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Kultur

Glück und Gesundheit – die Wochenend-Freuden vom 9.–11.März 2012

Donnerstag, 8. März 2012 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Akira Kouchiyama

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Symbolisieren Papier-Kraniche in Japan, wenn sie verschenkt werden. Seit dem zweiten Weltkrieg sind sie auch ein Symbol der Anti-Atomkraft-Bewegung. Der BUND der Freunde der Erde hat eine bundesweite Aktion zum Gedenken an Fukushima gestartet und um die Zusendung von 1.000 Papier-Kranichen gebeten. Sie wurden überwältigt von der Resonanz: es kamen über 10.000 Papier-Kraniche zu ihnen geflogen. Am ersten Jahrestag der Erdbeben-Tsunami-Atomkatastrophe in Fukushima, am Sonntag, werden die Kraniche vor Ort als Zeichen den Japanern übergeben. Gepaart mit einer Geldspende von Euch. Mehr zu den Aktionen könnt Ihr hier lesen. Außerdem finden 6 Groß-Demos in Deutschland statt. Die nächste Demo für uns findet in Gronau statt. Dort gibt es eine Uranaufbereitungsanlage. Uran wird in Atomkraftwerken benötigt. Das Anliegen der Demo ist die Schließung der Anlage. Nur, wie kommen wir denn da hin? Kein Problem! Die Grünen haben einen Bus organisiert, der um 9:15 Uhr am Hauptbahnhof in Düren losfährt und einen Zwischenstopp in Köln macht. Ungefähr um 10:15 Uhr soll der Bus an der Ecke Aachener und Universitätsstraße sein. Wer gratis mitfahren möchte, möge sich anmelden bei oliver.krischer@wk.bundestag.de. Die Demo in Gronau startet um 13 Uhr.
Am Sonntag gibt es noch einen Jahrestag. Allerdings ist der wesentlich erfreulicher: Das Odeon-Theater hat Geburtstag! Es feiert seinen 10. Purzeltag! Na, hoch die Tassen! Zur Feier des Tages gibt es natürlich einen ganz besonderen Kölsche Filmmatinee: „Viel passiert – der BAP Film“ von Wim Wenders wird um 11:30 Uhr gezeigt. Das ist DER Film, mit dem das Kino vor 10 Jahren den Spielbetrieb wieder aufnahm! Gänsehaut! Anschließend gibt es ein oder zwei Gläschen Sekt zum Anstoßen. Und um 15:30 Uhr gibt es eine vielversprechende Preview der französischen Komödie „Und wenn wir alle zusammenziehen“ im OmU. Da hat der Regisseur Stéphane Robelin meinen Zukunftstraum verfilmt! Eine WG für Omis & Opis! Sehr witzig – nix wie hin. Karten für 7 Euro könnt Ihr unter der Nummer 313110 vorbestellen.

Neue Entdeckung?
Dieses Wochenende gibt es Möglichkeiten zum Experimentieren. Bei den Tagedieben gibt es am Freitag einen „Lomo-Workshop“. Das sind auf russischem Vorbild basierende Schnappschusskameras. Wie man damit umgeht, wie die Bilder aussehen und was man damit alles fotografieren kann, erfahrt Ihr bei den Tagedieben um 15 Uhr. Der Kurs dauert ca. 2 bis 3 Stunden und ein Unkostenbeitrag von 7 Euro pro Nase wird erhoben. Da die Teilnehmeranzahl begrenzt ist, solltet Ihr Euch unbedingt vorher anmelden, telefonisch unter 16810504 oder virtuell unter info@die-tagediebe.com.
In jedem von Euch steckt ein Maler! Ihr müsst ihn nur entdecken. Dazu habt Ihr die Möglichkeit am Samstag in der Lutherkirche. „Wortbilder 2012“ heißt der Workshop und nimmt sich eine Passage aus der Bibel vor. Hier wird gerungen mit Worten, Interpretationen und dem Pinsel! Los geht’s um 14 Uhr und dauert 4 Stunden. Kursteilnahme inkl. Materialien 18 Euro, ermäßigt 9.
Wer es gerne noch intensiver hätte, der kann Samstag und Sonntag den Pinsel schwingen und zwar bei „Art & Weise“. Hier geht es sehr professionell und gut strukturiert zu. Es gibt verschiedene Motive zur Auswahl, Motivbesprechungen und verschiedene Ausdrucksformen. Farben und Papier gibt’s inklusive, aber die Leinwand solltet Ihr mitbringen. Oder Ihr könnt sie dort zum Einkaufspreis erwerben. Mehr Infos gibt es hier. Samstag und Sonntag, 11 bis 17 Uhr, 49 Euro. Wenn das kein Schnäppchen ist!

„Patrick anderhalb“ aufgeführt in der Comedia Theater. / Foto: Meyer Originals.

