×
In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.
Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Aufgeschnappt: DPSG sucht Personal für Tagungs- und Gästehaus +++ Kartause sucht sozialpädagogische Fachkraft (w/m/d) in Vollzeit +++ Das Mahal wird 2! +++

Kultur

Edelweißpiratenfest: Die Doku

Freitag, 24. Juni 2016 | Text: Judith Levold | Bild: Luana / J. Krauthäuser

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Heute (24.06.2016) erscheint ein besonderes Buch mit sehr viel Südstadt drin. Die Autoren Jan Krauthäuser, Keno Mescher und Betsy de Torres haben sich mit der Geschichte des Edelweißpiratenfestes, mit seinem Ursprung und seinen Haupt-„Protagonisten“ beschäftigt und daraus ein Buch gemacht.

Seit gut zehn Jahren organisieren die drei Südstädter dieses Festival, das in der Tradition der freiheitlichen Gesinnung der Edelweißpiraten während des Dritten Reiches steht und deren Musik feiert. Viele Bands lassen das „bündische Liedgut“, das die jugendlichen Edelweißpiraten pflegten, aufleben, anklingen und auf heutige Art in ihre Musik einweben. Sie setzen sich so auseinander mit den Edelweißpiraten, die sich vornehmlich im Volksgarten trafen, um zu musizieren, und die für die gesamte unangepasste Jugend während der Nazizeit standen.
 
In Mannis Rästorang in der Kyffhäuserstraße stellen die Autoren und der Südstadt-Musikverlag dabbelju, unter musikalischer Begleitung von Kent Coda, i-Moll und anderen das Buch vor, das neben der Festivalgeschichte viele Fotos und Interviews mit Edelweißpiraten enthält. Auch die gerade am 21. Juni 92jährig verstorbene letzte Edelweißpiratin Getrud „Mucki“ Koch kommt darin zu Wort. Und natürlich ist auch Musik im Buch – eine CD mit Liedern der Edelweißpiraten, von ihnen selbst gesungen, oder zum Beispiel von i-Moll neu interpretiert. (Bild rechts: Getrud „Mucki“ Koch und Brother)

i-Moll ist übrigens eine junge Band um Sängerin und Violonistin Celina von Wrochem, Enkelin von Klaus der Geiger. Die Kapelle ist aus dem Festival hervorgegangen und hat jüngst mehrere Band-Wettbewerbe gewonnen.
Für Jan Krauthäuser, Kopf des Edelweißpiraten Club e.V. ist das Buch „der Versuch, die vielen Klänge und Bilder, die im Laufe dieser Festivaljahre entstanden sind und natürlich auch den Spirit der Zeitzeugen von damals zu überliefern“.

Meine Südstadt: Hat bei der Entwicklung dieses Buches die Sorge eine Rolle gespielt, dass bald niemand mehr aus „erster“ Hand von diesem Bund und diesen aufmüpfigen Jugendlichen berichten kann?
Ja, diese Sorge hat eine Rolle gespielt, auch schon bei Gründung des Festivals 2005. Wir haben damals ziemlich Gas gegeben, denn wir wollten die Möglichkeit nutzen, mit den Zeitzeugen zu sprechen, sie zu ehren und bekannt zu machen.

Was macht dieses Festival anders als andere?
Wir finden schon, dass wir mit diesem Festival eine spezielle Art von „Gedenk“-Arbeit machen und einen Beitrag zur allgemeinen Diskussion um den Umgang mit Geschichte, vor allem dann, wenn die Zeitzeugen alle weg sind, leisten…

 

Inwiefern?
Wir machen ja ein fröhliches Festival über eine furchtbare Zeit und feiern den Widerstand und die ungebrochene jugendliche Lebenskraft von damals. Wir machen kein beliebiges Sommerfest, da sind 25 junge Bands, die sich mit dieser Geschichte auseinandersetzen, es gibt Informationen, Zeitzeugen und nichts sonst  drum herum. Mitten im Park – was für die Edelweißpiraten damals auch der Treffpunkt war.

Was bringt Jugendliche oder jüngere Erwachsene dazu, sich damit nach so vielen Jahren noch intensiv auseinanderzusetzen?
Ich denke, es ist wichtig, dass man, je größer der zeitliche Abstand zum Dritten Reich wird, erzählerische Anknüpfungspunkte hat, um damit heute noch Menschen berühren und dafür interessieren zu können. Das Festival hat solche erzählerischen Bilder und Momente und im Buch halten wir sie fest, um genau das zugänglich zu machen.

Danke für das Gespräch!

 

Buchvorstellung mit Musik heute (24.06.2016) ab 19:30 Uhr in Mannis Rästorang, Kyffhäuserstraße 18

Sonntag, 3. Juli 2016, ab 14 Uhr Edelweißpiratenfestival im Friedenspark – den mutigen Jugendlichen gewidmet, die sich in den 30er und 40er Jahren der NS-Diktatur verweigerten. Zu ihren Ehren stellen junge Bands ihre Version von unangepasster, engagierter Popmusik vor. ?Außerdem laden Zeitzeugencafé, NS-Dok-Ausstellung und Info-Stände zu Vertiefung und Diskussion ein.

 

Jan Krauthäuser, Keno Mescher, Betsy de Torres „Edelweißpiratenfestival – Eine Dokumentation in Text, Bild und Ton“
Inklusive14 Song?CD, 116 Seiten, 19,95 €
ISBN: 9783939666325
 

Text: Judith Levold

In eigener Sache

Dir gefällt unsere Arbeit?

meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.

Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.

Paypal - danke@meinesuedstadt.de

Artikel kommentieren

Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben und Daten zur Beantwortung meiner Anfrage elektronisch erhoben und gespeichert werden. Sie können Ihre Einwilligung jederzeit für die Zukunft per E-Mail an kontaktnoSpam@meinesuedstadt.de widerrufen.

Meine Südstadt Partner

Alle Partner

Meine Südstadt Service

Meist gelesene Beiträge


Parkstadt Süd

Parkstadt Süd – Info-Homepage der Stadt ist online

Eifelwall wird für Autoverkehr gesperrt

Parkstadt Süd: Stadtteilbüro öffnet

Aufgeschnappt

DPSG sucht Personal für Tagungs- und Gästehaus

Kartause sucht sozialpädagogische Fachkraft (w/m/d) in Vollzeit

Das Mahal wird 2!

Die Südstadt auf Instagram.