„Flaschenpost“ by bike
Mittwoch, 22. März 2023 | Text: Judith Levold | Bild: Judith Levold
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Johannes Stankowski sitzt in seinem Studio und bastelt am Liederbuch für sein neues Album „Flaschenpost“. Im Januar hat er damit ein Release-Konzert in der vollen Philharmonie gegeben. „Was gibt es Schöneres für einen Kölner Musiker?“, fragt sich der Singer-Songwriter aus der Südstadt.
Einfach gute Songs
Johannes macht Musik für Kinder. Die auch Eltern gefallen und auf keinen Fall auf Autofahrten nerven soll. „Ich hab mich gefragt, was spiel´ ich meinen Kindern vor?“, sagt der zweifache Vater.
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Die Wagenhalle – außergewöhnliches Gasthauserlebnis in historischem AmbienteUnd natürlich könne man den Kids eben alles an guter Musik vorspielen, ob Beatles oder Mozart. Aber er habe eben auch was machen wollen mit Texten, mit denen Kinder etwas anfangen können. „Im Grunde mache ich keine ‚Kindermusik‘ in dem Sinne, sondern einfach Popmusik, Folk. Gute Songs mit Texten, die von Kindern auch verstanden werden.“
Lieferservice – klimaneutral
Und das ist nicht das Einzige, das Stankowski macht: Er hat neben dem gerade erschienenen 5. Album für Kinder und Familien auch englischsprachige und italienischsprachige Alben veröffentlich, komponiert und arrangiert für Musikvideos, Werbefilme und demnächst eine Streaming-Serie. Und fährt Fahrrad. Seit Jahrzehnten leidenschaftlich, ob in den italienischen Alpen oder rund um Köln: Mit einem Bike ´98er Jahrgang ist er ständig unterwegs. Und aktuell beliefert er damit sogar seine Fans, komplett klimaneutral.
In seinem Philharmonie-Konzert hatte er das versprochen: Jeder Person, die das Vinyl des Albums bei ihm bestellt, bringt er die Schallplatte persönlich vorbei. Einzige Bedingung: Der Fan muss in Köln oder maximal 20 km drumherum wohnen.
An einem dieser Tage mit Kaiserwetter schwingt er sich mittags auf sein Fahrzeug und radelt nach Pulheim, 17 Kilometer, durch die Stadt, über die Aachener Straße, den Brauweilerweg nach Lövenich und ab über die Landstraße.
Für Mia
Mia und ihre Mutter aus dem Stadtteil Brauweiler freuen sich. Die Schülerin, Fan und im Januar beim Konzert gewesen, ist happy und bittet Johannes noch, ihre Platte zu signieren. „Hast Du noch nen Bruder vielleicht? Ist das für Euch zusammen oder was soll ich schreiben?“, fragt er, während er den Edding zückt. „Ähh, nö, die ist eigentlich nur für mich“, sagt Mia bestimmt. Kein Ding – kriegt sie, „Für Mia“ steht drauf, persönlich überreicht – der Plattenspieler wird gleich angeworfen!
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SeverinstorburgAch ja, Danke
Johannes fährt zurück nach Köln, auch ins Agnesviertel liefert er eine Scheibe und dann noch am Rhein entlang bis nach Porz. 60 Kilometer sind das dann am Ende des Tages, und solche Touren macht er jetzt öfter. „Da lerne ich meine Heimatstadt noch besser kennen und eben auch die Umgebung. Und ich habe Kontakt zu Fans, die freuen sich alle, manchmal haben die Kinder Freunde zu Besuch oder die Großeltern, oder ich werd´ zum Kaffee eingeladen. Manchmal öffnet sich aber auch die Tür: `Ach so, ja, klar, Danke` und Tür zu“, erzählt Johannes lachend. „Das ganze Spektrum, es ist alles dabei“, beschreibt er seine Flaschenpost-Lieferungen.
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