Der unschuldigste Nubbel aller Zeiten
Donnerstag, 18. Februar 2021 | Text: Noémi-Raquel Itgen
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Dieses Jahr war alles anders. Die Kölschen waren jeck nach Vorschrift. Kein Alkohol auf den Straßen, keine Menschenansammlungen, so gut wie nirgends Kostümierte. Da fiel einem zum ersten Mal auf, wie grau der Februar sein kann. Es mussten Ideen her, um den Jecken zur schönsten Jahreszeit ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Denn wenn wir schon auf unseren geliebten Straßenkarneval verzichten mussten, die Musik von Kasalla und Brings daheim hören und unser Kölsch alleine genießen mussten, holten wir uns die volle Ladung Karnevalsstimmung nach Hause.
Karnevalsfeeling zum Mitnehmen
Ganz nach dem Motto kündigte die Bagatelle die Aktion am 12. Januar auf ihrem Facebook Profil an und gab den Leuten die Möglichkeit, ihre Box voller Leckereien online für 39,90 Euro vorzubestellen. „Bereits nach kürzester Zeit waren die Boxen ausverkauft“, erzählte mir die Betriebsleiterin Sarah mit einem Grinsen.
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Stadtgeschichten Köln – Besondere StadtteilführungenDaran merkte man: Auch die Liebe zu Karneval geht durch den Magen. Und damit nicht nur die Fleischliebhaber auf ihre Kosten kamen, waren 150 der 600 Boxen mit vegetarischen Leckereien befüllt. Gebackener Camembert, vegetarische Frikadellen, französischer Nudelsalat, Krapfen, Kölsch und Luftschlangen sind nur ein kleiner Einblick in den Inhalt dieser Überraschungsboxen.
Am Karnevalssamstag zwischen 15 und 20 Uhr hatten die Jecken die Möglichkeit ihre Box bei der Bagatelle abzuholen. Durch das Vorzeigen eines QR-Codes, welcher bei der Vorbestellung verschickt wurde, konnte jedem eine Karnevalsbox zugeordnet werden. Ob verkleidet oder nicht, die glücklichen Gesichter und die Neugier, was sich in den Boxen befindet, waren nicht zu übersehen. Um Massenansammlungen zu vermeiden, hat die vor kurzem geschlossene Brasserie aller Kolör eine zweite Ausgabestation aufgemacht, um die Bagatelle zu entlasten.
Deluxe-Menü zum Karnevalsende
Keine Luftschlangen und Krapfen, aber dafür ein Vier-Gänge-Menü gab es am Aschermittwoch im Phaedra. Frisches Pita Brot, ein Auberginenragout oder marinierte bunte Beete mit gebeiztem Lachs standen unter anderem auf der Aschermittwochs-Karte.
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Das Musikhaus Süd – lebendiges Kulturzentrum für alleFazit der tollen Tage: Die Jecken in Köln haben das Beste aus der Misere gemacht. Nicht mehr, aber eben auch und vor allem nicht weniger. Und am Ende wurde sogar der Nubbel im Video verbrannt, der traditionell für die Sünden büßen muss, die an Karneval begangen werden. Er war der unschuldigste aller Zeiten.
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