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Gesellschaft

Geschunden, gequält und entsorgt

Freitag, 25. Januar 2019 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter/Stefan Rahmann

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Auf historischen Bildern sieht man sie mit adligen Herrschaften. Beim Galgomarsch am Samstag, 26. Januar, werden Passanten ein anderes Bild vor sich haben: Hunderte spanische Windhunde mit ihren Haltern. Auf Transparenten wird ihre tragische Geschichte stehen.

Galgo-Marsch 2018

Der Galgomarsch, den Julia Reinhardt zum vierten Mal organisiert, soll auf die extremen Verhältnisse, unter denen die Hunde leiden, aufmerksam machen. Treffpunkt ist der Trude-Herr-Park am Stollwerck.

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„Es sind so tolle Hunde“, sagt Juliane Groß und tätschelt ihre Salome liebevoll am Hals. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Peter Pichler ist sie stolze Besitzerin eines „Galgo Espaniol“ Mädchens. Das Designerpaar lebt in der Südstadt. Wenn sie dort mit Salome etwa durch den Römerpark spazieren gehen, ziehen sie oft die Blicke auf sich. Jetzt in der kalten Jahreszeit muss Salome einen Kälteschutz tragen. „Ihr fehlt das Unterfell und auch sonst ist ihr bei diesen Temperaturen wegen ihres kurzen Fells kalt“, erklärt Groß. Aber genau das lässt Kinder und Erwachsene immer neugierig werden.

Erstmals beim Galgo-Marsch dabei

Einen Windhund in der Südstadt? Braucht der nicht besonders viel Auslauf? „Nicht mehr als jeder andere Hund“, antwortet Peter Pichler darauf. Zwei Stunden sind sie täglich unterwegs, manchmal auch mehr, manchmal auch ein wenig kürzer. Beim Galgomarsch am Samstag werden sie das erste Mal dabei sein. Ihnen liegt ebenso wie Organisatorin Julia Reinhard das Schicksal dieser Hunde, die in Spanien als Hasenjäger gehalten werden, am Herzen.

Wenn die Hunde nicht mehr gebraucht werden, sind sie extremen Quälereien ausgesetzt. Das kann häufig schon in ihrem dritten Lebensjahr sein. „Oder sogar wenn sie zu professionell für die Jagd sind“, sagt Julia Reinhard und sie berichtet über eine häufige Vorgehensweise des „Aussortierens“: „Jäger hängen sie an einen Baum. Ihre Füße berühren dabei noch so gerade den Boden. Irgendwann strangulieren sie sich durch ihre Panik dann selbst. Oder beim Lauftraining werden sie hinter das Auto gespannt. Wenn sie stolpern ziehen sie sich schmerzhafte und zum Teil lebensbedrohliche Verletzungen zu. All das habe sie erst erfahren, als sie vor sechs Jahren ihren ersten Galgo aus dem Tierschutz zu sich nahm. Und auch Groß und Pichler sind bestürzt über die miese Behandlung der Hunde, die eine so liebe Art im Umgang mit Ihresgleichen und dem Menschen haben. Sie mögen sich gar nicht ausmalen, was ihrer Salome widerfahren ist.

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Demozug soll die Sinne für die Hunde in Spanien schärfen

Die Hasenjagd ist nun, Ende Januar, vorbei – den Hunden droht also wieder Folter. Und am 1. Februar ist Welt-Galgo-Tag. Deshalb findet der Marsch jetzt im Winter statt. Spanien gehört zu den liebsten Reiseländern der Deutschen, aber was dort mit Galgos passiert, wissen die meisten nicht. Mit dem Marsch wollen Reinhardt und Gleichgesinnte aufmerksam machen auf diese Missstände.

Der Marsch setzt sich am Samstag, 26. Januar, pünktlich um 12.00 Uhr am Trude-Herr-Park am Stollwerck, Dreikönigenstraße 23 in Bewegung. Von dort geht es über das Hirschgäßchen über die Severinstraße zum Waidmarkt, über die Hohe Pforte, Hohe Straße, am Gürzenich vorbei über den Heumarkt und wieder zurück zum Stollwerck.

Text: Susanne Wächter

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