Fachhochschule kommt nicht nach Bayenthal
Dienstag, 26. Juli 2011 | Text: Doro Hohengarten | Bild: FH Köln
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Gestern (26.7.11) machten das Land und die Stadt die Entscheidung offiziell: Das Ingenieurwissenschaftliche Zentrum der Fachhochschule Köln bleibt in Deutz. Damit ist die Option endgültig vom Tisch, dass die FH auf dem Areal der ehemaligen Dom-Brauerei in Bayenthal neu gebaut wird.
Stattdessen hat sich das Land nun für die so genannte „Variante C“ entschieden: Die FH bekommt in Deutz einen Neubau. Ein Teil der bestehenden Gebäude bleibt erhalten und wird weiter genutzt, während z.B. der zentrale Hochhausturm aus den 70er Jahren abgerissen wird. Die Stadt Köln stellt dem Land für die Erweiterung in Deutz zeitnah Flächen zur Verfügung. Diese werden derzeit noch von den Abfallwirtschaftbetrieben (AWB), der Feuerwehr und durch ein Sozialhaus genutzt werden.
Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Oberbürgermeister Jürgen Roters und Vertretern der FH-Spitze am Dienstag in der Fachhochschule sagte Wissenschaftministerin Svenja Schulze (SPD), die Entscheidungskriterien seien Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit gewesen. Aber auch die Sicherung der Qualität und des Betriebs der Hochschule während der anstehenden Bauphase habe die Entscheidung beeinflusst. Schulze rechnet damit, dass die Modernisierung in Deutz „noch in diesem Jahrzehnt realisiert werden kann“. FH-Vizepräsident Rüdiger Küchler und OB Roters betonten, wie es wichtig sei, die FH in Deutz künftig städtebaulich besser zu integrieren.
Die Sanierung der FH im Bestand (Variante A) hätte Wissenschaftsministerin Schulze zufolge 200 Millionen Euro gekostet, der Neubau in Bayenthal (Variante B) 360 Millionen Euro (inklusive der Grundstückskosten von 88 Millionen Euro). Die nun gefundene Lösung in Deutz dagegen wird mit 250 Millionen Euro inklusive Grundstückskosten kalkuliert. Wie sich diese Summe zusammensetzt, ist unklar. Denn Stadt und Land befinden sich derzeit noch in Verhandlungen über die Grundstücke in Deutz. Im Gespräch ist auch der Tausch von Grundstücken.
Ob ein Teil des Dombrauerei-Geländes in Bayenthal (im Besitz des Bau- und Liegenschaftsbetriebs des Landes NRW) gegen die Deutzer Flächen (in städtischem bzw. stadtnahem Besitz) getauscht werden kann, wollten Schulze und Oberbürgermeister Jürgen Roters zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.
Die Zukunft der Brache in Bayenthal und der angrenzenden Gebäude und Flächen ist damit noch völlig unklar. Schulze spricht in diesem Zusammenhang von einem „Filetstück“, das das Land nicht dauerhaft brachliegen lassen könne. Für Roters handelt es sich um ein „sehr attraktives Grundstück“. Es sei Bestandtteil des Masterplans, den der Oberbürgermeister als „Regiebuch für die künftige Entwicklung Kölns“ beschrieb. Die darin geforderte Verlängerung des inneren Grüngürtels bis an den Rhein sei auf dem Gelände auch in Verbindung mit „hochschulaffinen Möglichkeiten“ denkbar. Was er genau darunter versteht, ließ Roters jedoch offen.
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