Eins zu Null für die Südstadt!
Mittwoch, 16. Juni 2010 | Text: be süd
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Ohhhhhh, wat is dat schön, oh, wat is dat schön……
In dieser Woche wehte ein positiver, lustiger, spannender zum Mitfiebern verleitender Wind für die National-Elf durch die Südstadt. Herrlich, die Südstadt stand unter dem glorreichen Stern der WM-Fußball-Meisterschaft, und sie hat wieder nur das schönste und kreativste an Eigeninitiative in uns hervorgerufen!
Ohhhhhh, wat is dat schön, oh, wat is dat schön……
In dieser Woche wehte ein positiver, lustiger, spannender zum Mitfiebern verleitender Wind für die National-Elf durch die Südstadt. Herrlich, die Südstadt stand unter dem glorreichen Stern der WM-Fußball-Meisterschaft, und sie hat wieder nur das schönste und kreativste an Eigeninitiative in uns hervorgerufen!
Es fing Sonntagabend beim Anpfiff des „Deutschland-gegen-Australien“-Spiels an. Warte mal, es fing doch schon viel früher an. Am Nachmittag schon trafen sich die Südstädter auf der Poller-Wiese beim Südstadt-Fußball-Turnier. Die Stimmung war ausgelassen, familiär (ok, bei manchen Teams kannte ich keinen, kamen sie wirklich aus der Südstadt oder wurden sie „gekauft“ um zu gewinnen?). Fußball ist eben eine ernste Sache!
Egal, es gab spannende Spiele und das Ziel schien nicht nur „Dabeisein ist alles“, sondern „Wir wollen siegen“. Man hatte das Gefühl, die Jungs und Mädels wollten mal zeigen, dass auch bei „Amateuren“ guter Fußball gespielt wird. Es hat Spaß gemacht und war definitiv ein guter Auftakt für das „Deutschland-gegen-Australien“-Spiel.
Auf dem Rückweg in die Südstadt überraschte mich die Südbrücke – sonst rappelvoll, heute leer. Was bedeutet das? Bereiten sich die Südstädter etwa auf das Spiel vor? Und wenn ja, dann wie? Was geht hier ab?
Im Römerpark angekommen, schon die ersten Zeichen, dass heute kein gewöhnlicher Sonntagabend wird. Es freut mich ungemein zu sehen, wie manche ihre Fernsehgeräte auf die Wiese gestellt haben und es sich im kleinen Kreis mit Freunden gemütlich machten, während andere im größeren Stil eine Leinwand mit exzellenter Bildqualität und Sound (richtig professionell ) auf der Wiese aufstellten. Für das Wohlbefinden gab es ein Buffet mit allem, was das Herz begehrt. Sie saßen auf ihren Decken oder mitgebrachten Stühlen. Übrigens, solche Bilder kenne ich aus TV-Berichten über Armenviertel in Afrika oder Südamerika, wo die Nachbarn sich um einen einzigen Fernseher, auf der Straße, in einer Hütte, oder auf einer Wiese versammeln, um das Spiel zu sehen. Ok, wir haben „Glück“, denn jeder hat ein Fernseher zu Hause, doch… und das liebe ich an den Südstädtern: Sie zeigten Eigeninitiative. Kurzerhand wurde das Wohnzimmer in den Park verlegt, um mit der „Park Familie“ zusammen Fußball zu schauen, mitzufiebern und natürlich zu feiern! Die Devise schien „zusammen“ zu sein und nicht „alleine zu Hause zu sitzen! Man hatte nicht nur das Gefühl, man wäre als Fremder willkommen, es war auch so! Fußball macht eindeutig mehr Spaß zu mehreren! Die Stimmung, auch hier unglaublich familiär und gemütlich! Weiter geht’s…
Etwas chaotischer aber um so sympatischer waren die Jungs, die nachmittags beim Fußballturnier als „Rhenania“ spielten (sie haben den zweiten Platz gewonnen), um dann anschließend ein Public-Viewing auf dem Eierplätzchen zu veranstalten. Die „Twens“, alle Kinder der Südstadt, luden wieder, wie vor vier Jahren, zum großes Public Viewing auf dem Eierplätzchen ein. Dafür benötigten Sie nur 2 Fernsehgeräte, eine Leinwand, eine Plane, die provisorisch aufgehängt wurde, mitgebrachte Stühle, mehrere Kästen Bier, die für 1 Euro pro Flasche verkauft wurden und – voilà – Party Time!
Es wurde gefachsimpelt, geflirtet (für manche ging es um mehr als nur Fußball), getrunken, gerufen, gefiebert, geschrien, gefreut, gebangt, gesungen und gefeiert. Als „unser Poldi“ , das erste Tor schoss, fielen sie sich in die Arme und gerieten in ein ekstatisches Hoch- und Runterspringen. Als Klose das erste Tor verfehlte, schimpften manche, um wieder alles zurück zu nehmen, als er der Ball dann letztendlich doch noch im Tor versenkte. Cacao tat sein bestes, die deutsch-brasilianische Freundschaft zu verstärken, als er nach wenigen Minuten im Spiel das nächste Tor schoss. Jubelschreie erklangen durch die Südstadt! Ja, die Welt schien für die Dauer des Spiels in Ordnung zu sein. Keine Umweltkatastrophen, keine Kriege, keine Sorgen, kein Problem! Die Polizisten, die am Römerpark-Eingang standen hatten herzlich wenig zu tun. Haben sie wirklich einen kleinen Fernseher im Bus gehabt? Wen kümmert´s. Auch denen gönne ich eine kleine Fußball-Auszeit vom täglichen Arbeitsdasein.
Nach dem Spiel wurde schnell abgebaut, gefegt, aufgeräumt und natürlich weitergefeiert! Übrigens, wo waren Sie? Ich freue mich auf alle Fälle schon auf morgen!
…. so wat hamm mer lange nit jesehn, so schööön, sooo schöön!
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