Einkaufen mit Erlebnischarakter
Donnerstag, 2. Mai 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Einkaufen hat offenbar viel mit Erlebnis zu tun. Ansonsten ist es nicht zu erklären, warum sich ein Großteil der Kunden, die regelmäßig den Markt auf dem Chlodwigplatz besuchen, einen weiteren Markttag wünschen. Ein nicht ganz unumstrittener Wunsch.
Die Meinungen gehen auseinander. Vor allem, wenn es um Veränderungen geht. Im Juni feiert der ganztägige Markt auf dem Chlodwigplatz seinen zweiten Geburtstag. Ein Grund zum Feiern, aber auch ein Grund, um Wünsche zu äußern. Gerne würden die Händler auch am Samstag ihre Waren dort anbieten. Ein Wunsch, der zumindest in naher Zukunft noch nicht realisiert wird. Die Stadt hat das Ansinnen zunächst abgelehnt und auch einige Geschäftsinhaber im Dunstkreis des Marktgeschehens sind nicht erfreut über eine Ausweitung. Viele von ihnen bieten dasselbe Sortiment wie die Markthändler. Es gibt Obst- und Gemüsestände, drei Fleischereien, darunter eine, die ausschließlich Pferdefleisch anbietet, ein großer Käsestand ist dabei, einer, der mit Gewürzen handelt, eine mobile Kaffeebar, ein Blumenhändler, ein Stand mit Backwaren und eine kleine Imkerei.
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Severin Godesberg schätzt das große Angebot. Der junge Mann kommt regelmäßg her.
„Ich teste mich hier so durch, kaufe mal an dem einen Gemüsestand, mal an dem anderem“, sagt er. Einen weiteren Tag würde er sehr begrüßen. „Dann kann ich meine Einkäufe besser planen“, fügt er hinzu. Godesberg ist einer derjenigen, von denen auch Tobias Baum, seines Zeichens Blumenhändler und gleichzeitig der Sprecher der Markthändler auf dem Chlodwigplatz, spricht.
„Unsere Kunden wünschen sich einen weiteren Einkaufstag hier auf dem Platz.“ Er verstehe die Bedenken der stationären Händler, meint aber auch, dass man sich vor Wettbewerb nicht schützen könne. „Wenn ich einen Blumenladen habe und direkt nebenan oder gegenüber eröffnet ein Geschäft mit demselben oder ähnlichem Sortiment, muss ich auch damit leben.“ Es gebe halt immer ein Pro und ein Contra.
Eine Kundenumfrage soll mehr Gewicht haben
Dass die Stadt einer Ausweitung des Marktes zunächst ablehnend gegenüber steht, lässt ihn noch nicht resignieren. „Wir denken darüber nach, eine Kundenumfrage zu starten“, kündigt er an. Unterstützung erhält er dabei von der Aktionsgemeinschaft Bonner Straße/Chlodwigplatz, kurz ABC genannt. Die Vorsitzende Alice Baker drückt sich vorsichtig aus. „Die ABC wird hier nicht selbst aktiv“, sagt sie. Und dass sie eher unterstützend tätig würden, statt es eigenständig zu forcieren. „Wir verstehen die Ängste und Sorgen der Einzelhändler hier im Umkreis, aber auch die Wünsche der Kunden, die sich einen weiteren Markttag wünschen. Auch die nehmen wir sehr ernst“, so Baker.
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Das Musikhaus Süd – lebendiges Kulturzentrum für alleDass der Markt bis 18 Uhr an jedem Donnerstag geöffnet hat, findet Frieder Bögner gut. Ob dies aber an zwei Tagen in der Woche sein muss, darüber ist er unentschlossen. „Ich weiß nicht, ob ich zwei Tage hierher kommen würde.“ Das Sortiment mag er, vor allem die Frische, und dass es Käse, Obst und Gemüse ohne lästige Verpackungen gibt. Aber ein bisschen mehr Regionales könnte es geben, fügt der junge Familienvater hinzu.
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Kommentare
Bitte einen Samstagsmarkt für Berufstätige!
Ja, wenn ich mal frei habe, liebe ich die Südstadtmärkte vor der Severinskirche und den neuen auf dem Chlodwigplatz! Als Berufstätige komme ich aber unter der Woche selten vor 19h nach Hause, so dass mir selbst der Donnerstagsmarkt meist nichts bringt. Ein Samstagsmarkt wäre toll, dann bräuchte ich nicht mehr nach Klettenberg zu radeln. Und bei Obst und Jemös kaufe ich sowieso – so ein qualitativ hochwertiges Angebot hat kein anderer und für gute Lebensmittel zahlt man gerne einen guten Preis!.
Dagmar Feldgen, Severinstraße