglich bearbeitet, entspricht zusammengefasst 4 Millionen Tageszeitungen; ganz genau konnte er mir die Zahl nicht nennen, aber das ist ja auch nicht so wichtig, denn wer liest schon über 4 Millionen Tageszeitungen!

Angefangen hat alles mit mp3. Vor ein paar Jahren haben ein paar sehr intelligente Menschen vom Fraunhofer Institut diese Erfindung gemacht und konnten so Daten, die groß waren, ganz klein zusammenfalten und trotzdem das gleiche Ergebnis erzielen. Ein Musikstück, klein zusammen gefaltet, kann man dann auf den Walkman überspielen und beim Joggen hören. Oder im Waschsalon. Oder heimlich in der Therapiestunde, aber da sollte es der Therapeut nicht merken. Denn wenn er es merkt, ist die Stimmung wirklich im Eimer. Es sei denn, es handelt sich um eine Musiktherapie.

Wie auch immer. Nur wenig später konnte man das gleiche Zusammenfalten mit Videobildern, mit Fotos und auch mit Filmen usw. usf. machen. Alles wurde immer mehr, weil die Daten immer weniger wurden. Das kommt Ihnen paradox vor? Mir auch.

Und jetzt haben wir den Salat: Zu viele Filme auf Youtube oder Facebook. Man kann die ja gar nicht alle ansehen. Haben Sie es mal versucht?

Doch die übergroße Menge an persönlichen Daten im Internet WWW birgt auch eine Chance: Wer seine Probleme im WWW veröffentlicht, wird sehr bald merken, dass sich die Neurose von ihm ablöst und im Weltmeer der Profilneurosen verschwindet.

Manchmal tut nach so einer Veröffentlichung übrigens ein Waldspaziergang gut. So wie letzten Donnerstag, als sich mein Patient Gert Sacher nur sehr widerwillig hypnotisieren ließ.

In diesem Sinne: Sonnige Grüße aus der Südstadt,
Ihr Dr. Hanno Verbier

 

 

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