 

Pänz, Pänz, Pänz
Göran und Sven freuen sich: heute soll ihr anderthalb Jahre alter Adoptivsohn einziehen! Doch alles kommt anders! Er ist nicht 1,5 sondern 15 Jahre alt, schwer erziehbar, hat schon ein Vorstrafenregister und hat nicht gerade die beste Meinung über Schwule! Das ist eine richtige Herausforderung für das schwule Elternpaar und ihren neuen Sohn. Empfohlen für Jugendliche ab 13 Jahren. Und zu sehen ist das Stück „Patrick anderthalb“ in der Comedia am Freitag um 11 Uhr. Karten können vorreserviert werden unter 88877222 oder per Mail vvk@comedia-koeln.de
Am gleichen Abend könnt Ihr mit Eurem schon etwas reiferen Nachwuchs einem außergewöhnlichen Abend in der Kaiserin-Augusta-Schule (KAS) beiwohnen. Schüler und Schülerinnen präsentieren abwechselnd Kunst und Musik. Das Programm ist sehr abwechslungsreich. Eine Diskussion über  „Kunst & Geld“ mit Gallus Pesendorfer, dem Leiter des Auktionshauses „Sotheby’s“ in Köln rundet die „KAS Nacht / 2“ ab. Los geht’s um 18 Uhr, Eintritt frei.
Eine unserer Töchter hat sich immer vor ihm gefürchtet und wollte die Bücher nie vorgelesen bekommen. Die andere fand die Geschichten und Bilder aber sehr amüsant. „Der Grüffelo“ ist wohl allen bekannt. Und nun kommt sein Erschaffer, Axel Scheffler persönlich, ins Alte Pfandhaus zu einer Familien-Lesung! Ob ich meine Tochter wohl auch dazu überreden kann? Am Samstag um 15 Uhr beginnt Scheffler zu lesen. Karten gibt es für die Erwachsenen für 5 Euro und für die Kinder für 3 Euro zu reservieren unter 9955580.

Theater, Theater und mehr
Am Freitag gibt es eine Premiere in unserem Veedel. Und dieser junge Autor, Dichter und Regisseur ist vorher noch nie in Köln aufgeführt worden – also, doppelte Premiere! Das Theater der Keller führt das Stück „Die Ängstlichen und die Brutalen“ von Nis-Momme Stockmann am Freitag um 20 Uhr auf. Der vielseitige Autor studierte Tibets Sprache und Kultur, Szenisches Schreiben, Medienwissenschaften und machte eine Ausbildung zum Koch. In seinem Stück finden zwei Brüder den toten Vater in seiner Wohnung und werden schlagartig mit existentiellen Gedanken und Gefühlen konfrontiert. Tickets können bestellt werden unter 27220990.
Am gleichen Abend stellt sich ein Amateurtheater-Ensemble am Bauspielplatz im Friedenspark auf die Bühne mit dem Stück „Geierwally“. Die motivierte Truppe aus Mitbürgern um die Ecke hat sich das Stück ausgesucht, das von einer Rebellin aus Überzeugung, erzählt. Es ist eine Mischung aus Tanz-Theater und Maskentheater. Isabel Hemming hat für Euch darüber geschrieben  Los geht’s um 20 Uhr, Karten für 9,50 bis 13 Euro gibt es in allen bekannten Vorverkaufsstellen.

Maestro, Musik!
Am Freitag, meine Lieben, wird Euch die Entscheidung der Gestaltung des Abends schwer fallen! Es gibt ein paar richtig gute Konzerte zeitgleich in unserem Veedel!
Die Lichtung bekommt Besuch aus dem Hohen Norden. Aus Hamburg kommt er direkt auf die Bühne – ein kleiner Mann, mit Bartwuchs. Sieht eher aus wie ein Lehrer oder Sozialarbeiter. Aber er nimmt seine Gitarre und Euch mit in eine melancholische Traumwelt: Summer Crowd Stereo. Seine Lieder schreibt er selber und bringt sie extrem überzeugend, mal witzig, mal intelligent, mal gefühlvoll, mal leidenschaftlich rüber. Ihr werdet staunen! Hört’s Euch doch mal an. Oder direkt live am Freitag, 20 Uhr, Eintritt frei.
Weiter geht’s am gleichen Abend im Stolli um 21 Uhr mit Vocal Recall und ihrem Programm „Dieser Keks wird kein weicher sein“. Das ist die einzige Boygroup mit Dame und kommt aus Berlin angereist. Sie nehmen sich die Charthits der letzten 300 Jahre vor und interpretieren sie neu. Ungeahnte Bedeutungen werden nun klar. Sie sind fast A-Cappella auf der Bühne, denn sie haben ihren Pianisten dabei. Mehr über diese witzige Band könnt Ihr hier lesen. Karten kosten zwischen 13 und 17 Euro.
Doch der Freitagabend ist noch nicht zu Ende! Es gibt ja auch noch das Tsunami. Und hier erklimmt um 21 Uhr Aunt Nelly die Bühne. Die Jungs kommen aus Kent und waren vorher als The Clique bekannt. Sie machen coole Musik, ein bisschen rockig, psychedelic und soulig. Gute Mischung! Da werdet Ihr tanzfeste Schühchen brauchen, meine Lieben. Ihr könnt Euch ja schon einmal einstimmen.
Auf ein besonderes Konzert möchte ich Euch noch aufmerksam machen – aber das ist glücklicherweise am Sonntag! Wenn diese drei Frauen miteinander musizieren, ist das Ergebnis hörenswert. Bei „Nachtigall & Lerche – Akademie für Gesang“ seid Ihr eingeladen dem Sopran (Nicola Müllers) und Mezzosopran (Silke Hartstang) und Klavierspiel (Elnara Ismailova) unter dem Titel „Amerika, Deutschland und Israel – Kunstmusik von 1800 bis heute“  zu lauschen. Das Programm umfasst Felix Mendelssohn Bartholdy, Leonard Bernstein, Victor Ullmann, Paul Ben-Haim und Sovie Lidgi-Herman. Das Konzert beginnt um 18 Uhr, der Eintritt ist frei – der perfekte Ausklang für das Wochenende!

