Es geht los! – Die Wochenend-Freuden 27. Februar – 2. März 2014
Mittwoch, 26. Februar 2014 | Text: Aslı Güleryüz
Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten
(Die Brausen/Foto: Meinesüdstadt)
(Die Brausen/Foto: Meinesüdstadt)
Es ist wieder so weit! Der Straßenkarneval beginnt und die Stadt wird so bunt wie sonst nie! Hier die Highlights in der Zusammenfassung. Ausführliche Infos findet Ihr auch im Artikel von Andreas Moll.
Wer sich noch nicht für ein Kostüm entscheiden sollte oder noch die zündende Idee sucht, könnte dieser Tage im Flagiolet Atelier für Geigenbau auf der Mainzer Straße fündig werden. Die Designerin von Karnevalskostümen Beatriz Obert ist die Inhaberin des Labels „B’atriz“ und bietet ihre Kollektion zum Verkauf an. Wunderschöne, mit Liebe zum Detail gefertigte Kostüme aus der fantastischen Märchenwelt aus der Karnevalskostüm-Kollektion von Beatriz Obert erwarten Euch noch bis zum 1. März. Freitag und Samstag 10 bis 18:30 Uhr im Flagiolet Atelier für Geigenbau.
Ich habe wieder dazu gelernt! „Gerade im sogenannten katholischen Köln sagt man: Der Karneval ist ursprünglich protestantisch! Im Mittelalter war es das Aufbegehren der Armen gegenüber den Mächtigen und Reichen, die lächerlich gemacht wurden“ lese ich zu dem „Karnevalsgottesdienst in der Lutherkirche“. Und ich dachte, die Evangelen hätten mit Karneval nix am Hut! Auf jeden Fall zieht Karneval nicht an der Lutherkirche vorbei, sondern ein! Am Samstag laden Hans Mörtter, Thomas Frerichs und Gaby Falk um 17 Uhr zum Karnevalsgottesdienst mit viel Musik, dem Südstadtchor und anschließend zur Party mit den DJs Lothar & John in die Kirche ein. Am Samstag um 17 Uhr in der Lutherkriche.
Neue Entdeckung
Wer an Weiberfastnacht noch nie dabei war, sollte den Jan-von-Werth-Umzug mit dem historischen Spiel um Jan un Griet am Severinstor nicht verpassen. Los geht’s um 13:30 Uhr mit dem Spiel, das dieses Jahr zum 60. Mal aufgeführt wird. Anschließend beginnt der Weiberfastnachtszug der KG Jan von Werth. Dieses Jahr gibt es aus Sicherheitsgrünen eine neue Route, die den Severinskirchplatz ausspart. Zu viele Besucher vor der Bühne von Radio Köln. Die hochnäsige Stallmagd Griet hat einst den Knecht Jan von Werth abgelehnt. Dieser Zog in den Krieg und machte Karriere in der Reiterschar eines Feldmarschalls. Irgendwann kommt Jan zurück in die Süstadt und wird ehrenvoll empfangen. Griet bereut, ihn damals abgewiesen zu haben. Aufstellung ist am Chlodwigplatz. Der Zug zieht dann durchs Ferkulum, zur Eiche, Hirschgäßchen, Severinstraße, Löwengasse, Weberstraße, Follerstraße, Mathiasstraße, Mühlenbach, Hohe Pforte, Hohe Straße durch die Stadt zum Alter Markt. Achtung: Am Zugweg ist Halteverbot. So auch am Karnevalssonntag und am Rosenmontag.
Herrlich ist das diesjährige Karnevalsmotto in der Lotta: „Eine Seefahrt, dat is jeck“! Alles rund um die Seefahrt: Fasteleer em Lottameer (Weiberfastnacht ab 11 Uhr), for d’r Vringspooz gelijed (Freitag ab 19 Uhr), freijeschwomme, Bier jewonne (Samstag ab 17 Uhr), d’r ahle Jeck un dat Meer (Sonntag ab 19 Uhr), Lotta un de starken Kääls (Montag ab 15 Uhr) und Höhepunkt ist am Dienstag ab 21 Uhr der Abend „Jeck, kumm bald widder“!
Wild gefeiert wird außerdem ab Weiberfastnacht im Haus Müller unter dem Motto „Zirkus“. Vor dem Lokal steht auch der Bierwagen. Jörg „Müller“ Holtwick steht am Mischpult und sorgt für kölsche Töne. Der Nubbel wird am Veilchendienstag ab 22:30 Uhr verbrannt.
