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Auf ein Kölsch mit... Kultur

Die Südstadt tanzt

Freitag, 10. April 2015 | Text: Jasmin Klein | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Am kommenden Samstag (11.04.2015) ist es wieder soweit: In der großen Halle in der Alteburg werden wieder um die 200 Menschen zusammen kommen und bis tief in die Nacht zu Musik aus den 60er, 70er und 80er Jahren tanzen. An der Kasse wird allerdings das Alter überprüft. Gesichtsälteste haben sicherlich kein Problem, durchgewinkt zu werden. Aber das besondere Prinzip der Ü44-Party: Man muss schon über 44 sein, um hier reingelassen zu werden. Wer kommt denn auf diese verrückte Idee?

 

Wir treffen Jürgen Lange und seinen Freund Reiner Nell. An der Theke der ‚Torburg‘ entstand aus einer – im wahrsten Sinn des Wortes – Schnapsidee heraus die Idee, eine Party zu etablieren, bei der man sich nicht vorkommt wie der Vater, der seine Tochter sucht. Hier soll man ungehemmt mit Menschen aus der eigenen Generation zu Musik tanzen kann, bei der man sich wohl fühlt und die man aus Zeiten kennt, als man selbst noch nicht so erwachsen war.

 

„Am Samstag wird unsere dritte Ü44-Party stattfinden. Unsere Gäste kommen relativ früh zum offiziellen Start um 20 Uhr, sodass um 21 Uhr schon die Bude kocht. Kaum einer steht rum, es finden sich so viele Menschen, die zu Musik der 60er, 70er und 80er tanzen, dass wir merken, dass wir hier einen Nerv getroffen haben“, sagt Jürgen, der bei den Partys auch als DJ Yogi für die Musik sorgt.

 

Reiner Nell: „Das mit den Ü44 ist natürlich ein Gag. Es gibt keine Passkontrolle, auch wenn wir natürlich Türsteher haben. Aber wir haben gemerkt, dass das Gros der Gäste sowieso über 44 ist, und wir bis jetzt niemanden an der Tür wieder abweisen mussten.“

 

Wie kamen Sie denn zur Musik, Herr Lange?
Lange: „Ich habe als junger Mann in Leverkusen Fußball gespielt. Die Spiele fanden immer sonntags statt. Daher konnte ich samstags keinen Alkohol trinken. Dann habe ich eben als DJ mitgefeiert. Heute bin ich Logistik-Leiter in einem Verpackungsbetrieb in Rodenkirchen. Aber das mit dem DJ habe ich nie abgelegt. Man kann mich immer noch buchen, für Jubiläen, Feste, Hochzeiten usw.“

 

Warum haben Sie sich für die Alteburg entschieden?

Nell: „Es gibt im Moment keine Alternative zur Alteburg. Sie fasst um die 200 Menschen, es gibt keine Anwohner, die sich über die laute Musik beschweren könnten, und man kann fröhlich bis 3, 4 Uhr morgens feiern.“

Lange: „Und wenn ich finde, dass es spät ist und Schluss sein soll, dann lege ich von Reinhard Mey ‚Gute Nacht, Freunde’ auf. Das verstehen dann auch alle.“

 

Vielen Dank für das Gespräch.

 

 

Tickets gibt es im Café Latte an der Ecke Bonner/Darmstädter Straße oder an der Abendkasse.

Text: Jasmin Klein

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