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Politik Umwelt Verkehr

Ideen-Workshop Neugestaltung der Ringe

Dienstag, 11. Oktober 2011 | Text: Wassily Nemitz | Bild: Speer und Partner/ Stadt Köln

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Die Kölner Ringe sollen in den nächsten 15 Jahren sukzessive neu gestaltet werden. Das erklärte Baudezernent Bernd Streitberger (CDU). Er äußerte sich im Rahmen einer Pressekonferenz am Montagnachmittag (10.10.11), die anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse aus einer Planungswerkstatt zum Thema „Neugestaltung der Kölner Ringstraßen“ veranstaltet wurde.

Interventionsraum Ringe. Bild: Stadt Köln.

 

Die Ringe sind einer von sieben städtischen Räumen, die im städtischen Masterplan besonders hervorgehoben werden. In so genannten „Planungswerkstätten“ werden Ideen entwickelt, wie diese Stadträume attraktiver gestaltet werden könnten. In diesem Jahr liegt der Fokus auf den Ringstraßen – in ihrer gesamten Länge auf sechs Kilometern vom Ubierring bis zum Theodor-Heuss-Ring an der „Bastei“.
Innerhalb der Planungsgruppe wurden drei Teams gebildet, die sich jeweils eigene Gedanken über die zukünftige Gestaltung der Ringe machten. Die Leiterin des Stadtplanungsamtes, Anne Luise Müller, legte besonderen Wert auf die Interdisziplinität der Teams: So waren Landschaftsarchitekten, Verkehrsplaner und „normale“ Stadtplaner beteiligt.

Der Vorsitzende der Planungswerkstatt, Sigurd Trommer, erklärte: „Stadt muss Spaß machen.“ Der öffentliche Raum dürfe nicht nur einen funktionellen Zweck erfüllen, sondern müsse auch emotional für die Bürger attraktiv sein: „Die Ringe sollten ein Bindeglied sein zwischen den Vierteln und der Innenstadt, ein Ort, wo sich die Bürger gerne aufhalten“, so Trommer weiter.
Die derzeitige Gestaltung biete keine wirklich attraktive Qualität. Anne Luise Müller äußerte sich ähnlich: „Die Ringe verkaufen sich unter Wert.“
Einigkeit besteht also, dass eine Neugestaltung notwendig ist.
Baudezernent Streitberger wies aber darauf hin, dass es illusorisch sei, zu glauben, dass die Ringe in einer Baumaßnahme vollständig umgestaltet würden: „Das ist ein Prozess über die nächsten 15 Jahre“, sagte er.

Als Leitlinie für eine zukünftige Gestaltung wurde bereits vor der Planungswerkstatt definiert, dass sich die Ringe einerseits nicht zu sehr voneinander unterscheiden dürften (Streitberger: „Ich muss es sofort merken, wenn ich auf die Ringe komme.“), andererseits aber auch eine individuelle Note für jeden Abschnitt von Bedeutung sei (Trommer: Der Hansaring ist einfach anders als der Salierring). Ein Planungsteam schlägt für die Vereinheitlichung ein auf der Gesamtlänge verlaufendes, 40 Zentimeter breites Granitband vor, dass den Auto- vom restlichen Verkehr trennen soll. Andere Ideen sind die Vereinheitlichung von Grün, Laternen oder Bänken. Klar erkennbar in allen Entwürfen ist, dass der Autoverkehr weniger Priorität erhalten soll als dass es derzeit der Fall ist.

 

Isometrische zeichnung des Rudolfplatzes. Bild: Speer und Partner/ Stadt Köln

 

Ein Blickpunkt wurde auch auf die zukünftige Gestaltung der Plätze gelegt. Konkrete Vorschläge erarbeiteten die Planungsteams zunächst für den Ebertplatz, den Rudolfplatz und – den die Südstadt zumindest touchierenden Barbarossaplatz. Letzterer sei derzeit „einfach hässlich“, erklärte Sigurd Trommer, der gleichzeitig Präsident der Bundesarchitektenkammer ist. Zur Aufwertung des Platzes wird unter anderem ein Glasdach für die Stadtbahnhaltestelle vorgeschlagen, außerdem viel mehr Grün. Für die Überlegungen der Planungswerkstatt spielte die mögliche Verlängerung einer der beiden U-Bahn-Tunnel unter dem Barbarossaplatz hindurch keine Rolle – da eine derartige Maßnahme laut Baudezernent Streitberger eher mittel- bis langfristig in Frage kommt: „Seit dem 03.März 2009 muss man mit dem Thema U-Bahn in Köln sehr vorsichtig sein…“
Als kurzfristigste Maßnahme wird die Stadt den Ebertplatz angehen. Es werde noch eine Ratsentscheidung abgewartet, ob unter dem Platz eine Tiefgarage angelegt werden solle oder nicht, berichtete Streitberger. Anschließend soll mit der konkreten Planung zur Umgestaltung des gemeinhin als äußerst hässlich angesehenen Ebertplatzes begonnen werden.

Der Chlodwigplatz spielte bei den ersten Überlegungen zunächst keine Rolle. Zum einen, weil man dort nicht binnen weniger Jahre schon wieder eine Großbaustelle einrichten möchte, zum anderen, weil die Umgestaltung im Rahmen des U-Bahn-Baus vor wenigen Jahren mit Fördergeldern verbunden war, die durch einen erneuten Umbau gefährdet wären. In Kürze soll allerdings die zukünftige Gestaltung des Ubierrings diskutiert werden, dem von allen Beteiligten ein großes Potential zugesprochen wurde.

Nachdem am Abend die Ergebnisse den Bürgerinnen und Bürgern in einer Präsentation zur Diskussion gestellt wurden, werden deren Ideen mit die weiteren Planungen einfließen. Anschließend wird das Büro Speer und Partner, das bereits für die Erstellung des Masterplans verantwortlich war zusammen mit der Stadt die weiteren Planungsschritte in Angriff nehmen. Zum Ebertplatz wird es vermutlich im Januar 2012 eine endgültige Entscheidung geben.
    
 

Text: Wassily Nemitz

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