Auch der Mainzer Hof feiert durch bis Veilchendienstag. Ab Weiberfastnacht könnt Ihr hier die Meerjungfrau Arielle, Little Joe, die bezaubernde Jeannie oder Popeye sehen. DJ Udo wirft am Dienstag ab 19 Uhr die Kutte über und gegen 23:30 Uhr, muss der Nubbel dran glauben.
Wusstet Ihr, dass der erste Veedelszog am Fastnachtssonntag 1933 stattgefunden hat? Man wollte die Erhaltung und Erneuerung des ursprünglichen Volkskarnevals wieder beleben und das Volk vom Zuschauer zum Mitspieler machen, um somit dem Feste neue gesunde Quellen zu erschließen. Eine rund 40-köpfige Jury prämiert die beste Wagen-Gruppe, die beste Fuß-Gruppe und die originellste Gruppe des Schull- un Veedelszöch. Diese drei auserwählten Gruppen dürfen dann beim Rosenmontagszug mitlaufen. Ab 9 Uhr ist am Sonntag Aufstellung angesagt zwischen Chlodwigplatz und Bonner Wall. Zwischen 8 und 16 Uhr sind hier die Straßen gesperrt und die Bahnen fahren nur eingeschränkt. Der Zug schlängelt sich durch die Südstadt über Mühlenbach, Hohe Straße und Schildergasse zum Neumarkt, über den Rudolfplatz zum Friesenplatz, dann an der Burgmauer und am Appellhofplatz vorbei zum Gürzenich, Heumarkt, Alter Markt zum Dom und schließlich zur Mohrenstraße. Los geht’s um 11:11 Uhr.
Tags drauf zieht der größte Karnevalsumzug Deutschlands durch Köln. Gesperrt wird bereits ab 7 Uhr entlang der Aufstellungsplätze bis 16 Uhr. Straßenbahnen fahren eingeschränkt. Unseren „Zoch“ gibt es schon seit 1823 und damit ist er auch einer der ältesten der großen deutschen Rosenmontagszüge. Fußgruppen, Musikkapellen, Reiter, Festwagen und Unterstützungsfahrzeuge erlangen eine Länge von etwa sieben Kilometern und locken über eine Million Zuschauer aus aller Herren Länder an. 300 Tonnen Süßigkeiten, Blumen & Stoffpuppen prasseln auf die Zuschauer ein. Der Zugweg ist identisch mit dem der Schull- un Veeelszöch. Los geht’s aber bereits um 10:30 Uhr.
Fahrzeughalter sollten unbedingt am Sonntag & Montag die Schilder auf den Straßen beachten, um bösen Überraschungen vorzubeugen.
Denkt dran: Mehr Spaß ohne Glas!
An Eines möchte ich auch noch erinnern: Am Rosenmontag jährt sich der Archiveinsturz zum fünften Mal. Am 3. März 199 stürzte um 13:58 Uhr das Stadtarchiv ein und tötete zwei Menschen dabei. Am Rosenmontag wird unser Oberbürgermeister um 7:30 Uhr, bevor die Gegend abgesperrt wird, einen Kranz in einer kleinen Zeremonie an der Einsturzstelle niederlegen. Der Rosenmontagszug geht um die Einsturzstelle herum und spart sie aus.
Am Dienstag zieht der unser Veedelszug durch die Südstadt. Mit dabei sind Vereine, Freundeskreise, jede Menge Südstadt-Institutionen und Musiker. Unter dem Motto „Et läuft doch! Oder?“ zieht der Zug ab 14 Uhr von der Wormser Straße über die Merowingerstraße, um den Chlodwigplatz herum zur Severinstraße und über das Hirschgässchen zum Platz an der Eiche. Hier gibt es noch Kölsch, Musik, Spielplatz und ganz viel Spaß, so lange Ihr wollt.
Pänz, Pänz, Pänz
Karneval mit Kindern kann schnell zum Albtraum werden. Nicht in der Lutherkirche! Traditionell wird nach dem Weiberfastnachtsumzug des Reitercorps Jan-van-Werth in der Lutherkirche mit der ganzen Familie gefeiert. Um 16 Uhr geht’s los mit Oma, Opa, Tante, Onkel, Kind & Kegel. DJ Bonny Engel heizt ordentlich ein & Ihr erobert die Kirche.
