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Kultur

Haltung zeigen – Die Wochenend-Freuden 21. – 23. April 2017

Freitag, 21. April 2017 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: Tamara Soliz

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

An diesem Wochenende ist Shopping in der Innenstadt nicht angesagt. Viele Geschäfte dort werden geschlossen bleiben, da in sämtlichen Straßen der Innenstadt gegen den Parteitag der AfD demonstriert wird. Auch die Südstadt zeigt Haltung: „Bunt statt Bla“ heißt die Parade vom Chlodwigplatz zum Heumarkt am Samstag. Los geht es um 11 Uhr am Chlodwigplatz. Friedlich und farbenfroh ziehen mit Musik und guter Laune die TeilnehmerInnen zum Maritim Hotel am Heumarkt, um zu zeigen, dass für braun in Köln kein Platz ist. Seid Ihr dabei?

Neue Entdeckung
Wer hat das Schadstoff-Mobil noch nicht für sich entdeckt? Dann aber auf zum Platz an der Eiche am Freitag zwischen 12:30 und 13:30 Uhr. Hier könnt Ihr Lösungsmittel, Säuren und gefährliche Schadstoffe bequem entsorgen. Die giftigen Stoffe solltet Ihr nämlich auf gar keinen Fall in die Toilette oder Tonne kippen! Das Schadstoff-Mobil steht für Euch bereit am Platz an der Eiche.

Unser Körpertrainer Erik Randrianarisoa lief im Jahr 2016 beim New York City Marathon mit. Ich habe das übrigens bereits im Jahr 1990 auch getan. Es ist ein großartiges Erlebnis. Und auch Erik war davon geflasht. Für den nächsten New York City Marathon im Frühling 2018 möchte er Laufbegeisterte vorbereiten. Wer teilnehmen möchte an dem fantastischen Run – quer durch den Central Park, dann auf die 7th Avenue, durch den Times Square, entlang des Hudson Rivers, am Ground Zero Memorial vorbei und einen Blick auf die Freiheitsstatue erhaschend nach 21,1 km bis zum Ziel an der Wall Street – der sollte sich direkt bei Erik anmelden. Die Kosten belaufen sich auf ca. 1800 bis 3000 Euro. Entscheidend für den Preis ist, welche Hotelkategorie Ihr wählt. Zwei bis drei Tage vor dem Lauf reist Ihr an. So bleibt noch ein bisschen Zeit für Shopping und Sightseeing. Nach dem Lauf geht es am nächsten Tag zurück in die Domstadt. Auch für den Halbmarathon könnt Ihr Euch mit Erik vorbereiten. Bei Fragen und Anmeldung einfach eine Mail an erik@koerpermanager.com schreiben. (Bild: pixabay)

Grundlage schaffen
Habt Ihr schon einmal im Biorestaurant „Guten Abend“ gegessen? Eva Doerfel und Jochen Hamann ist es gelungen, in gemütlicher Atmosphäre qualitativ hochwertige Speisen anzubieten. Hier sind sämtliche Zutaten in Bio-Qualität und die Preise sind trotzdem moderat. Hervorzuheben ist die aktuelle Spargelkarte mit Spargel, jungen Kartoffeln und Petersilienbutter, dazu wahlweise Schinken oder Wildlachs. Absolut köstlich ist auch das Wiener Schnitzel mit Kartoffelsalat. Die Sauce des Salats ist hervorragend erfrischend und beruht auf einem Geheimrezept. Vegetarier können sich an Spinat-Risotto mit Ziegenfrischkäse erfreuen. Ebenso verlockend sind die gegrillten Hühnerspieße mit Röstkartoffeln und Salat. Achtung: Am Samstag ist das Lokal aufgrund einer Veranstaltung geschlossen. Nichts wie hin am Freitag und Sonntag.

Nach Frankreich geht es in der Bagatelle. 60 Bagatellen gibt es dort – vegetarisch, mit Fisch oder Fleisch. Inhaber Daniel Rabe hat sich bei der Innenausstattung am Landhausküchen-Stil orientiert. Freitag und Samstag werdet Ihr dort bis 1 Uhr und am Sonntag bis Mitternacht bewirtet. Probiert doch einmal die Süßkartoffeln-Pommes mit Tomaten-Aioli. Oder frittierte Sardellen mit Safran-Mayonnaise. Oder pikante Lammhackbällchen mit Rosmarin-Tomaten-Sauce. Köstlich.

