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Südstadt

Hotel am Chlodwigplatz: Update

Freitag, 27. November 2020 | Text: Theresa Templin | Bild: Theresa Templin

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ein Veedel-Traum in grün – ist das Hotel am Chlodwigplatz auch nach dem Eigentümerwechsel.

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Im Sommer 2019 übernehmen drei SüdstädterInnen das Hotel am Chlodwigplatz in der Merowinger Straße. Im Gepäck: Träume, Pläne und Visionen. 12 Monate später gibt es ein Café im Erdgeschoss und einen weiterlaufenden Hotelbetrieb. Im Gespräch mit Meine Südstadt erzählen sie von neuen Abwasserleitungen, Möbeln und Fensterbänken aus Holz, einem Gewölbekeller für Kulturveranstaltungen und Corona.

Für Veedel-Liebhaber und Hotelgäste

Aber nochmal auf Anfang: Jeannine, Manuel und Sese haben vor einem Jahr das Hotel am Chlodwigplatz übernommen und verbringen seitdem den Großteil ihrer Freizeit mit dem Projekt Hotel. „In Umbauphasen vor der Arbeit, nach der Arbeit und am Wochenende“ sagt Sese. Dass sich die investierte Zeit auszahlt ist unverkennbar. Die vielleicht offensichtlichste Veränderung ist das Café „Armer Ritter“ im Erdgeschoss, das von Veedel-Liebhabern und Hotelgästen genutzt wird und von Jeannine und mittlerweile Özden und Farhang betrieben wird. Das weniger Offensichtliche: Neue Abwasserleitungen im Erdgeschoss und der digitale Ausbau der Infrastruktur. Ihr Konzept kommt an. Neben den klassischen Städtetouristen und Geschäftsreisenden wird auch „die Oma, die die Familie im Veedel besucht, hier einquartiert“.

Seit den 80ern unveränderter Style – jetzt muss mal frischer Wind rein!

Crowdfunding und Plastikfensterbänke

20 Zimmer hat das Hotel im Angebot, manche sind bereits renoviert, der ganz große Umbau steht aber noch aus. Alle Buchungs-Einnahmen fließen in neue Renovierungsarbeiten, quasi Crowdfunding am realen Beispiel.

Klar, freundlich, gute Materialien – die Änderungen trimmen das Hotel nicht auf „Hip“

In die renovierten Zimmer sind Eichenbetten eingezogen und die stilechten 80-er Jahre Fensterbänke aus Plastik wurden durch Holz ersetzt, außerdem Tapeten entfernt und neue Vorhänge angebracht. Es gibt zwar keine 24h-Rezeption, die Gäste haben aber neben der Möglichkeit kontaktlos einzuchecken auch die Wahl, mit einem persönlichem Hallo begrüßt zu werden.

„Hätten wir davon leben müssen, hätten wir Insolvenz anmelden müssen.“

In den Herbstmonaten war das Hotel im Schnitt zwischen 80% und 90% belegt, an manchen Wochenenden sogar komplett. Es lief also. Lief, weil dann Corona kam. Seitdem gibt es 970 Stornierungen. Und je mehr Inzidenzprozentpunkte Köln sammelt, desto wahrscheinlicher ist jede weitere Stornierung. Manuel und Sese betreiben das Hotel nebenbei, heißt, neben ihren Vollzeit-Jobs. „Hätten wir davon leben müssen, hätten wir Insolvenz anmelden müssen.“ meint Sese. So aber haben sie sich und ihre sechs Angestellten bisher durchgezogen.

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Kulturprogramm im November

Aber auch wenn das Hotelbusiness momentan eher auf Minimalbetrieb läuft, sind weitere Ideen schon in Vorbereitung. Im Keller des Hauses sind die Wand- und Deckenverkleidungen gefallen, denn hier soll zukünftig die Kultur-Landschaft des Veedels um einen Spielort erweitert werden. Bis dahin wird das Programm einige Stockwerke höher stattfinden. Ende November gibt es Solomusik für Solohörer im Hotelzimmer: Sechs Musiker spielen jeweils in einem Zimmern Stücke, die von genau einem Besucher belauscht werden können – Einen ganzen Tag, Corona-konform.
Und auch kulinarisch wird aufgestockt. Weinproben fürs kleine Budget stehen auf der Karte.

Text: Theresa Templin

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