In etwas kleinerem Rahmen wird im metropol Theater Karneval gefeiert. Zunächst lernt das junge Publikum „Das Heinzelmännchen“ kennen. Denn in Köln geht es wundersam zu: nachts wird sämtliche Arbeit von flinken Heinzelmännchen erledigt – aber kein Mensch hat sie je gesehen. Die kleine Paulina möchte sie kennen lernen und macht sich des Nachts auf die Suche. Im Anschluss an das Kindertheaterstück steigt die Kinderkarnevalsparty mit Überraschungen und Kamelle! Am Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag & Montag um 16:16 Uhr. Und am Samstag & Sonntag auch um 11:11 Uhr im metropol Theater in der Eifelstraße. Tickets für 8 Euro können telefonisch reserviert werden unter 321792.
Theater, Theater und mehr
Was wäre der Kölner Karneval ohne die Immisitzung? Etwas eintöniger. Unter dem Motto „Jede Jeck is von woanders“ nimmt sich das Ensemble der Immisitzung selber und alle anderen auch auf die Schüppe. Dieses Jahr findet die Sitzung erstmals ohne die langjährige Sitzungspräsidentin Katja Solange Wiesner statt – dafür gibt es Jungfrau Immi Mimi. Freitag & Samstag um 20:11 Uhr, Sonntag 11:11 und 18:11 Uhr.
Maestro, Musik!
Wolfgang Anton, Volker Becker & Josef Loup sind „De Familich“, drei Musiker aus der Südstadt. Wer sie noch nicht live & in Farbe erlebt hat, kann dies am Samstag beim Kölschen Mitsingkonzert in der Torburg nachholen. Einlass ist um 17 Uhr, los geht’s um 18 Uhr. Tickets kosten 15 Euro, mehr Infos telefonisch unter 3104593.
Tanzbein schwingen
Findet Ihr die Location Dinnerclub auf der Alteburger Straße auch geheimnisvoll? Das soll sich dieser Tage ändern! Der Club öffnet seine Pforten und lädt zum ausgelassenen Feiern mit Karnevals- & Discomusik in den „Bütze Club“ ein. Los geht’s Donnerstag um 11:11 Uhr, Freitag um 18:11 Uhr, Samstag um 18:11 Uhr und Montag um 11:11 Uhr. Eintritt ist frei.
Karneval feiern, Spaß haben & gleichzeitig eine gute Tat vollbringen? Das geht am Sonntag in der Party im Alteburger Hof gemeinsam mit der KG Ponyhof organisiert. „Ponyhof trifft Alteburger Hof“ heißt es ab 18 Uhr. Livemusik gibt es von Cat Ballou. Eintritt kostet 5 Euro und die Hälfte davon wird der Kita Zugasse gespendet und für den Südstadtzug am Dienstag in Wurfmaterial investiert.
Hilfe durch Selbsthilfe ist uns bekannt. Was hat das mit Karneval zu tun? Erstens erkennen wir, dass wir dem Karneval gegenüber machtlos sind und zweitens akzeptieren wir das und drittens unternehmen wir etwas dagegen. „Die anonymen Karnevalisten bitten zum Tanz!“ heißt es am Donnerstag ab 16 Uhr im Tsunami. Eintritt frei, mehr Infos am Telefon unter 8016334.
Und in der Wagenhalle im Comedia Theater tobt die Russendisko am Sonntag ab 22 Uhr. Russki Karneval mit Juriy Gurzhy. Russendisko / Rotfront, Berlin goes Südstadt. Hoch die Tassen! Mehr Infos telefonisch unter 3555 8910.
Wenn es eine Après Ski Party geben kann, dann kann es auch eine Après Zooch Party geben! Und die findet am Rosenmontag ab 16 Uhr im Tsunami statt.
Die schönen Künste
Karneval mal aus den Augen von professionellen Fotografen? Kein Problem. Die Fotoausstellung „elf uhr elf“ hat noch bis zum Aschermittwoch geöffnet. Neun bekannte Bildjournalisten und Fotokünstler haben ihren Karneval festgehalten. Karneval zwischen Realität und Märchen. Weiberfastnacht & Karnevalssonntag geschlossen. Freitag & Samstag geöffnet von 15 bis 18 Uhr. Die Finissage findet am Aschermittwoch um 18 Uhr statt. Alles zu sehen in der Galerie „laif“ auf der Merowingerstraße.
Ich schließe mich der Lotta an und sage: „Jeck, komm bald wieder“! Habt viel Spaß an den jecken Tagen. Ab Mittwoch hat das ‚normale’ Leben uns wieder. Wir treffen uns in alter Frische wieder am nächsten Wochenende. Bis dahin, Eure Aslı
PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender
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