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Kolumne

I hate Mondays!

Mittwoch, 8. September 2010 | Text: be süd

Geschätzte Lesezeit: 3 Minuten

Es gibt Morgenmenschen, es gibt Nachtmenschen, Menschen, die den Sonntag hassen (es gibt sie wirklich) und den Freitagabend lieben. Ich meinerseits liebe das Wochenende (ich glaube es geht den meisten von uns so). Ich bin ein absoluter Montagmorgen-Muffel. Kennen Sie das?

Es gibt Morgenmenschen, es gibt Nachtmenschen, Menschen, die den Sonntag hassen (es gibt sie wirklich) und den Freitagabend lieben. Ich meinerseits liebe das Wochenende (ich glaube es geht den meisten von uns so). Ich bin ein absoluter Montagmorgen-Muffel. Kennen Sie das?

„I hate Mondays!“ Gab es nicht ein Lied, das so hieß? Von mir aus könnten wir die Woche mit einem Dienstag anfangen, da wäre die Mitte der Woche direkt am nächsten Tag und das Wochenende schon in Sicht. Montags sollten wir ab sofort zum zweiten Ausruh-Tag machen. So ähnlich, wie den zweiten Weihnachtstag! Wie finden Sie die Idee? Wer macht mit? Doch manchmal hält uns der besagte, verhasste Montag, eine Überraschung bereit…

Montag ist der Tag an dem wir unbedingt DA sein müssen. Es ruft die Arbeit (außer wir arbeiten im kulturellen Bereich), die Verpflichtungen (die rufen immer, aber montags sind sie besonders laut), der Wecker (das blöde Teil), sein einziges Ziel, mich aus meinem schönen warmen Bett raus zu holen, R I N G, klingelt er um 6:30. R I N G, schreit er mich an, R I N G, steh endlich auf! Was mache ich? Ich drücke auf „Snooze“ (was auch immer das bedeuten mag) und schon habe ich Ruhe. Zwar nur fünf Minuten, aber fünf unglaublich wohltuende Minuten. Endlich, nach ein „paar“ fünf Minuten stehe ich auf. Wie ein Zombie laufe ich Richtung Küche und koche mir einen Kaffee (das kann ich im Schlaf!).

Dieser Montag lief relativ unspektakulär, geradezu langweilig ab. Nach der Arbeit saß ich im Park (es war wirklich ein unglaublich schöner, sonniger Tag!) Ich hatte fast mein verhassten Montag geschafft Ich freute mich schon auf mein gemütliches Sofa und einen Abend in Begleitung meines Freundes, des Fernsehers, und dann … Ja, und dann wurde alles schlagartig anders. Ich bekam einen Anruf. Ein Gastticket wartetet auf mich. Ein Ticket fürs letzte „Bläck Föos“-Konzert, zum 40 jährigen Jubiläum am Dom. Das Konzert war ausverkauft! „Du musst um 19:30 am Früh sein!“ Kurz überlegt, wie spontan bin ich eigentlich? Wir haben 19:20 bis zum Früh schaffe ich es! Also, nichts wie los! Kurz mein Hemd gewechselt, Zähne geputzt, auf das Fahrrad drauf und in null komma nichts stand ich am Severinstor vorm Früh. Ha!, ich habe es schneller geschafft als mein Ticket! 19 Uhr 26, wo sind die denn?! Ich rufe an und Stopp! Wie? Es gibt noch ein Früh? Ich muss gestehen als absoluter Südstädter gibt es für mich nur ein Früh und das ist am Severinstor! Doch das Früh, das gemeint war, war das Früh am Dom und ich war spät dran!

 

Ich schnell aufs Rad und bin – oh weia , die Severinsstraße Richtung Innenstadt gefahren. Wie ein Kamikaze an den Menschen und Autos vorbei. Stopp! Wo ist die Straße? Sch…. ausweichen und auf dem Bürgersteig weiter. An dem schrägen Turm von der Severinsstraße, der wieder gerade steht, vorbei, am Loch, wo früher die  Straßenbahn war, am gespenstisch leer stehenden Friedrich Wilhelm Gymnasium, an dem riesigen Loch, was früher das Stadtarchiv war und .. und natürlich vorbei an dem Loch, das der Waidmarkt war. Eine Geisterstadt voller Löcher, mitten im Viertel! Komisch, unangenehm. Aber das ist jetzt  nicht mein Thema.

 

Ich will zum Bläck Föös Konzert! Konzentration ist gefordert! Die Hohe Straße hoch. Wieso sind hier so viele Menschen unterwegs? ICH MUSS ZUM FRÜH UND BIN SPÄT DRAN! Endlich angekommen, winkt mir mein Ticket zu und wir gehen rein. Geschafft! Super! Viele Menschen, herrliche Kulisse, als Imi bin ich gespannt, was mich erwartet. Wird es wie Karneval sein? Darf ich als Imi überhaupt hier sein? Hey warte, wo kommen die Bläck Föös eigentlich her!? Der Dom begrüßt mich majestätisch! Wow! Viele Menschen (7000?) Aber ich bekomme kein beklemmendes Gefühl. Es gibt genug Platz für uns alle. Die Show fängt an mit der Ankündigung, dass sie nur bis 22:00 spielen dürfen, denn es gibt eine einstweilige.Verfügung, wegen Ruhestörung gegen die Föös. Unglaubliche 7000 Menschen haben gefeiert und einer hat sich beschwert (wo mag er wohl her kommen, vielleicht aus Düsseld…?) Egal, wir lassen uns den Spaß nicht verderben.

 

Die Föös nehmen uns auf eine 40-jährige, musikalische Reise mit. Wir singen alle. Es muss ein unglaubliches Gefühl für die Musiker sein, wenn die Zuschauer textsicher und laut ihre Lieder mitsingen. Es entstehen Schunkel-Reihen. Die Imis, die Kölschen, die Jugendlichen, die Alten, Arm in Arm. Als das Lied „In unserm Veedel“ ertönt, bekomme ich Gänsehaut, singe lautstark mit und freue mich erstens, dass mein Veedel die Südstadt ist, und zweitens, dass es nahe genug am Dom ist, sodass ich es geschafft habe, spontan und pünktlich zum Konzert zu kommen.

Das Motto dieser Geschichte: Auch ein Montag kann voller Überraschungen sein, vorausgesetzt man lässt sie zu!

 

Text: be süd

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