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Südstadt

Essbare Stadt – im Volksgarten

Samstag, 9. Oktober 2021 | Text: Bettina Brucker | Bild: Bettina Brucker

Geschätzte Lesezeit: eine Minute

Jetzt lohnt sich ein Spaziergang durch den Volksgarten. Denn die Kastanien sind reif, die Rosskastanien – gut zum Basteln – und die Esskastanien, die auch Maronen genannt werden.

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Zum Ernten der Maronen braucht es nicht viel, eine Tüte zum Einsammeln genügt. Die stacheligen Fruchthüllen liegen zurzeit überall unter den Esskastanienbäumen verstreut. Wenn man Glück hat, sind sie aufgeplatzt und die dunkelbraunen Früchte liegen daneben. Schnell ist eine kleine Tüte damit gefüllt.

Lecker und umsonst im Park!

Schuhe als „Nussknacker“

Die Früchte fallen dieses Jahr recht früh von den Bäumen und sind wegen des vielen Regens im Sommer prall gefüllt. In manchen Hüllen stecken sogar „Drillinge“, also drei ausgereifte Früchte. Viele fallen noch grün ins Gras und auf die Parkwege. Dann muss man die braunen Früchte aus der pieksigen Hülle befreien. Am besten geht das mit den Schuhen. Mit leichtem Druck den Stachelball unter einem Schuh über den Boden gerollt oder zwischen den zwei Schuhen eingeklemmt, platzt die Hülle auf. Beim Herauspulen der Früchte sollte man vorsichtig sein. Am besten geht es mit einem festen Handschuh, da sich die zum Teil kleine Stacheln gerne in die Haut bohren.

Ernten, leicht gemacht – die Kastanien liegen zuhauf auf dem Boden.

Noch hängen viele Esskastanien an den Bäumen. Wer ein bisschen neben einem der Bäume auf der Wiese bzw. am Teich im Volksgarten verweilt, kann es sehen und hören, wie die reifen Früchte fallen. Und dann heißt es schnell zugreifen. Denn auch die Eichhörnchen mögen die Esskastanien gerne und die flitzen gerade ständig durch den Park auf der Suche nach ihrem Wintervorrat.

Wieder modern: Kastanienmehl

Maronen sind botanisch gesehen übrigens Nüsse. Aber anders als ihre Verwandte enthalten sie weniger Fett, dafür viele Kohlehydrate. Das Mehl war früher als Winternahrung sehr beliebt und wird heute in der modernen Küche wieder geschätzt.

Mitten auf der Volksgartenwiese – der prächtige Esskastanienbaum.

Lange lagern kann man Maronen nicht. Kreuzweise eingeritzt kann man sie im Backofen rösten und erhält so eine leckere Knabberei. Genau das Richtige für die längeren Abende, die jetzt ja auch wieder beginnen. Oder man kocht die eingeschnittenen Maronen. (Hinweis: Ob geröstet oder gekocht – beim Schälen immer auch die bräunliche Samenhaut entfernen.) Die geschälten Früchte in Zucker oder Honig leicht karamellisieren und mit gekochten Rosenkohlröschen mischen. Lecker!

Text: Bettina Brucker

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