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Kultur

Glück gehabt!

Montag, 17. Oktober 2011 | Text: Judith Levold | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ja, ich hatte Glück, in die Comedia zu kommen und dort am Samstagabend Martina Schwarzmann zu sehen und zu hören. Obwohl „Wer Glück hat kommt“ schon ihr viertes Soloprogramm ist, habe ich sie vorgestern zum ersten Mal auf der Bühne erlebt und wer die 32-jährige Kabarettistin und Ex-Köchin aus Bayern noch nicht kennt, sollte alsbald versuchen, diesen Umstand zu ändern. Ganz ohne Tamtam und billige Pointen erzählt sie einfach Alltagsbegebenheiten in gesungener Form und begleitet sich dabei selbst auf der Gitarre. „Das Leben interessanter machen“ ist ihr nicht geringer Anspruch und wer sich von ihren Ideen dazu inspirieren lässt, dem gelingt das ganz bestimmt. Ob man einem anderen Kunden im Supermarkt einen zu ihm so gar nicht passenden Artikel in den Einkaufswagen legt und beobachtet, wie er beim Auflegen an der Kasse darauf reagiert, oder ob man bei einer Begegnung mit einem wildfremden älteren Paar dem Mann um den Hals fällt und ruft „Vati, wo warst Du all die Jahre?“ – ein außergewöhnlicher Moment ist dann garantiert. Ein bißchen Kombination aus Kinderstreich und erwachsener Reflexion und bewusster Perfidie. Natürlich auf Bayrisch, das macht es sehr charmant.
Martina Schwarzmann immer im Begleitung der Gitarre. Foto: Richard Huber.

 

Mit ihrer Lust an der bescheidenen Provokation und an der Absurdität des Normalen bereitet einem Martina Schwarzmann wirklich Freude und einen Abend voll herzhaften Lachens. Das Böse in einem selbst, der Ärger über den vermeintlichen Schwachsinn um einen herum – sie finden ein Ventil beim Zuhören.
Und Martina Schwarzmann kommt echt rüber. Als ich, Fotografin Tamara im Schlepptau, zu spät in ihre Garderobe stürme, weil ich die Zeit aus den Augen verloren hatte, lacht sie und bemerkt, dass sie unsere Verabredung wegen ihrer „Umstandsdemenz“ ganz vergessen habe. Prima. So hat sie sich nicht über mein Zuspätkommen geärgert.
Dann sitzen wir auf dem Sofa und lachen während unseres kurzen Gesprächs über ihre kabarettistischen Anfänge – einmal wurde eine Show wegen zu geringer Besucherzahlen (unter drei) abgesagt, da hat sie für den Veranstalter gekocht. Das Verarschen liege bei ihr in der Familie, sie habe mit sechs Jahren erste Liedtexte geschrieben und später Kassetten gefunden, auf denen sie, zwölfjährig, witzige Lieder aufgenommen hatte. Nur habe sie sie lange Zeit nicht gewusst, wie sie das zu einem vernünftigen Beruf machen solle. Und dann wurde Gott sei Dank der Sportverein im Dorf 35 Jahre alt, das musste gefeiert werden und jemand wurde gesucht, der eine halbe Stunde Programm machen konnte. Voilá, Martina Schwarzmann hat´s gemacht und mit ihrer Karriere im komischen Fach ging es bergauf. Heute ist sie froh, kommt sie so doch wenigstens mal vor die Tür ihres Bauernhauses. Und was es im Bauernhaus, auf dem Land und überhaupt so zu beobachten gibt, das verwertet Martina Schwarzmann in ihrem Bühnenprogramm. Sie legt sich dabei nicht auf ein Thema fest, weder das Muttersein und die Erfahrungen mit in den Kinderwagen glotzenden und gestikulierenden älteren Menschen noch das beliebte Männlein/Weiblein-Sujet – kein Thema nimmt bei ihr größeren Raum ein als das andere und sie ist somit perfekt gegen Langeweile. Was sich durchzieht, ist: Ausprobieren, was geht. Das ist wohl ihr Motto, und Ausprobieren was geht, findet im Kopf statt. Kann also jeder. Macht Euer Leben interessant, probiert was aus, Leute! Bist Du wieder schwanger? Nein, antwortet Martina Schwarzmann, im 8. Monat, dann gerne mal – um zu sehen, was wohl kommt.

Gutes Kabarett, schön weiblich!
Eine von noch diversen Kabarett-Veranstaltungen in unserem schönen Südstadt-Theater in der ehemaligen Feuerwache – der Comedia. Bis zum 29.10.2011 sind hier im Rahmen des internationalen Köln Comedy Festivals noch lustige Vorstellungen zu erwarten. Motto: Köln lacht!

Text: Judith Levold

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