Tanzbein schwingen
Am Samstag wird wieder wild getanzt in der Lutherkirche! Es wird zum Tangosalon – Tango Argentino geladen! Der Beginnerkurs geht um 19 Uhr los. Von 20 bis 21 Uhr dürfen die etwas fortgeschritteneren Tänzer ihre Tanzschritte noch mal im Workshop in Erinnerung rufen. Und wenn ich nicht zum Tanzen käme, so würde ich schon allein wegen der musikalischen Begleitung kommen! Das ist nämlich der Clou: das Südstadt-Tango-Orchester spielt auf! Schon allein dafür lohnt es sich! Eintritt 8 Euro, mit Workshop 12. Nix wie hin!

„Carpe diem“ von B. Eckermann, zu sehen in der Galerie Tam Uekermann.

 

Die schönen Künste
Jo Hempel ist Archäologe und Fotograf. Er hat ein leidenschaftliches Hobby: Skateboard-Fahren! Gemeinsam mit dem Fotografen Gunnar Nicolaus haben sie aus dieser Leidenschaft heraus ein außergewöhnliches Foto-Shooting organisiert bei dem European Skateboard Championship in Basel. Wer schon einmal Skateboard gefahren ist, ist auch schon gestürzt und mit das erste, was man sich verletzt sind die Schienbeine (zu engl. Shins). Das fanden die beiden sehr charakteristisch und fotografierten also 96 Schienbeine von Skatern aus ganz Europa zwischen 7 und 44 Jahren in Basel. Sexy! Aber nicht nur die Schienbeine interessierten sie, sondern auch die Gesichter der Menschen, also ihre Wangen (zu engl. Cheeks). Das ganze Projekt nannten sie „Shins & Cheeks und ausgestellt ist es im Deutschen Sport & Olympia Museum bis zum 30. April.
In der Galerie von Tam Uekermann gibt es eine Reunion: Nach langen Jahren stellt die Künstlerin Borghild Elise Eckermann wieder bei Tam Uekermann aus! „Wiedersehen – 25 Jahre“ heißt die Ausstellung und ist noch bis zum 5. April bei Tam Uekermann. Das erste Mal stellte Eckermann bei Uekermann aus als sie noch Kunststudentin war. Nun stellt sie Werke aus ihrer gesamten Schaffensperiode aus 25 Jahren aus. Sie wählte vor allem die Arbeiten, in denen sie sich mit den Elementen Erde, Wasser und Luft beschäftigte. Dienstag bis Freitag 14 bis 18:30 Uhr und Samstag 11 bis 14 Uhr.

Für Aktivisten: Frühlingszeit gleich Sportzeit?
Denkt Ihr jetzt auch immer sehnsüchtiger an den Frühling? Weg mit den Winterklamotten – und zack! Raus kommt der Winterspeck! Unser Körpermanager Erik Randrianarisoa weiß Rat: keine Panik! Das Hard-core-ruck-zuck-Programm bringt gar nix! Außer vielleicht Muskelkater und leichte Verletzungen. Startet Euer Projekt „Sommer-Body“ langsam mit zweimal 45 Minuten Sport die Woche. Ein bisschen Training, ein bisschen Kraft und ein bisschen Ausdauer. Zum Beispiel abwechselnd zügig Gehen und langsam Joggen. Die klassischen Liegestütze für die Arme gehören dazu. Ein paar Kniebeugen für Beine und Po. Dem Hüftgold rückt Ihr am besten so zu Leibe: Drehungen des aufrechten Oberkörper im Grätschstand um die Körperlängsachse. Dabei sollen die Füße aber fest am Boden stehen! Klein beginnen und allmählich steigern. Dazu abwechslungsreiche, fettarme Kost verteilt auf viele kleine Mahlzeiten. Zum Schluss das Schwierigste: Abends auf Süßes & Chips verzichten! Viel Wasser trinken und wenig zuckerhaltige Getränke. BINGO! Ihr könnt mir ja gerne von Euren Erfahrungen berichten! Ich freue mich!

Und zum Schluss:
Meine Lieben, die Inhalte dieses Newsletters werden vom gesamten Team von „Meine Südstadt“ mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernehmen.

Viel Spaß an diesem unterkühlen Wochenende! Wir hören uns nächste Woche. Erholt Euch bis dahin, Eure Asl?

PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender am Freitag, Samstag und Sonntag.

Text: Aslı Güleryüz

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