Fortuna Familia
Donnerstag, 14. März 2019 | Text: Fortuna Fanreporter
Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten
Jolo un Mojo us Ruudekirche gehen Dienstags häufig zusammen aus, insbesondere während der Champions League-Phasen. Heute Abend sollte es ein Warm-Up der besonderen Güte geben, dass sich so vorher nicht abgezeichnet hatte: in der dritten Liga spielt man englische Woche und über Ecken gelangte ein Fortuna-Fan-Reporter-Gesuch von Meine Südstadt an die zwei 30-jährigen. Je spontaner die Gelegenheit, desto reizvoller – kennt jeder; gilt auch für die beiden Dauerkarteninhaber der Hans-Schäfer-Südkurve sowie Gründer eines FC-Fanclubs und eines jungen Karnevalsvereins im Kölner Süden. Sie sagen zu!
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Dreiling Orthopädie-SchuhmacherDer Bericht: Fortuna Köln gegen den VFL Osnabrück am Dienstag, den 12.03.19 um 19:00 Uhr.
Anpfiff eine Stunden nach Feierabend, es würde alles schnell gehen müssen. Also DriveNow reserviert und Kölsch to go. Parkplatzsuche, KiTa am Südstadion, Jackpot. Zu Fuß durch den Park, am Streetcourt vorbei in Richtung Vereinsheim, wo unsere Akkreditierung wartet. Fürs Bier braucht man hier Bons und wir kaufen viel zu viele. „Beeilt euch Jungs, noch 10 Minuten!“ Alles klar, 0,5 auf ex und go. Da vorne ist doch ne Abkürzung, „Sorry, wir sind von der Presse, wir müssen kurz durch“. Über dem Stadion steigen rote Ballons in die Luft und die Fööss begleiten uns bei Flutlicht zur Tribüne. Fortuna hat Flair!
Eingang S3 – wie in unsere Tribüne Müngersdorf. In der Südstadt gelangt man so allerdings erstmal zum Familienblock, Stehplätze befinden sich nur auf der gegenüberliegenden Seite. Wir sind schon spät dran und bleiben hier – heute ganz zivil. Ein freundlicher Energiekonzern-Mitarbeiter drückt uns Fahnen in die Hand, am Bierstand gibt es Gaffel. So weit, so vertraut. Doch irgendwas ist anders: auf der gesamten Tribüne herrscht eine angenehm familiäre Atmosphäre, als sei jeder ein Freund. Das begeistert uns und wir klappern erstmal alle Stände ab. Hier zahlt man wieder bar; um die restlichen Bons einzulösen, sollten wir später also noch mal zurück ins Vereinsheim kehren.
Wir quatschen jeden an, der heute beruflich hier ist. Die hübsche Frau am Merchandise hat ganz coole Shirts im Angebot und die engagierte Tierschützerin überzeugt uns von der Teilnahme an einer Verlosung um VIP-Tickets (2xFC, 2xFortuna). Auf einmal verdunkeln sich die Schal-Farben, rot-weiß wird abgelöst von schwarz und lila – unangenehm.
Der Übergang zur Osnabrücker Zone kam plötzlich, denn er beginnt weit vor dem gegnerischen Stehblock. Dafür sind wir noch nicht bereit und wir kehren nach einem kurzem Zwischenstopp beim Zappes umgehend zurück in den Familienblock, wo wir von freundlicheren Schal-Farben empfangen werden. Wir setzen uns in die erste Reihe, ungewohnte Spielfeldnähe.
Das Spiel läuft etwa 15 Minuten, als 30 Kinder den Block stürmen, ebenfalls ausgestattet mit rot-weißen Flaggen und Schals. Ja klar, die sind eben mit den Spielern aufgelaufen. Sie stimmen vereint in Hetzgesänge gegen den VFL, wirken vertraut beim Klettern über Sitze und Geländer und für ihre erwachsenen Betreuer ist das alles nichts Neues. Kurze Zeit später zieht ein sympathischer Fortune mit Spardose in Ballformat durch die Reihen und wir sind erstaunt darüber, wie groß die Spendebereitschaft ist. Saisonziel 18.000 € – alles in die Jugendarbeit – das Vermächtnis des Klaus Ulonska (Meine Südstadt berichtete).
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Privatpraxis für Physiotherapie Frauke StöberIn der Halbzeit besuchen wir noch den zuvor verpassten Bratwurststand, der von zwei ausgeschriebenen aber nur eine Sorte im Angebot hat – erleichtert uns die Entscheidung. Schnelles Foto mit Maskottchen Fred und ein paar motivierten Kids, dann ein Kölsch am Bierstand und noch mal in Richtung Gegner. Wir erinnern uns an vergangene Zweitliga-Duelle und stimmen an: „Lila, Weiße, Osnabrücker Scheiße“. Kommt nicht so gut an, die Antwort folgt in Form einer Choreo/Lightshow, wie sie sich manch finanzstarker Erstligist wünschen würde. Kurze Ermahnung vom Stadion-Sprecher: auch in Liga Drei sei Pyrotechnik nicht gestattet. Kommt allerdings nice rüber.
Das umkämpfte Spiel geht 0:0 aus, beide Teams hatten Chancen in Führung zu gehen. Zurück im Vereinsheim zeigen sich die Fortunen zufrieden mit einem Punkt gegen den Tabellenführer, es ist von einer Mini-Serie die Rede. Man blickt zuversichtlich in Richtung Saisonende, denn der Klassenerhalt scheint wieder greifbar. Alle sprechen vom anstehenden Derby in Uerdingen, das Karten-Kontingent sei bereits ausgeschöpft. Die Stimmung ist ausgelassen als wir die Theke verlassen und wir werden freundlich verabschiedet: „Kommt demnächst mal wieder, und bringt noch ein paar Freunde mit!“ – Aber gerne!
Vorbei an Volksgarten und Lutherkirche zieht es uns entlang der Merowinger zum Tresen des Chlodwigecks, wo wir die zweite Hälfte des Champions-League-Abends verfolgen. Schalke kassiert bei City mit sieben Gegentreffern die höchste deutsche CL-Niederlage.
Tipp an Gelsenkirchen alias S07: Im Abstiegskampf braucht man Kampfgeist. Kommt in die Südstadt und erhaltet eine Lehrstunde!
Fanreporter berichten von den Heimspielen der Fortuna. Beim Spiel gegen Osnabrück waren Jolo un Mojo für uns im Südstadion. Wer selbst einmal Fan-Reporter sein und seine Sicht der Dinge auf dem Rasen teilen möchte, kann sich unter der Mail-Adresse kontakt bewerben. Wir freuen uns auf Eure Beiträge. @meinesuedstadt.de
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