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Sport

Der Fußballgott wohnt am Böllenfalltor

Montag, 30. Januar 2017 | Text: Gastbeitrag | Bild: Ernesto Solis

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Der Fußballjott muss ne Kölsche sin. Und er wohnt irgendwo im Umfeld des Böllenfalltors von Darmstadt. 6 zu 1 auswärts. Meine Fresse. Das ist historisch. Auswärts hat der FC in der Bundesliga nur einmal höher gewonnen. In der Saison 1965/66 bei Tasmania Berlin. Das ist der schlechteste Bundesligaklub aller Zeiten. In der Saison wurde München Meister. Allerdings 1860. Der FC war am Ende Fünfter. Drei Punkte hinter den Münchner Bayern, die am Ende hinter Dortmund Dritter wurden. Was sagt uns das alles? Nichts. Dieses ganz Statistikgehechel in der aktuellen Fußball-Berichterstattung nervt mich total. Wenn man zum Beispiel hört, dass die Passquote bei einem Sechser wie Julian Weigl von Dortmund bei 90 Prozent liegt, darf man nicht vergessen, dass der pro Spiel maximal zwei Risikopässe spielt. Ansonsten immer nur fünf Meter quer oder zurück. Didi-Hamann-Gedächtnis-Bälle.

 

Selbstvertrauen und kein Rot

 

Zurück nach Darmstadt. Die sind natürlich nicht so schlecht wie Tasmania. Aber eben auch nur unwesentlich besser. Mit dem „Lutscher“ Torsten Frings kam der Aufschwung auch nicht. Man sollte die Leistung der Geißböcke nicht überbewerten. Obwohl: Die Bökelponys haben da letzte Woche nur Unentschieden gespielt. Der FC hatte das Spiel im Prinzip im Griff. Kessler war wieder verdammt gut. Ich behaupte, die Hälfte aller Bundesligisten hätten den „Ersatztorwart“ der Kölner gerne als Nummer 1. Erfreulich war, dass Jojic endlich mal zündete. Sein Tor kurz vor Schluss war technisch brillant. Oder nur schlecht angenommen und dann volley reingemacht? Egal, wird dem Jungen Selbstvertrauen geben. Wie der Sieg dem gesamten Team. Und Modeste? Das war wohl Rot.

 

Scharf wie Damaszenerstahl

 

Einen spektakulären Wintertransfer hat Schmadtke abgewickelt. Neven Subotic ist ein cooler Typ. Unvergessen, wie er die erste Meisterschaft in Dortmund in einer Hochhaussiedlung mit freiem Oberkörper und vielen Fans auf seinem Auto stehend feierte. Da kommt einer ans Geißbockheim, der Führungsspieler werden kann. Wenn die Knochen halten. Ob der FC bis zum Ende des Transferfensters um Mitternacht von Dienstag auf Mittwoch noch einen holt? Der große Fritz von Thurn und Taxis sagte bei Sky am Wochenende: „Die Handys der Sportdirektoren sind scharf gestellt, die Akkus geladen.“ Das Handy von Schmadtke ist, wie man hört, mindestens so scharf wie Damaszenerstahl. Und Nachbars Lumpi. Und wir. Vielleicht noch ein Backup für Bittencourt? Oder einen Torwart. Wenn Kessler und Horn sich plötzlich und gleichzeitig noch höheren Aufgaben zuwenden.

 

Außer Rand und Band in der Bayarena

 

Einen Böllerfall gab es beim Pillenwerksclub nördlich von der Schäl Sick. Sogar mehr als einen. Auch dazu hatte Fritze Thurn und Taxis Bemerkenswertes zu sagen: „Da waren die Wahnsinnigen wieder außer Rand und Band in der BayArena.“ Welche Wahnsinnigen? In dem Arenchen hatten ein paar Bengalos für Aufsehen gesorgt. Die hatten die Fans aus Protest entzündet, weil man ein Banner wegen Brandschutzes verboten hatte. Ein Banner? Das ist ja wohl nicht leichter entflammbar als die Klatschpappen des Arbeitskreises Stimmung der Tablettenwerkself. Nochmal Fritze von Taxis im Bezahlfernsehen: „Die Rauchentwicklung gefällt mir nicht. Wir sorgen selber für Rauchentwicklung, wenn wir uns ein Zigarettchen gönnen. Aber das nur nebenbei.“ Bei „nebenbei“ und sowieso erhebt sich da kein Widerspruch.

 

Die Legenden brauchen einen Lauf

 

Die Fortuna hamstert weiter Punkte. Am Samstag gab es einen knappen aber verdienten Sieg gegen die Jungs aus Magdeburg. Die liegen den Südstadt-Legenden. In Magdeburg haben sie 3 zu 0 gewonnen. Im Rückspiel haben die Südstädter den Gegner größtenteils beherrscht, Chancen vergeben und Chancen zugelassen. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass der Aufstieg nicht so weit weg ist. Die Legenden brauchen nur mal einen halbwegs stabilen Lauf. Auf den hofft,

 

Der Wolf

 

Text: Gastbeitrag

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