×
In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.
Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Aufgeschnappt: Ciro ist wieder da! +++ DPSG sucht Personal für Tagungs- und Gästehaus +++ Kartause sucht sozialpädagogische Fachkraft (w/m/d) in Vollzeit +++

Kultur

Die Hauptprobe der Generalprobe

Freitag, 20. Mai 2011 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Meyer Originals

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Am Tag der Premiere der Komödie „Stör ich?“ im Theater der Keller kam mein Patenkind aus Berlin. Also musste ich eine andere Lösung finden, das Stück zu sehen. Tatsächlich ist der Besuch einer Probe vor der Premiere von „Stör ich?“ der denkbar beste Moment, um sich dieses Stück anzusehen. Es entführt den Zuschauer sowieso in die Generalprobe einer Aufführung im Theater der Keller. Ein Stück im Stück – eine spannende Doppelung.

 

Das Theater der Keller hat im vergangenen Herbst die große Krise vorerst abgewendet. Doch durch die neue Finanzierung muss das Haus nun von Jahr zu Jahr erneut bangen. Es liegt nahe, dieses Thema selbst auf die Bühne zu bringen. Iris Matzen hat ein Stück geschrieben, das die Problematik des Theater der Keller thematisiert. Inszeniert hat sie es dann auch noch, und das mit Bravour.

 

In Zeiten minimaler Kulturetats muss an allem gespart werden. Die Kunst geht dabei den Bach runter – so ist es nun mal in diesen Zeiten. Der Regisseur sitzt im Publikum, die Hauptdarstellerin muss auf die Bühne beordert werden, und der Pianist macht den Theaterjob nicht hauptberuflich. Die Zuschauer werden in die Auseinandersetzungen zwischen den dreien eingebunden. So ist der grobe Handlungsablauf in Kürze zu beschreiben. Dabei kommen viele Klischees der Theaterwelt zur Sprache, die immer wieder zum herzhaften Lachen animieren.

Geprobt wird an diesem Abend eine musikalische Revue. Doch alles ist irgendwie schief laufen kann, läuft weiter schief. Natürlich ist der Regisseur unzufrieden und genervt. Selbstverständlich ist das Lichtpult nicht mehr ganz in Ordnung. Der Flügel, der dem Pianisten schon seit langem versprochen war, wird kurzerhand durch ein E-Piano ersetzt. Die eigentlich angedachten großartigen Roben der Sängerin – für jedes Lied ein neues Kleid – sind nicht finanzierbar. Stattdessen soll sie ihr privates Outfit tragen – das sieht doch auch ganz nett aus. Doch eine Herzblutschauspielerin kann das nicht akzeptieren. Sie ist entsetzt, sie revoltiert, sie streitet sich mit dem Regisseur.

 

 

Keine Frage, dass auch an den Requisiten gespart wird: Auf der Bühne liegen und stehen die Dinge, die wir aus vergangenen Premieren noch kennen. Die Zinkwanne von „Till Eulenspiegel“, der Kühlschrank aus „Tel Aviv“, der Leuchtschriftzug aus „Jugend ohne Gott“. Alles wird wieder verwertet, doch einiges davon erfüllt nicht mehr seinen Zweck. So funktioniert die mediale Unterstützung mittels einer Kamera und zweiter Bildschirme auf der Bühne nicht mehr, zumindest während der Generalprobe, an der die Zuschauer ja nun mal teilhaben. Manches erfüllt überhaupt keinen Zweck. Darüber ist dann wieder die Hauptdarstellerin erbost. Kein Wunder, dass auch dies zu einer Auseinandersetzung mit dem Regisseur führt.

Cornelia Schönwald überzeugt als Hauptdarstellerin durch ihre Gesangsstimme. Gekonnt intoniert sie eine Reihe von Klassikern, die einen engen Bezug zum Thema Theater haben. Sie stellt die mehr und mehr genervte Akteurin auf der Bühne dar, die sich weigert „In unserem Veedel“ auf Kölsch zu singen. Der Regisseur (Frank Maier) springt kurzerhand für sie ein und bringt die Peinlichkeit seiner Figur ganz im Sinne Strombergs zum Ausdruck. Immer wieder sucht er den Kontakt und die Bestätigung durch das Publikum. Seine Mimik nötigt die Zuschauer immer wieder zu einer Mischung aus Fremdschämen und Lachen.

Eine Komödie über den Niedergang der Theaterszene in Köln, über Kulturpolitik in Deutschland – und ein Muss für alle, die sich für die Kultur interessieren und vehement einsetzen und für die, die  für eine lebendige Kultur in der Südstadt streiten. „Stör ich?“ ist die letzte Premiere der Spielzeit 2010/11, das im Theater der Keller auf die Bühne kommt. Doch die neue Spielzeit ist schon geplant, wir dürfen gespannt sein, was uns ab dem Herbst geboten wird.

Konzept & Regie: Iris Matzen
Musikalische Leitung & E-Piano: Sebastian Kemper
Mit: Frank Maier, Cornelia Schönwald

Termine
28., 29., 31. Mai
1., 2., 7., 8., 9., 17., 18., 19., 24., 28., 29., 30. Juni
1., 2., 3., 8., 9., 10. Juli

 

 

Theater der Keller im Netz

 

 

 

Text: Stephan Martin Meyer

In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.

Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Artikel kommentieren

Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten zur Beantwortung meiner Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an kontaktnoSpam@meinesuedstadt.de widerrufen.

Meine Südstadt Partner

Alle Partner

Meine Südstadt Service


Parkstadt Süd

Parkstadt Süd – Info-Homepage der Stadt ist online

Eifelwall wird für Autoverkehr gesperrt

Parkstadt Süd: Stadtteilbüro öffnet

Aufgeschnappt

Ciro ist wieder da!

DPSG sucht Personal für Tagungs- und Gästehaus

Kartause sucht sozialpädagogische Fachkraft (w/m/d) in Vollzeit

Die Südstadt auf Instagram.