Grusel, Lichterglanz und langer Atem – das Gotland etabliert sich als Begegnungsort in der Südstadt
Mittwoch, 6. November 2024 | Text: Markus Küll | Bild: Markus Küll
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Die Südstadt scheint ein guter Ort für soziale Modelle zu sein: Am Kartäuserwall hat die Genossenschaft um das Kollektiv „LOTTA“ ein Haus gekauft, und die unermüdlichen Frauen und Männer des Gotland e.V. füllen die ehemalige KiTa immer wieder mit Leben – zuletzt mit einer gut besuchten Halloween-Party für alle, generationsübergreifend.
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Martin, einer der freundlichen Ehrenamtler, hat Dienst an der Suppenausgabe. „Scharf?“ fragt er die kleine Lene, die an diesem kühlen Abend geduldig im von Kerzen und Lagerfeuer erleuchteten Innenhof hinter dem Gotland wartet. „Höllenscharf!“ kommt die Antwort und es wird klar: Lene ist heute Abend nicht leicht zu erschrecken. Mehr als 450 Menschen werden erwartet. Die Schlange vor dem Eingang reicht bis zu den Tischtennisplatten am Eingang zum Volksgarten an der Vorgebirgstraße. Mehr als zwei Monate hat ein Team von acht Aktiven des Vereins den großen Abend vorbereitet, dekoriert, gekocht und sogar eine Geisterbahn mit echtem Personal aufgebaut. Dreizehn “Erschrecker*innen“ wollen für Grusel sorgen und haben den ganzen Abend alle Hände voll zu tun. Ebenso die ehrenamtlichen Helfer*innen, ohne die der „Nachbarschafts- und Begegnungsort Gotland“ an einem so gut besuchten Abend nicht funktionieren würde.
Improvisation muss sein
Allen großen und kleinen Besucher*innen scheint es großen Spaß zu machen, mit wie viel Liebe und Engagement hier etwas auf die Beine gestellt wird. „Ganz wenige vermuten hinter einer so großen Veranstaltung Eventplaner. Doch hier agieren engagierte Menschen aus der Südstadt. Aber bei dem großen Andrang gehört Improvisation einfach dazu.“, sagt Ela von Gotland e.V.
Nicht nur Events – Gotland will Begegnungen schaffen
Auch wenn mit dem Lucia-Fest am 07. Dezember schon die nächste Feier vor der Tür steht: Gotland versteht sich vor allem als Kultur- und Begegnungsstätte im Stadtteil. Regelmäßige Veranstaltungen wie Sprachcafé, Coaching-Angebote und Begegnungsmöglichkeiten bilden das Herzstück, um das sich weitere Seminare und eben auch Veranstaltungen gruppieren.
Die Weichen dafür sind nach langen Verhandlungen mit Stadt und Verwaltung endlich gestellt. „Wir wollen noch in diesem Jahr den langfristigen Erbbaurechtsvertrag unterschreiben. Viele haben uns skeptisch beäugt, aber im Moment sieht es wirklich gut aus, dass wir das schaffen“, sagt Gotland-Mitbegründerin Ela. „Bis zum Lucia-Fest werden wir erst einmal wie bisher am Mittwochnachmittag öffnen und freuen uns auf alle, die kommen. Dann gehen wir in eine Winterpause und beginnen die Planung für 2025 – wir freuen uns über Unterstützer*innen.“
Um diese Unterstützung besser zu organisieren, hat Gotland jetzt auch einen Förderverein. Kontakt zu den Gotland-Aktiven findet Ihr nach wie vor über die Homepage von Gotland direkt.
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