Pänz, Pänz, Pänz
Wusstet Ihr es bereits? „Weiß ist keine Farbe“. So heißt das aktuelle Verwirrspiel für ein Publikum ab 6 Jahren im Comedia Theater. Im dritten Stock ist ein neues Kind eingezogen. Anna und Berkay sind neugierig. Die Neue ist aber irgendwie komisch. Sie erledigt ‚Sachen’ und hat keine Zeit zum Spielen. Eine dunkelhäutige Frau kommt zu Besuch und behauptet, Sophie sei ihre Tochter. Aber Sophie ist doch ganz hell. Wurde Sophie vielleicht entführt? Anna und Berkay wittern eine Spur. „Weiß ist keine Farbe“ ist ein Verwirrspiel von Christina Kettering in Kooperation mit dem Comedia Theater und beschäftigt sich mit dem Wunsch nach Gerechtigkeit und der Frage nach der eigenen Identität. Das Comedia Theater und die Berliner Autorin Kettering haben die „Nah Dran“-Ausschreibung gewonnen und damit die Möglichkeit, zusammen ein Stück zu entwickeln. Das Stück dauert ca. 60 Minuten und wird am Samstag um 18 und Sonntag um 16 Uhr im Comedia Theater aufgeführt, Vondelstraße 4-8, 50677 Köln.

Premiere feiert der Film „Maikäfer, flieg!“ im Odeon Theater am Sonntag um 15 Uhr. An ein Publikum ab 12 Jahren richtet sich der Film aus dem Wien des Jahres 1945. Aus einer edlen Villa in Neuwaldegg flieht die 9-jährige Christl mit ihrer Familie. Soldaten der Roten Armee haben sich in der Villa einquartiert nach der Kapitulation der Nazis. Alle haben Angst vor den Russen. Nur nicht Christl. Regisseurin Mirjam Unger und die Hauptdarstellerin Zita Gaier sind zu Gast am Sonntag um 15 Uhr im Odeon, Severinstraße 81, 50678 Köln. (Bild: Karma FilmsStars Zita Gaier)

Im Theater der Keller ist für ein Publikum ab 13 Jahren am gleichen Tag um 18 Uhr das Stück „Das Tierreich“ zu sehen. 21 Jugendliche freuen sich auf die Sommerferien! In einer deutschen Kleinstadt brechen sie am ersten Tag der Ferien in die große Freiheit auf. Aus Jugendlichen werden junge Erwachsene mit allen ihren Unsicherheiten, großen Gefühlen und Fragen. Doch die Unbeschwertheit des Sommers findet ein abruptes Ende. „Das Tierreich“ wurde 2013 mit dem Brüder-Grimm-Preis des Landes Berlin und einer Einladung zum Autorenwettbewerb des Heidelberger Stückemarkts 2014 ausgezeichnet. Am Sonntag um 18 Uhr im Theater der Keller, Kleingedankstraße 6, 50677 Köln.

Theater, Theater und mehr
Im Freien Werkstatt Theater ist das Stück „Frau Luther kocht!“ in seiner Uraufführung von Diana Anders zu sehen. Alles dreht sich um Katharina von Bora, die eine entlaufene Nonne, Ehefrau des Martin Luther, Mutter und Ersatzmutter vieler Kinder, Pensionswirtin, Köchin, Medizinfrau, Saumärktin, Bäuerin, Gärtnerin, Bierbrauerin und noch vieles mehr war. Sie beherbergte und verköstigte Studiosi und Professoren. Fast fünfzig Menschen saßen täglich bei ihr am Tisch. Luther lud auch oft arme Schlucker, mittellose Verwandte und Freunde großherzig ein. Das gemeinsame Essen war ein Ereignis und Vergnügen. Barbara Kratz lädt als Katharina von Bora zu Tisch und erzählt aus ihrem aufregenden Leben. Die Vorstellung wird von einem Abendessen begleitet. Vegetarisch ist auf Anfrage möglich. Am Samstag um 19:30 und Sonntag um 18 Uhr im Freien Werkstatt Theater, Zugweg 10, 50677 Köln. (Bild: Meyer Originals)

