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Südstadt

Kinder und Corona: Zwischen Lockdown und Lockerungen

Donnerstag, 18. März 2021 | Text: Noémi-Raquel Itgen

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Eingeschränkte Freizeitangebote, kaum soziale Kontakte und die Maskenpflicht nehmen den Menschen seit Monaten die Unbeschwertheit in unseren Leben. Ein Kölsch und dazu Bundesliga in der Lieblingskneipe sind schon viel zu lange her, denken sich wahrscheinlich viele Kölner. Trotzdem sollten wir an die Jüngsten der Gesellschaft denken und uns vor Augen führen, was unsere Kinder durchmachen.

Der Kinderschutzbund in der Südstadt

Stefan Hauschild ist Leiter der Familienberatungsstelle des Kinderschutzbundes und beantwortet uns Fragen zum Thema Lockdown im Hinblick auf die psychischen Auswirkungen auf die Kinder. Er und sein Team in der Familienberatung vom Kinderschutzbund im Kölner Süden setzen sich für den Schutz unserer Jüngsten ein und unterstützen Familien bei Erziehungsfragen und Problemen.

„Die sozialen und emotionalen Probleme haben sich deutlich verstärkt“

Berichtet mir Stefan Hauschild und begründet dies mit der Schwierigkeit, Struktur zu finden, den Alltag zu bewältigen und der Einschränkung, Freunde nicht zu treffen. Auch die Eltern kommen durch das Homeschooling an ihre Grenzen – Das eigene Berufsleben und die Schulaufgaben des Kindes unter einen Hut zu bekommen, ist gar nicht so einfach.

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„Homeschooling setzt nochmal ganz andere Anforderungen an die Familien“ erklärt mir der Familienberater. Studien zeigten seit Beginn der Pandemie bis zum jetzigen Zeitpunkt schon Auffälligkeiten bei Kindern. Zum einen stieg das Risiko für psychische Auffälligkeiten von 18 Prozent vor der Pandemie auf 31 Prozent während der Corona Krise. Die Herausforderungen einhergehend mit der Pandemie und die Veränderungen der Lebensqualität können das psychische Wohlbefinden der Kinder verringern und das Risiko für psychische Auffälligkeiten erhöhen. Zum anderen werden auch psychosomatische Beschwerden wie Übelkeit und Schwindel bei Kindern vermehrt bemerkbar.

„Da kommt noch richtig was auf uns zu“

Hält Stefan Hauschild fest, denn der Kinderschutzbund im Kölner Süden könne bisher keinen akuten Anstieg der Fallzahlen verzeichnen. Das liege wohl daran, dass der Druck in den Familien riesig sei, so Stefan Hauschild. „Gefährdungen sehen wir zum Teil noch nicht so viele, wie zu erwarten wäre, weil die Schulen und Kitas über lange Zeit geschlossen oder immer wieder nur teilweise offen sind, und genau da werden die Gefährdungen oft erst sichtbar. Die Lehrer beobachten was, die Kinder erzählen was, die Erzieher sehen was, und da werden auch Gefährdungslagen vom Kind sichtbar.“ Daraus resultierend hält Stefan Hauschild fest, dass nach Öffnung der Schulen mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einem Anstieg der Zahlen zu rechnen ist.


Der Familienberater Stefan Hauschild bietet über das Elterntelefon Hilfe für Eltern bei Erziehungsfragen oder Schwierigkeiten an. Er appelliert aber nicht nur an die Eltern, sondern auch an die Kinder und Jugendlichen. Der Kinderschutzbund wünscht sich, dass sich öfter Kinder und Jugendliche bei ihnen melden, anonym und auch ohne Einverständnis der Eltern. „Meldet euch hier, wir sprechen erstmal mit euch.“

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Ihr erreicht den Kinderschutzbund telefonisch unter der 0221577770. Von Montag bis Donnerstag von 9 Uhr bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 17 Uhr. Am Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr und 14 Uhr bis 15 Uhr.

Text: Noémi-Raquel Itgen

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