Der geteilte Park
Montag, 23. Oktober 2023 | Text: Bettina Brucker | Bild: Bettina Brucker
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Die Sanierung des Weihers im Volksgarten lädt zu einem Perspektivenwechsel der besonderen Art ein. Denn selten sind die Kontraste so auffällig in der sonst so wohlgestalteten Parklandschaft.
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SchokoladenmuseumSchaut man in die eine Richtung, leuchten Wiesen, Sträucher und Bäume im herbstlichen Streiflicht. Wendet man den Blick jedoch zu der Stelle, wo früher der Weiher war, sieht man seit Wochen einen großen Baustellenkrater. Wer jetzt früh am Morgen in den Volksgarten geht, kann im südöstlichen Teil des Parks den Herbst genießen. Allerdings nur optisch. Denn im nordwestlichen Teil wird hinter dem Bauzaun seit dem Frühjahr mit schweren Maschinen gearbeitet. Und die sind laut.
Baustellen-Tristesse am Weiher
Die Welt im ehemaligen Weiher ist staubig und grau. Trist und rau mutet sie an. Statt Wasser, Enten und Tretboote kann man vom Ufer aus inzwischen eine breite Baustellenstraße, Geröllhaufen und Fahrzeuge sehen. Nah ran kommt man allerdings nicht. Der Bauzaun steht mit deutlichem Abstand von der Weiherkante entfernt.
Überbleibsel und Relikte
Doch wenn man genauer hinschaut, kann man in dem großen Baggerloch auch Ungewöhnliches und bisher Verborgenes entdecken. Da liegen zum Beispiel an einigen Stellen Gewebereste. Wie von einer Riesenmumie abgewickelte Binden sehen sie aus. Doch ihr Ursprung ist weniger skurril als sie scheinen. Das Gewebe war Teil der Tonschicht und trug früher zur Dichtigkeit des Weihers bei.
Und dann steht da noch ein kleines Mauerwerk. Es wurde ebenfalls bei den Aushubarbeiten freilegt. Nichts Römisches zum Glück, denn sonst würden sich die Sanierungsarbeiten noch länger hinziehen. Was es einmal war, ist nicht ganz klar. Vermutet wird, dass es Teil einer Fontäne war, denn es gibt eine Öffnung darin.
Die Erdhaufen im Weiher scheinen größer zu werden. Die Löcher tiefer. Doch eine richtige Vorstellung, wie es einmal aussehen soll, bekommt man noch nicht.
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Das Musikhaus Süd – lebendiges Kulturzentrum für alleUnd dass hier 2024 wieder Wasser drin sein soll, die Enten zurückkehren und im Sommer tagsüber die Schwalben und abends die Fledermäuse Insekten jagen, man Fische springen sehen kann und vielleicht auch irgendwann einmal wieder eine Schildkröte sich am Ufer sonnt – das kommt einem gerade wie ein Traum vor.
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