Der schönste Tag in ihrem Leben
Sonntag, 18. Juli 2010 | Text: Gastbeitrag | Bild: Fulvio Zanettini
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Die Severinstorburg in der Südstadt ist laut Standesamt die Lokalität, in der in Köln im letzten Jahr die meisten Eheschließungen stattfanden. Die Veranstalterin Conny Rademacher ist daran nicht ganz unschuldig, denn sie lässt ihren Gästen den Freiraum für ihre eigenen Ideen. Und hat auch auf Grund dessen einige schöne Anekdoten zu berichten
Ich habe den schönsten Job der Welt, sagt Conny Rademacher über sich selbst und prüft mit einem letzten Blick nochmals den Raum. Sie ist sehr zufrieden, denn alles ist derart hergerichtet, wie es sich das Brautpaar Claudia Eggers und Klaus Egger – es handelt sich hierbei nicht um einen Schreibfehler – gewünscht hatten für ihren schönsten Tag des Lebens.
Eggers und Egger, das klingt wie gesucht und gefunden, und ebendiesen Eindruck vermittelt das sympathische Brautpaar in den letzten Minuten vor ihrer Hochzeit.
Kennengelernt haben sie sich in einer Spedition in Brühl, für die sie beide arbeiten. Zunächst waren sie zehn Jahre lang Kollegen, aus Kollegen wurden Freunde, und nach der Freundschaft kam der Schmerz. Der Zahnschmerz, um genauer zu sein, ist der Mittelpunkt der Liebesgeschichte dieses Paares, denn er bastelte ihr aus Pappe einen Sarg für ihren Zahn. Damit fing alles an, und mittlerweile sind sie seit 15 Jahren ein glückliches Paar. So ein einfallsreicher Mann, das gibt es nicht oft, strahlt sie mich an und er fügt mit einem ironischen Augenzwinkern hinzu: So habe ich sie rumgekriegt.
Um diese Individualität und die Möglichkeit, tatsächlich den schönsten Tag des Lebens gestalten zu können, geht es Frau Rademacher. Mir ist wichtig, dass die Paare in Ruhe ihre Zeit genießen und hier verleben können, und nicht wie bei standesamtlichen Massenabfertigungen unter Zeitdruck den Bund der Ehe vollziehen müssen. Sie und ihre drei Mitarbeiterinnen halten sich dezent im Hintergrund, und unter den geladenen Gästen des Brautpaares herrscht eine entspannte und private Atmosphäre.
Durch dieses an individuellen Wünschen orientierte Konzept entstanden einige skurrile und lustige Momente, weiß Conny Rademacher zu berichten: Bei einer Gothic-Hochzeit hat einmal ein Hund die Ringe übergeben, und dabei strahlt sie von einem Ohr über das andere und kann nicht verhehlen, dass sie emotional immer voll dabei ist. Und während sie die Geschichte mit dem Hund und den Ringen erzählt und ihre Mitarbeiterinnen Tabletts mit dem Essen servieren, erinnere ich mich daran, dass auch sie sich vorhin ganz heimlich eine Träne aus den Augen wischte.
Christian de Brito
Mehr Infos: Wo finde ich was? Die Severinstorburg auf MEINE SÜDSTADT
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