Kein Wein
Donnerstag, 21. Juli 2011 | Text: Gastbeitrag | Bild: Designwork
Geschätzte Lesezeit: eine Minute
Liebe Leser, liebe Leserinnen, liebe Önologen,
in der Kölner Südstadt wächst kein Wein – zumindest nicht nennenswert. Und das obwohl gerne und ambitioniert Wein getrunken wird, zum Beispiel von mir. Ich habe schon einmal versucht, Wein anzubauen in der Kölner Südstadt, aber es ist mir nicht gelungen – zumindest nicht nennenswert.
Überhaupt gelingt längst nicht alles in der Welt. Jules Vernes literarischer Ansatz einer Reise zum Mittelpunkt der Erde beispielsweise ist in der Wirklichkeit nie gelungen. Natürlich liegt das daran, dass es einen Mittelpunkt der Erde in Jules Sinne gar nicht gibt. Auch die Konstruktion eines Perpetuum Mobiles ist nie gelungen, auch wenn immer noch Menschen auf diesem Planeten daran glauben – unverbesserliche Alchimisten. Wie wir alle wissen ist auf Grund des physikalischen Energieerhaltungssatzes, nach dem in einem geschlossenen System keine Energie entstehen oder entschwinden kann, das Prinzip Perpetuum Mobile unmöglich.
Aber sollte man deshalb Dinge unversucht lassen? Sollte man aufhören, zu versuchen, künstlich Gold herzustellen, den Mittelpunkt der Erde zu suchen, Wein in der Kölner Südstadt anzubauen?
Der Satz Du kannst alles, wenn Du es nur willst wird oft falsch verstanden, als unendlichen Druck ausübender Umkehrschluss – wenn Dir etwas nicht gelingt, hast Du es offenbar nicht ausreichend gewollt. Ich lese ihn lieber als Motivation zu höheren Zielen. Im Wollen und Streben nach Größerem, Ganzheitlichem dürfen Dinge nicht gelingen. Man darf sich nicht ablenken lassen, soll weiter wollen. So handhabe ich es mit meinen höchsteigenen Projekten, wie gerade, mit der Expositionsmaßnahme nach Verbier.
Weil ich gerne und ambitioniert Wein trinke werde ich übrigens in den nächsten Wochen auf meiner Webseite Weintipps veröffentlichen – große und kleine Weine von hervorragendem Format. Weil es mir Spaß macht. Die Expositionsmaßnahme setze ich in diesen Wochen aus, gönne meinem Patienten und mir eine Auszeit.
In diesem Sinne grüße ich Sie herzlich,
Ihr Dr. Hanno Verbier
Wer ist Dr. Verbier? Warum ist seine Methode so umstritten? Lest unser Einführungsinterview mit dem Psychotherapeuten hier.
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