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Südstadt

Frauen können lustig?

Mittwoch, 30. Oktober 2024 | Text: Gaby DeMuirier | Bild: Yvonne Voermans-Eiserfey

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

In Deutschland gibt es eine Vielzahl an wirklich komischen Künstlerinnen. Der Weg der Comediennes auf die Bühne oder gar ins Fernsehen ist jedoch sehr steinig. Denn die Comedy- und Kabarettszene hierzulande war über einen langen Zeitraum sehr männlich geprägt. Hin und wieder gab es Mixed-Shows oder die Quotenfrau im monatlichen Programm der Veranstalter. Das hat sich schon sehr verändert, auch dank einiger weniger Formate, die Frauen verstärkt auf die Bühne bringen.

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1 Tag im Jahr die Aufmerksamkeit bündeln

Aber können Frauen wirklich lustig sein? „Und ob“, sagt Dagmar Schönleber. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen Carmela De Feo und Patrizia Moresco hat die Kabarettistin im Jahr 2018 die Show „Sisters of Comedy – Nachgelacht“ ins Leben gerufen. Erklärtes Ziel: die Aufmerksamkeit auf Frauen zu lenken! „Denn die können auch witzig sein.“ An einem Tag im Jahr – normalerweise am 2. Montag im November – treten bundesweit an vielen Locations weibliche Comedians, Kabarettistinnen & StandUp-Künstlerinnen auf.

Dagmar Schönleber bringt die Frauen auf die Bühne. (Bild: Gaby DeMuirier)

In diesem Jahr nehmen 27 kleine und große Theaterhäuser teil, mehr als 100 Künstlerinnen werden im ganzen Land an diesem Abend live performen. Jede Show ist autark und anders. Ein Großteil der Einnahmen werden an verschiedene Frauen-Hilfsprojekte gespendet. An wen wieviel Geld geht, bestimmen die Veranstalter*innen selbst. Auch, wer bei ihnen auf der Bühne steht. „Wir bieten lediglich die Plattform, vermitteln, delegieren und sorgen für eine bessere Vernetzung der weiblichen Kleinkunstszene“, stellt Dagmar klar. Sie ist seit Beginn des Projekts die Kölner Patin, tritt selber auf und führt durch diesen besonderen Abend.

Mehr als nur Tagebuch, Diäten und Schuhe

Den drei Macherinnen des Sisters of Comedy-Events, die auch regelmäßig selbst auf der Bühne stehen, ist es besonders wichtig, dass die Sichtbarkeit großartiger Künstlerinnen im ganzen Land verstärkt wird. Zu zeigen, dass Frauen viel mehr drauf haben als Witze über Frustshopping und Bindegewebe zu reißen. „Besonders in der aktuellen Zeit, in der das traditionelle Rollenbild gefeatured wird, ist es außerordentlich wichtig, ein Zeichen gegen Sexismus, für Gleichstellung und gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen“, findet die Comedienne.

„Irgendwie wird einer Frau die Rolle einer Komikerin nicht zugetraut“, sagt Dagmar. „Männer können alt und rund sein, Frauen werden auf der Bühne einfach anders eingeordnet. Da zählen häufig noch immer Optik und Attraktivität. Außerdem haben sie nicht so viele Auftrittsmöglichkeiten wie ihre Kollegen.“ In den letzten 5 Jahren habe sich, auch dank der Sisters of Comedy, bei den Veranstaltern etwas verändert. Die Sichtbarkeit von Komikerinnen habe sich vergrößert, immer mehr Mixed-Shows finden statt. Und es gibt immer mehr Formate, die das fördern. Doch nach oben ist noch viel Luft. „Wir sehen uns als humoristisches Äquivalent zum Red Nose Day“, beschreibt Dagmar ihr Herzensprojekt. „Und wir freuen uns auch in diesem Jahr, den roten Teppich für unsere Kolleginnen zu bereiten.“

(Bild: Yvonne Voermans-Eiserfey)

Sisters of Comedy im Bürgerhaus Stollwerck

Am 4. November wird das Bürgerhaus Stollwerck nun schon zum 5. Mal Gastgeber der Sisters of Comedy Show Nachgelacht sein. In diesem Jahr werden neben Dagmar Schönleber noch Katie Freudenschuss (Musikkabarett & Impro), Laura Brümmer (Stand Up Comedy), Newcomerin Johanna Bauer (Slam Poetry) und Kirsten Fuchs, die wohl bekannteste Lesebühnenautorin der Nation, die Bühne rocken. Ein Großteil der Einnahmen wird in den Verein medica mondiale fließen. Also, schaltet Netflix und Co. aus und erlebt großartige weibliche Kleinkunst. Tickets gibt es hier.

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Da durch den niedrigen Eintrittspreis die Unkosten der Künstlerinnen bzw. des Bürgerhauses Stollwerck gedeckt werden, wird zugunsten des lokalen Frauenprojektes eine Spende von 10 Euro pro Karte (auch Gasttickets) erbeten.

Sack zu

Wer am 4. November verhindert sein sollte, kann Dagmar im Dezember bei ihrer Jahresendzeitrevue „Sack zu“ im Klüngelpütz Theater erleben. Hier wird sie gemeinsam mit Anika Auweiler mit Musik, Geschichten und umwerfender Komik auf das letzte Jahr zurückblicken. Am 8. Februar wird sie außerdem im Senftöpfchen Theater Premiere mit ihrem neuen Programm „Endlich 50! – So jung brechen wir nicht mehr zusammen“ feiern.

Sisters of Comedy – Nachgelacht am 4.11. um 20 Uhr
Bürgerhaus Stollwerck, großer Saal
Dreikönigenstraße 23
50678 Köln

 

Text: Gaby DeMuirier

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