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Sport

Der Westen drückt – der 18. Spieltag

Montag, 23. Januar 2012 | Text: Roger Lenhard | Bild: DesignWork

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Vergangene Saison tippte ich nach dem fünften Spieltag, dass Dortmund der kommende Deutsche Meister sein würde. Ich behielt recht. Berauscht von der eigenen Unfehlbarkeit, gratulierte ich Bayern München nach dem elften Spieltag nicht nur zum Titelgewinn der laufenden Spielzeit, sondern weissagte auch, dass die Münchener kein Spiel mehr verlieren würden. Wunderbarerweise verlor der Rekordmeister zwei Spieltage später erst gegen Dortmund zu Hause und dann auswärts in Mainz.
Herbstmeister wurde der der FC Bayern dennoch. Im nationalen Pokal stehen sie zudem im Viertelfinale und in der Champions-League in der Endrunde. Vor dem Spiel gegen Gladbach hörte man auffallend forsche Töne aus dem Süden. Es war die Rede vom besten Trainingslager seit Ewigkeiten und vom Erreichen des Endspiels in der Königsklasse im heimischen Stadion. Der gesperrte Frank Ribery erzählte gar von seinem Traum, Uli Hoeneß den Champions-League Pokal zu schenken. Hochmut jedoch kommt bekanntlich vor dem Fall. Selbst nach der Niederlage gegen Gladbach tönt Philipp Lahm im Kicker: „Wir werden immer den besseren Kader und die größere Qualität als die Dortmunder haben“. Ob die Qualität als Mannschaft eine bessere ist als die der Dortmunder darf nach dem grandiosen Auftritt der Borussen in Hamburg schon jetzt bezweifelt werden.

Neben Gladbach und Dortmund gewann der FC Schalke 04 überlegen gegen Stuttgart und steht punktgleich hinter München und Dortmund und einem Zähler vor Gladbach auf Rang drei. Huub Stevens entpuppt sich als Glückstreffer. Zwar entfaltet das Spiel der Königsblauen selten Zauber, aber endlich stimmt die Grundordnung in der Defensive, und die Offensive hat bei Standards und aus dem Spiel heraus richtig Klasse.

 

Und der FC? Es war ein mutloser verhaltener Auftritt gegen nicht eingespielte Wolfsburger. Es bestand keine Verbindung zwischen Defensive und Offensive, die wenigen Möglichkeiten wurden leichtfertig vergeben. Spätestens gegen Kaiserslautern müssen Punkte her, sonst wird auch diese Saison eine quälende Angelegenheit.

Glück auf!
 

Text: Roger Lenhard

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