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Neuigkeiten

Hochhaus endgültig vom Tisch

Donnerstag, 10. März 2011 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Wassily Nemitz

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Der Neubau eines Hochhauses in Größe des Polizeipräsidiumshochhauses am Waidmarkt ist endgültig vom Tisch. Der Investor Fay Projects und die Stadt Köln haben sich auf einen alternativen Bebauungsplan geeinigt. Entsprechende Vorab-Presseberichte bestätigte Projektleiter Jochen Unkelbach telefonisch gegenüber „Meine Südstadt“ am Donnerstagnachmittag.

In einer zwischenzeitlich veröffentlichten Presse-Mitteilung wird der Neubau eines Gebäudes mit nur noch 7 Etagen anstelle des bisherigen 14-stöckigen Hochhauses angekündigt. Die durch die Verkleinerung verlorene Bruttogeschossfläche soll durch eine Erweiterung der anderen geplanten Bauten um rund 2500 Quadratmeter ausgeglichen werden. So soll ein eigentlich 6-stöckig geplantes Gebäude nun 7 Etagen erhalten, außerdem werden an einigen Stellen Verbreiterungen vorgenommen. Wesentliche Teile des durch die Verkleinerung des Hochhauses entstandenen finanziellen Schadens sollen durch diese Maßnahmen ausgeglichen werden.

 

Ob der Bebauungsplan entsprechend geändert werden kann, darüber soll am 31. März der Stadtentwicklungsausschuss entscheiden. Einen entsprechende Beschlussvorlage bereite die Stadtverwaltung vor, ließ Baudezernent Bernd Streitberger mitteilen. Die Beschlussvorschlag sehe vor, die Gebäuderiegel an der Tel-Aviv-Straße und am Blaubach innerhalb der vorgegebenen Höhen intensiver auszunutzen und im Anschlussbereich zwischen Blaubach und Waidmarkt die überbaubare Grundstücksfläche zu vergrößern.

Nach Auffassung der Fay-Projektleitung handelt es sich um eine „gute Kompromiss-Lösung“. Gefordert seien allerdings zügige Baugenehmigungen für die Erweiterungen, sodass sich die baulichen Veränderungen noch in die laufenden Baustellenprozesse integrieren ließen. Projektleiter Unkelbach erklärt den zeitlichen Druck so: „Uns bleibt angesichts der fortschreitenden Baustelle – wie z.B. hinsichtlich der Fundamentierung – nur noch ein überschaubares Zeitfenster, in dem wir Änderungen in dieser Größenordnung, die sich bis ins zweite Untergeschoss auswirken, realisieren können“.

Die Bekanntgabe der gütlichen Einigung bedeutet, dass Fay offenbar auf rechtliche Schritte gegen die Stadt verzichten möchte. Ansonsten hätte es eventuell erhebliche Verzögerungen bei der Fertigstellung des Gesamtprojekts gegeben. Diese Befürchtungen scheinen sich nun nicht zu bewahrheiten: Sollten die entsprechenden Genehmigungen rechtzeitig erteilt werden, sei weiterhin von einer Fertigstellung des Gesamt-Projekts Ende 2012 zu rechnen, teilte Fay mit.

Zuvor hatte es heftige Kritik an der Ankündigung des Investors gegeben, das Hochhaus des ehemaligen Polizeipräsidiums am Waidmarkt nicht wie ursprünglich vorgesehen zu sanieren, sondern abzureißen und durch einen gleichartigen, ebenfalls 14-stöckigen Neubau zu ersetzen. Begründet worden war dieser Schritt mit der unerwarteten Baufälligkeit des Bestandsgebäudes. Angeblich hätten die Sanierungskosten etwa doppelt so hoch gelegen wie ursprünglich geplant.
Nahezu alle politischen Parteien kritisierten die Ankündigung des Investors, die anliegende Kirchengemeinde St. Georg kündigte eine Klage gegen die Neubebauungspläne an. Ein Neubau in der geplanten Höhe (49 Meter) hätte gegen das Höhenkonzept der Stadt verstoßen, das eine maximale Gebäudehöhe von 22,5 Metern vorschreibt. Der Investor berief sich aber auf den damals gültigen Bebauungsplan, wonach an der Stelle des Bestandsgebäudes ein 49 Meter hohes Gebäude eingezeichnet war, dieses aber nicht näher definiert war und somit einen Neubau nicht explizit ausschloss.

Der Stadtentwicklungsausschuss änderte auf die massive Kritik hin allerdings den Bebauungsplan Ende Januar und verhinderte den gleichartigen Neubau. Seitdem hatte sich Fay nicht mehr öffentlich geäußert.

Der Frankfurter Investor Fay Projects möchte auf dem Areal des ehemaligen Polizei-Präsidiums ein neues Stadtquartier mit gemischter Nutzung errichten; geplant sind Wohnungen, Büros, zwei Hotels und Einzelhandelsflächen.
 

Text: Wassily Nemitz

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