Maestro, Musik!
Meine lieben Flamenco-Liebhaber, freut Euch auf einen Abend im Centro Machado mit „Encuentro Flamenco“. Ihr begebt Euch auf eine Reise auf den Spuren des Flamenco mit dem Gitarristen David „El Rey“. Mit den Roma aus dem 15. Jahrhundert geht es über Asien nach Europa. In Andalusien treffen arabische und jüdische Einflüsse aufeinander und klingen bis heute mit.  Emotionen von überschäumender Freude bis Trauer und Liebe werden in dieser Musik ausgedrückt. Logisch, dass der Flamenco als Weltkulturerbe in der Liste der ‚immateriellen Kulturerbe der Menschheit’ zu finden ist. Das Ensemble „Un Encuentro Flamenco“ bietet dem Publikum einen Einblick in die emotionale und faszinierende Welt des Flamenco. Der Eintritt ist frei (Spenden erbeten) am Samstag um 19:30 Uhr im deutsch-spanischen Kulturkreis Machado, Severinsmühlengasse 1, 50678 Köln.

In der Torburg ist am Samstag der legendäre Zed Mitchell mit Band zu Gast. Mitchell spielt jede Saite seiner Gitarre mit seiner persönlichen Note. Mal wird es rockig, dann virtuos. Oder auch melancholisch. Der Gitarrist, Sänger und Komponist Mitchell stammt aus dem ehemaligen Jugoslawien und zählt zu den bekanntesten und bedeutendsten Gitarristen Europas. Live am Samstag in der Torburg, Kartäuserwall 1, 50678 Köln. (Bild: Manfred Pollert)

Oldies, Blues, Gospel, Balladen und Klassiker gibt es am Sonntag in der Kartäuserkirche am Sonntag zu hören. „Musik à la Carte mit Dr. Mojo“ entführt Euch in die amerikanische Musik. Dazu gibt es unterhaltsame Geschichten über den Blues. Selbst Nicht-Bluesfans werden begeistert sein. Eintritt ist frei (Spenden erbeten) am Sonntag um 17 Uhr in der Kartäuserkirche, Kartäusergasse 7, 50678 Köln.

Tanzbein schwingen
Am Freitag könnt Ihr Euch für die Parade am Samstag einstimmen in der Lotta bei „Liberté, Egalité, Fckafdé“ in der Lotta. Hier werden Rassismus und Hetze weggetanzt bei lecker Ska und Punk mit Phresh Phil und Gianni Nannini. Am Freitag ab 22 Uhr in der Lotta, Kartäuser Wall 12, 50678 Köln.

Und nach erfolgreich absolvierter Demo und gebührender Pause dazwischen geht es um 23 Uhr im Tsunami weiter mit ‚Koma Kino’ presents Attaque Sunrise. New Wave, Post Punk, Minimal, Electro und Indie Pop vom Feinsten mit Reptile & Decoder an den Plattentellern. Am Samstag ab 23 Uhr im Tsunami Club, Im Ferkulum 9, 50678 Köln.

Die schönen Künste
Noch bis zum 11. Mai ist in den Räumlichkeiten der Galerie Holtmann die Ausstellung „Young Positions“ zu sehen. Die Maler Christian Seidler & Alicia Viebrock und der Bildhauer Moritz Karweick stellen ihre Arbeiten aus. Am Freitag und Samstag von 11 bis 18 Uhr in der Galerie Heinz Holtmann, Anna Schneider-Steig 13, 50678 Köln. (Bild: Don’t fence me in, 2017, Alicia Viebrock)

Am Freitag findet im Atelier Fort Paul das ‚Interdisziplinäre Kreativtreffen“ ab 18 Uhr statt. Der gemeinnützige Verein lebeART e.V. nutzt Kunstausstellungen, Konzerte, Marketing, Medienarbeit, Management und eigene Magazine und Radiosender, um Kulturschaffende zu unterstützen. Sie sollen sich beim freien Treffen austauschen und ins Gespräch kommen. So werden Gemeinsamkeiten gefunden und neue Projekte angestoßen. An wechselnden Orten finden die Kreativtreffen statt und bieten so immer neue Perspektiven. Erfolgreiche Aktionen sind so bereits entstanden. Stellt Eure Ideen vor am Freitag ab 18 Uhr im Atelier Fort Paul, im Volksgarten, gegenüber Eifelstraße 56, 50677 Köln.

 

Ein aufregendes Wochenende mit politischen Ereignissen und viel Kunst und Kultur erwartet uns. Noch mehr Termine findet Ihr in unserem Terminkalender Nichts wie rein ins Vergnügen! Eure Asl?
 

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Text: Aslı Güleryüz

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