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Lükes Liebes Leben

Durchgeknallt – Lükes liebes Leben

Freitag, 2. Januar 2015 | Text: Reinhard Lüke

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Neues Jahr. Schon wieder. Gut reingekommen? Es ordentlichen krachen lassen? Glückwunsch. Für mich persönlich kommt Silvester eher ungelegen. Jedes Jahr. Da habe ich gerade in den weihnachtlichen Entspannungs-Modus geschaltet und schon soll ich mich wieder für die nächste Feier rüsten. Mich rasieren, Hemd bügeln, Party-Vorbereitungen treffen, Knaller kaufen und auch noch gute Vorsätze fassen. Also, für mich könnte man diese Sause gern auf Ende Januar verlegen. Schon klar, dass man damit unseren Gregorianischen Kalender schwer ins Schlingern brächte. Aber bei dem könnte man es ja ruhig belassen. Nur ein wenig später feiern. Geht aber nicht. Kollidierte dann wieder mit dem Karneval. Dann eben ganz ausfallen lassen, die Party. Würde aber vermutlich die Partei „Die Linke“ zu vehementer Aktivität treiben. Deren Funktionäre haben nämlich vor ein paar Tagen geschnallt, dass 2015 sich für Arbeitnehmer eher ungünstig ausnimmt, weil bewegliche Feiertage wie der der 3. Oktober und der zweite Weihnachtsfeiertag aufs Wochenende fallen. Und auch die beliebten Brückentage sind eher dünn gesät. Ergo ist die Partei aktiv geworden und hat gefordert, den kalendarischen `Klau´ der Feiertage abzumildern, indem man den darauf folgenden Montag offiziell zum arbeitsfreien Tag erklärt. Die angestellte Gattin und der schulpflichtige Sohn empfanden spontane Sympathien für „Die Linke“. Ich als Freiberufler eher nicht. (Von der Frage, ab diese Partei sonst keine Probleme hat, mal ganz abgesehen.) Jeder schnöde Feiertag unter der Woche, an dem keine Zeitung erscheint, kostet mich schließlich Bares. Überhaupt: Zeitung. Dem morgendlichen Boten auch schön ein „Neujährchen“ in den Umschlag gesteckt? Nicht? Gehört sich aber so. Wie, überhaupt keine Zeitung im Abo? Schande! Ich kenne Menschen, die vom Texten für Tageszeitungen leben. Also schön ins Merkheft für 2015 aufnehmen: gedruckte Zeitung abonnieren. Danke.

„Es war ein gutes Jahr“
Den Rest der guten Vorsätze kann man sich wie immer getrost schenken. Besserer Mensch werden, die Frau mehr achten, die Kinder weniger hauen, sich für den Weltfrieden einsetzen und kein Glutamat mehr essen. Unbedingt. Wobei mich dieser regelmäßige Medien-Overkill an ausgeklügelten Diät-Tipps zum Jahreswechsel dann doch immer wieder amüsiert. Mit Verlaub: Hat es da in den vergangenen fünfzig Jahren auch nur einen einzigen Verbraucher-Ratschlag auf diesem Terrain gegeben, der sich nicht nicht unter „Weniger futtern/saufen und mehr bewegen“ subsumieren ließe? Eben. Auch diese alljährliche Rückblickerei liegt mir eher nicht. Was wichtig war, hab´ ich noch auf der mentalen Festplatte und was sich darauf nicht mehr findet, wurde von irgendeinem Mechanismus in meinem Hirn offenbar gelöscht. Ich denke, er wird seine Gründe dafür gehabt haben. Für meine Herzdame ist´s mit derlei Unbekümmertheit in Sachen Vergangenheit ja nun leider vorbei. Als Facebookerin kam sie nun erstmals in den Genuss einer besonderen Service-Einrichtung: „Ihr gutes Jahr. Es war ein gutes Jahr. Danke, dass du ein Teil davon warst.“ So stand´s auf ihrem Display. Anbei die Auflistung ihrer (bescheidenen) Aktivitäten bei diesem Netzwerk während der vergangenen zwölf Monate. Tolle Dienstleistung, die bei vielen Dauer-Nutzern sicher prima ankommt. Muss ich mir zum Jahresausklang nicht mehr groß Gedanken machen. Facebook teilt mir unaufgefordert mit, wie´s war: „Es war ein gutes Jahr“. Vielen Dank auch. Ich finde, diesen Service könnte die NSA auch mal anbieten. Aber von denen hört man ja so gar nichts.

PEGIDA einmauern!
Doch von einem guten Jahr 2014 kann ja nun wirklich nicht die Rede sein. Schon wegen dieser irrlichternden islamistischen Gotteskrieger im Nahen und Mittleren Osten nicht. Was ich bei diesen Jungs partout nicht verstehe: Wo sie alles daran setzen, die Welt ins Mittelalter zurückzubomben und alle Errungenschaften der westlichen Zivilisation als Teufelswerk verdammen, wieso nutzen sie gleichzeitig exzessiv Handy und Internet, brettern in fetten Geländewagen durch die Gegend und ballern mit High-Tech Waffen herum? Etwa weil der Koran den Gebrauch dieser Dinge nicht explizit verbietet? Kann man im Oberstübchen derart schlicht möbliert sein? Und was haben wir davon? PEGIDA! Da kann ich doch glatt zum Hassknecht werden. Von den dumpfbackigen, braunen Glatzen und Hooligans war ja nix anderes zu erwarten. Wenn ich aber im Fernsehen diese braven Mittelstandsbürger in ihren Übergangsjacken sehe, die da einfach mittrotten und gegen die Aufnahme von Kriegsflüchtlingen protestieren, um die Werte des christlichen Abendlandes hochzuhalten, wird mir irgendwie schlecht. Vor Weihnachten gab´s einen Bericht aus Dresden, wo sich unter den Tausenden von Besorgten auch ein -der Klamotte nach zu urteilen- durchaus gut situiertes Paar im Rentenalter fand, das einen Reporter erst in bereitestem Sächsisch anblaffte „Mit der Lügenpresse reden wird nicht!“ und dann noch hinzusetzte: „Aber wir sind keine Nazis.“ Geht´s noch, ihr Ossis? Wenn ich mich recht erinnere, haben wir vor 25 Jahren 16 Millionen von euch aufgenommen, obwohl in der DDR nun wahrlich kein Krieg herrschte. Und nun trabt ihr wieder zu Tausenden montags durchs Land, ruft „Wir sind das Volk!“ und fühlt euch als Widerstandskämpfer. Widerstand wogegen? Sachsen hat einen Ausländeranteil von 2,2 Prozent insgesamt! Salafisten hat der Verfassungsschutz um die 100 ausgemacht. Und die bedrohen nun im Verein mit den Flüchtlingen aus Syrien das Abendland. Oder zumindest Sachsen. Liebe Ossis mit eurer tiefen Abneigung gegen Undeutsches aller Art: Wollt ihr vielleicht euer Mäuerchen zurück? Damit ließe sich das Problem doch recht einfach für euch lösen. Schließlich war es ja so, dass man aus der DDR nicht nur schlecht rauskam. Man kam auch schlecht rein. Könntet ihr es euch in Sachsen doch wieder so richtig kuschelig machen. Bananen, Orangen, Döner und Pizza würden wir euch natürlich weiterhin liefern. Auch Westfernsehen dürftet ihr im ehemaligen Tal der Ahnungslosen behalten. Wie wär´s?

Text: Reinhard Lüke

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