„Die Schule soll sich nach den Kindern richten und nicht umgekehrt“
Mittwoch, 17. Dezember 2014 | Text: Antje Kosubek | Bild: Antje Kosubek
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so Siegfried Cremers, Gründersmitglied der Michaeli-Schule in der Kölner Südstadt, der eine bewegende Rede zum symbolischen ersten Spatenstich für den Neubau hält. Am Vorgebirgswall soll bis zum Frühjahr 2016 das neue Schulgebäude entstehen.
Die Michaeli Schule wurde vor 14 Jahren gegründet und ist eine Freie Waldorfschule mit integrativem Unterricht. Hier lernen behinderte und nicht behinderte Kinder gemeinsam.
In der Anfangszeit teilte sich die Schule das Gebäude in der Loreleystraße mit der Gemeinschaftsgrundschule und einer Berufsschule. Doch die Schülerzahl wuchs stetig an und die Räume wurden knapp. So entschied man sich zum Bau eines Pavillons auf dem Schulhof. Der Holzbau wurde aus eigenen Mitteln der Schulgemeinschaft finanziert. Doch auch das war nur ein Provisorium, denn der Bau war nicht behindertengerecht ausgestattet und wurde zudem von anderen schulischen Einrichtungen benötigt.
Von den heute 280 Schülerinnen und Schüler sind ca. 70 Kinder mit Handicap.
Auch der Neubau am Vorgebirgswall 4-8 wurde komplett frei finanziert, ohne staatliche Zuschüsse, in Eigenregie aus der Elternschaft und durch Sponsoren.
Im Sommer 2006 hatte sich der Rat der Stadt Köln dazu entschieden, dass Grundstück der Michaeli-Schule für den Schulneubau zur Verfügung zu stellen. Das Gelände im Volksgarten war schon immer bebaut, früher hatte dort die Polizeifahrbereitschaft ihre Tankstelle und später war das Grünflächenamt hier untergebracht.
Doch der Neubau verzögerte sich aufgrund vieler Verhandlungen mit der Stadt. Zunächst ging es um den Grundstückswert und später um die Möglichkeiten, das Gelände zu pachten oder zu erwerben, anschließend um die Ausgestaltung des Erbpachtvertrags.
Endgültig stimmte der Rat der Stadt Köln der Verpachtug des Grundstücks an den Förderverein Integrative Waldorfpädagogik Köln e.V. der Michaeli Schule im Frühjahr 2010 zu. Der Erbbaurechtsvertrag wurde Anfang 2011 rechtskräftig unterzeichnet. Noch im November 2014 hatte der Rat der Stadt Köln beschlossen, dass die Schule die Erbpacht erst ab 2015 August zahlen soll.
Wir wollen so schnell wie möglich in die Vermietung zu kommen, um das Projekt zu refinanzieren so Herrmann Weische, Vorstand der freien Waldorfschule. Der Fachanwalt für Ausländerrecht setzt sich schon seit Jahrzehnten für die Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Waldorfpädagogik in Köln e.V. ein.
Der Neubau wird nun gezielt für die Bedürfnisse der Schule mit inklusivem Konzept zugeschnitten: behindertengerecht, mit 13 Klassenräumen und Gruppenräumen, einer Aula und Sporthalle sowie Werkstatt-, Kunst- und Therapiebereichen.
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