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Kultur

Improvisation auf hohem Niveau

Sonntag, 28. Juli 2013 | Text: Stephan Martin Meyer | Bild: Meyer Originals

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Das Comedia Theater wird aufgemischt. Wieder einmal hat sich das Ensemble Sommerkönig auf die Bühne begeben und sorgt für allerlei Wirbel. Die behinderten Darsteller der seit sechs Jahren unter der Leitung und Regie von Sabine Hahn agierenden Truppe und Schüler und Absolventen der Schule des Theaters der Keller treten gemeinsam auf und spielen Gott und die Welt.

Die Story ist schnell erzählt: Der große Schauspieler Herr Bastian (Bastian Sesjak) gastiert mit seiner Schauspieltruppe in Utzbach. Er leidet an sich und dem Publikum, er ist mit jeder Faser seines Herzens Schauspieler und kann nicht verstehen, wieso es seinen Kollegen nicht ebenso geht. In der Garderobe, unter der Bühne, wo sich alle Akteure seiner Gruppe zusammenfinden und zum Teil gegen ihn verschwören, ist immer nur über einen Lautsprecher zu hören, was oben auf der Bühne geschieht.

In einer herrlich amüsanten Mischung aus Klamauk und großem Ernst agieren behinderte und nichtbehinderte Darsteller gemeinsam auf der Bühne. Mit faszinierendem Engagement stürzen sich die Beteiligten aufeinander, spielen miteinander, intrigieren gegeneinander und finden doch immer wieder zueinander. Dabei ist nie ganz klar, was in der nächsten Szene geschehen wird.

Seit vergangenem Herbst haben die Akteure einmal in der Woche geprobt. Dass sie sich dabei sehr nahe gekommen sind und sich durch die enge Zusammenarbeit ins Herz geschlossen haben, wird in jeder Szene augenscheinlich. Der Wechsel zwischen Schauspiel und wahrem Leben findet auch auf der Bühne immer wieder statt, ohne den Fluss der Handlung zu stören. Doch der Weg bis dahin war nicht immer leicht.

So berichtet Maxim Mumber, einer der Absolventen der Schule des Theaters, der einen wunderbar frustrierten, spielsüchtigen Mephistopheles mimt, nach der Aufführung, welche Schwierigkeiten sich bei den Proben ergaben: Einige der Behinderten waren sauer auf ihn, weil er in seiner Rolle seinem Kollegen Herrn Bastian Gift unterschiebt. Die Grenzen von Realität und Spiel sind für die Darsteller fließend und es hat eine Weile gedauert, bis ihn seine behinderten Kollegen akzeptiert haben.

 

Mumbers Kollege Sesjak erzählt zudem vom hohen Grad an Improvisation, der in dieser Produktion wie in keiner anderen zum Tragen kommt. Er kann sich nicht darauf verlassen, dass der erwartete Schauspieler auftritt. Er weiß nicht genau, ob ein vereinbarter Satz gesagt wird. Und es kann gut sein, dass sich einer der Schauspieler weigert, die Bühne wieder zu verlassen. Mumber und Sesjak, aber auch ihre weiblichen Mitspielerinnen Mira Koziol und Alice Zikeli, stellen auf beeindruckende Weise ihre Flexibilität und Improvisationskunst unter Beweis. Sie lassen sich liebevoll auf ihre behinderten Mitspieler ein, agieren mit ihnen, geben ihnen den Raum, den sie für sich beanspruchen, und lotsen sie elegant durch die Handlung des Stücks.

Eine besondere Rolle kommt der Regisseurin Sabine Hahn zu. Sie ist während des gesamten Stücks auf der Bühne und koordiniert den Ablauf. Mit Behinderten zu arbeiten, bedeutet nun mal, deren Eigenheiten zu akzeptieren. Da entfällt schon mal ein Text, da vergisst jemand, wann er wohin gehen soll. Aber dann ist Sabine Hahn da. Sie flüstert ihren Akteuren die Stichworte zu, geht auch schon mal mitten auf die Bühne, um einem Darsteller den Weg zum Bühnenausgang zu zeigen. Sie ist Teil des Ensembles und fügt sich perfekt ins Geschehen ein.

Die Mühen der Proben, des aufregenden Auftritts und des langen Weges zum herzlichen Miteinander werden mit donnerndem Applaus belohnt. Wer sich einen wunderbaren Abend gönnen will, wer Lust auf herrliche Überraschungen hat und wer sich eineinhalb Stunden köstlich amüsieren möchte, geht in dieser Woche in eine der noch ausstehenden Aufführungen des Ensembles Sommerkönig. Jede Minute lohnt sich!

Termine: 29. bis 31. Juli und 01./02. August 2013, jeweils 20 Uhr
Comedia Theater  
 

Text: Stephan Martin Meyer

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