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Kultur

Domskulpturen zum Anbeißen

Mittwoch, 16. November 2011 | Text: Benedikt Schleder | Bild: Schokoladenmuseum

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Bisher prangten sie mit Unikatstatus von den Türmen, Portalen und Mauern des Kölner Doms, nun sind 31 der zahlreichen Steinskulpturen als Nachbildungen aus braun-glänzender Kakaomasse im Schokoladenmuseum sitzend, in alltäglicher oder in charakteristischer Pose zu bewundern. Gleich den Originalen sind Gliedmaßen, Zepter, Rauschebart und Trommelschläger detailgetreu in aufwendiger Handarbeit nachgeformt und angebracht. Im vergangenen Jahr startete das Schokoladenmuseum in Kooperation mit der Dombauhütte Köln die Vorbereitungen für eine einzigartige Ausstellung, bei der Skulpturen und Figuren des Kölner Doms in Nachbildung aus Schokolade gezeigt werden. Zur Ausstellungseröffnung am 10. November 2011 präsentierten Museumsdirektorin Maria Mrachacz und Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner einen Teil der in Schokolade gefassten Miniaturmodelle. „Durch den Besuch der Ausstellung wird man erst auf die Liebe zum Detail hinsichtlich der vielen Skulpturen am Dombauwerk aufmerksam.“ erzählte Dombaumeisterin Schock-Werner. Schwierig wird es allerdings für die Besucher, die um ein Vielfaches größeren Bildhauereien im Original wiederzufinden, da einige von ihnen in schwindelerregender Höhe angebracht sind. Die Exponate reichen von Heiligen und Propheten bis hin zu Musikern wie Trommler und Fiedelspieler und messen Höhen zwischen 15 und 94 Zentimetern.
 
Über zwölf Monate war Maitre Chocolatier Josef Amel mit der Herstellung der Schokonachbildungen beschäftigt und verwendete über 200 Kilogramm Schokolade. Amel lernte vor knapp 60 Jahren in der Schokoladenproduktion im ehemaligen Stollwerck der Kölner Südstadt; „Schokolade war immer mein Leben und das bleibt auch hoffentlich noch lange so“ erzählte mir Amel. Trotz solch langer Zeit merkt man dem Chocolatier keine Antipathien bei der Arbeit mit Schokolade an: „Beim Ausformen der Skulpturen lernte ich einige interessante Motive kennen, die ich bisher nicht kannte und erhielt einen nähren Kontakt zu ihnen“. Heute ist Josef Amel für das Schokoladenmuseum in beratender Funktion tätig.
 
Zur Produktion wurden Schokoladenabfälle und verdorbene  Schokolade verwendet, weil durch den Einsatz spezieller Silikonformen die Domskulpturen aus Schokolade nicht mehr zum anschließenden Verzehr geeignet gewesen wären. Stattdessen werden die 31 Exponate im Frühjahr 2012 per Höchstgebot versteigert. Der Erlös kommt der Kölner Dombauhütte und dem Erhalt der Kathedrale zu Gute. Gebote können bereits jetzt über das Kontaktformular des Schokoladenmuseums abgegeben werden. Ihr könnt die Ausstellung noch bis einschließlich 15. Februar im Schokoladenmuseum am Rheinauhafen besichtigen, einen kleinen Teil der Schokoladenfiguren könnt ihr auch im Foyer bestaunen.

 

 

Die Ausstellung „Kölner Dom Skulpturen in Schokolade“ ist vom 11. November 2011 bis 15. Februar 2012 zu sehen.

Das Schokoladenmuseum ist vom 1. bis 23. Dezember 2011 täglich – also auch montags geöffnet.
Öffnungszeiten:
Di. bis Fr. 10:00 – 18:00 Uhr
Sa./So./feiertags 11:00 – 19:00 Uhr

Weitere Informationen unter www.schokoladenmuseum.de

Text: Benedikt Schleder

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