Einmal Kuchen mit Katze
Montag, 7. August 2023 | Text: Reinhard Lüke
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Alle wieder da. Jedenfalls fast. An manchen Läden und Restaurants pappt zwar noch immer ein Wir-machen-Urlaub-Zettel, aber im Prinzip normalisiert sich das Leben in der Südstadt wieder.
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Stadtgeschichten Köln – Besondere StadtteilführungenUnd ab Mitte der Woche soll ja auch das Wetter wieder den Sommer geben. Leider zu spät für alle Schulkinder, die ihre letzten Ferienwochen daheim verbringen mussten und sich auf ausgiebige Freibadbesuche gefreut hatten. Ich fand den Dauerregen jetzt auch nicht so toll, aber immerhin musste ich in den letzten drei Wochen nicht ein einziges Mal die Blumen auf der Terrasse gießen. Den Bäumen im Veedel geht’s prima, das mit dem Public Viewing zur Fußball-WM der Frauen hat sich auch erübrigt und nach Wacken wollte ich sowieso nicht.
Mit dem eigenen Urlaub im Norden Frankreichs hab´ ich rein wettertechnisch noch relativ Glück gehabt. Ansonsten gibt’s da noch immer tolle Campingplätze, auf denen man sein Zelt nicht im Schatten von Wohnmobilen aufschlagen muss, so man einen Stromanschluss verzichtbar findet. Amüsiert haben mich allerdings manche Zeitgenossen, die auf den Arealen mit dicken Autos vorfuhren, aber dann Mini-Zelte aufbauten, wie man sie von Radtouren kennt. Klar, wenn man nur einen Zwischenstopp für eine Nacht einlegen will, reichen die Dinger. Aber manche dieser Camper blieben für mehrere Tage, hockten vor ihren Mini-Behausungen und flüchteten bei Regenschauern in ihre Autos, weil sie darin zumindest sitzen konnten.
Mehr Butter!
Ansonsten ist in den örtlichen Supermärkten das Angebot an Fisch, Käse und Wein noch immer paradiesisch und bezahlbar, nur beim Croissant schwächeln die Franzosen plötzlich. Zumindest habe ich in diesem Sommer erstmals erlebt, dass selbst Landbäckereien bei den geliebten Hörnchen an Butter gespart hatten. Wo sonst die Papiertüte spätestens nach fünf Minuten ordentliche Fettflecken aufwies, war das Backwerk nun manchmal eine enttäuschend dröge Angelegenheit. So wie die Südstadt-Croissants. Oder gibt’s hier irgendwo noch welche, die den Namen verdient haben? Früher hatte Brochmann an der Torburg neben den regulären auch Butter-Croissants im Angebot. Aber das ist lange her.
Dafür gibt’s demnächst aber ein Katzen-Café an der Ecke Severinstraße/Kartäuserhof, wo zuletzt mehrere Burger-Bratereien ihr Glück versucht haben. Nun also ein Lokal, wo schnurrende Vierbeiner quasi zum Inventar gehören und sich von der Kundschaft kraulen lassen können. So sie denn mögen. Falls ihnen die Streicheleinheiten zu bunt werden, können sich die Miezen in einen Raum zurückziehen, der nur ihnen vorbehalten ist. Verlangt der Tierschutz so. Der Laden heißt Katzentempel und soll in Kürze eröffnet werden. Neu ist die Idee keineswegs. In Köln gab es schon vor Jahren das Café Schnurrke in der Ritterstraße und inzwischen liegen die Bistros für Zwei- und Vierbeiner deutschlandweit im Trend.
Kaffee trinken, Mieze kraulen
Wogegen ich natürlich nichts habe, obwohl ich persönlich jetzt nicht unbedingt zum Gastro-Espresso einen Stubentiger brauche, da ich selbst einen daheim habe. Dem ich allerdings mühsam beigebracht habe, dass er auf dem Esstisch nichts zu suchen hat. In Katzen-Cafés dürfen die Tierchen hingegen, was die Gäste ihnen erlauben. Also vielleicht auch mal am Kuchen schnuppern. Damit die Katzen nicht übergriffig werden, gibt’s dort nur vegane Speisen, die für die bekennenden Fleischfresser eher uninteressant sind. Wie gesagt, soll mir alles recht sein. Was mich nur wundert ist der Umstand, dass die Führung eines solchen Cafés in Deutschland überhaupt möglich ist. Nach allem, was ich gelesen habe, macht da eigentlich nur das örtliche Veterinäramt Vorschriften, damit die Katzen keinen Stress bekommen. Das Gesundheitsamt kam in den Berichten kaum vor.
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Thai Gourmet am Ubierring – Köstlichkeiten aus Vietnam und ThailandErstaunlich, wenn man bedenkt, mit welch rigiden Vorschriften die Behörde ansonsten die Gastronomie überdeckt. So ist es meines Wissens aus hygienischen Gründen nach wie vor nicht erlaubt, offene Speise und Getränke über eine Straße zu tragen, die für den Autoverkehr freigegeben ist. Egal wie schmal die Gasse ist und wie viele PKW da pro Stunde langzockeln. Aber Katzen-Cafés gehen problemlos. Oder werden die Tiere täglich vor Öffnung der Lokale einem Gesundheitscheck unterzogen? Hab´ ich nichts von gelesen
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