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Sport

Hopp oder Topp? – Unentschieden gegen 1899 Hoffenheim

Montag, 24. April 2017 | Text: Gastbeitrag

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Gerade mal 750 Anhänger begleiteten die Hoffenheimer zum Auswärtsspiel beim 1. FC Köln. Dagegen war der Heimbereich in Müngersdorf ausverkauft. Dennoch saß ich mit gemischten Gefühlen am Freitagabend im Kölner Flutlicht. Nach der Auswärtsniederlage in Augsburg und der desolaten Vorstellung dort, war immerhin der Champions-League-Anwärter Hoffenheim zu Gast. Immerhin eine internationale Premiere für den einstigen Dorfklub. Doch voller Überraschung zeigten die Geißböcke über weite Strecken einen tollen Fight und eine richtig starke Leistung. Und zwar offensiv wie defensiv! Leider wurde das nicht mit drei Punkten belohnt, sondern in der Nachspielzeit komplett zunichte gemacht. Das Gegentor war ärgerlich, denn offensiv war den Gästen nicht viel eingefallen. Die Hoffenheimer taten sich schwer, das Kölner Tor unter Druck zu setzen. Wahrscheinlich hätte der FC einfach das 2:0 machen sollen, stattdessen machte die mangelhafte Kölner Chancenverwertung das Ergebnis kaputt. Hoffenheim glich in der 93. Minute zum 1:1 aus. Doch ganz unabhängig vom Tabellenplatz und dem Verlust der zwei Punkte: so möchte ich die Geißböcke öfters spielen sehen. Auch wenn ich immer noch mit mir hadere, ob dieses Unentschieden nun besser als eine Niederlage oder schlimmer als ein Sieg ist.

 

Schmähgesänge gegen Hopp

Mit Spruchbändern und Sprechchören gegen 1899-Mehrheitseigner Dietmar Hopp und seine Familie erklommen die Kölner Fans die nächste Eskalationsstufe. So konnte man auf meinem bebilderten Plakat lesen „Name: Dietmar Hopp, Geburtsdatum: 26.04.1940, Mutter: Hure, Vater: Nazi.“. Stadionsprecher Trippel musste die Ultras mehrfach auffordern, die Beleidigungen gegen Hopp zu unterlassen. Hoffenheims Sportchef Rosen sprach von einer „neuen Dimension des Hasses“. Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes wird nun Ermittlungen aufnehmen. Schade, dass die ursprünglichen Forderungen der Fans, wie bezahlbarer Eintritt, Erhalt der Stehplätze und der Kampf gegen eine weitere Zerstückelung der Spieltage dadurch völlig verdrängt werden. Ich denke: Protest ja, Beleidigungen nein. Und natürlich ärgert es mich, wenn Hoffenheims Trainer Nagelsmann nach dem Spiel die Kölner Fangesänge mit dem Anschlag auf Dortmunder Mannschaftsbus in Zusammenhang bringt.

Der Konflikt zwischen den Ultras und dem 1. FC Köln existiert schon länger. Deshalb gibt es derzeit auch keine Choreos mehr auf der Südtribüne. Nach der Jubiläums-Choreografie der „Wilden Horde“ gegen Dortmund, auf der unter anderem, der mit Steinen beworfene Fanbus der Gladbacher zu sehen war, kam es zu Ermittlungen des DFB und der Staatsanwaltschaft. Die Konsequenz: Seither fordert der FC eine verantwortliche Person für die Choreos, die ein Formular unterschreibt und für eventuelle Strafen haftbar ist. 

 

Schon wieder keine Punkte – Fortuna verliert in Zwickau

Auswärts schwächelt die Fortuna nun schon seit längerem. Die Mannschaft von Trainer Koschinat verlor am Sonntag 1:2 beim FSV Zwickau und wartet seit zehn Spielen auf einen Auswärtserfolg. Dabei hatte die „Fortuna Köln – der kleine Südstadtklub und Rückzugsgebiet für echte Fußball-Romantiker“, wie der Südstadtverein in einem Bericht des Deutschlandfunks tituliert wurde, erst vor wenigen Tagen in einem Zittersieg gegen Herkenrath gewonnen und steht nun im Finale des Mittelrheinpokals. Hier geht es immerhin um die Qualifikation zum DFB-Pokal. Am kommenden Freitag könnte die Fortuna mit einem Heimsieg gegen Paderborn zumindest die Abstiegssorgen vertreiben. 

 

 

Euer Rotkäppchen

Text: Gastbeitrag

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