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Kultur

Kölle Alaaf in der Südstadt – Die Wochenend-Freuden 11. – 13. November 2016

Freitag, 11. November 2016 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: pixabay / CC0 Public Domain

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Habt Ihr schon das passende Kostüm für Freitag? Ist ja 11. im 11. und die Session startet demnach wieder. Was „werdet“ Ihr? Eine Figur aus einem Märchen? Wählt Ihr ein Tierkostüm? Darf es eine mittelalterliche Verkleidung sein? Oder jetzt ganz aktuell lieber Hillary Clinton oder Donald Trump? Ihr findet zweifellos das passende Kostüm für die Sause am Freitag. Wie schön, dass diesmal der 11.11. auf einen Freitag fällt, da könnt Ihr am nächsten Tag schön ausschlafen. Dieser Tag & diese Nacht werden bestimmt lang….Ab 10:10 könnt Ihr im Alteburger Hof mit Sascha Verhey aka. DJ Kapellmeister abtanzen. Der ‚beste DJ der Stadt“ soll ‚die Luft zum Brennen bringen’. Das sollet Ihr nicht verpassen. Pünktlich um 11:11 Uhr heißt es „Et jeht wedder loss“ in der Torburg mit DJ Franz, Eintritt frei. Oder Ihr geht zur großen „fire-alAArm“-Party zur Sessionseröffnung in die Wagenhalle. Zum vierten Mal wird in dem Lokal des Comedia Theaters in den Karneval gestartet. Einlass ist ab 10:30 Uhr. Wenn die rund 1000 m2 dann voll sind, wird gefeiert, bis die Feuerwehr kommt. Nein, Scherz! Karten gibt es nur am Tag selbst an der Kasse für 10 Euro. Kleine Leckereien wird es im Innenhof geben. Alarm wird auch in der Lotta geschlagen, nämlich ‚Schunkelalarm 2016’. Außer ordentlichem Geschunkel gibt es auch lecker Kölsch & kölsche Musik. Eintritt frei. Auch der Mainzer Hof hat sich für Karneval herausgeputzt. Ab 11:11 Uhr steigt hier die „Große Karnevalsparty“. Mit dabei sind natürlich Kostüme, Musik, lecker Kölsch und etwas zu Essen. Und auch der Chlodwig Eck darf natürlich nicht fehlen. Ab 11:11 Uhr, der frühe Vogel fängt den Wurm!!! Am Freitag werden wir mit großer Wahrscheinlichkeit viele verkleidete Menschen neben kleinen & großen Kindern mit Laternen durch die Straßen ziehen sehen. Die Einen feiern den Karneval & die Anderen St. Martin.

Neue Entdeckung
Unser Veedel hat stets neue Entdeckungen parat für uns. Immer wieder gibt es für uns ‚Aha-Momente’. Wenn Ihr Euch am Samstag dem Rundgang „Hinterhöfe – Die verborgene Seite der Südstadt“ anschließt, werdet Ihr mit Sicherheit eine Fülle dieser ‚Aha-Momente’ haben. Es gibt kleine Parkanlagen, grüne Oasen, graue Häuserschluchten und interessante Einblicke zu entdecken. Die Südstadt hat eine wenig erforschte „Rückseite“ mal mit Gewerken & Büros oder nur im Verborgenen vor sich hin schlummernd. Wer auf Entdeckertour gehen möchte, treffe sich am Samstag um 16 Uhr in der Karl-Korn-Straße 1-5 mit der Gruppe der Antoniter City Tours. Unkostenbeitrag 9 bzw. 7 Euro. Mehr Infos auch am Telefon unter 0221-92584614.

Was man alles noch aus defekten Gegenständen holen kann, entdeckt Ihr am Sonntag im Repair Café im Bürgerhaus Stollwerck. Föhn kaputt? Rad platt? Alten Kassettenrekorder wieder entdeckt? Alles kein Problem für die Experten des Repair Café. Zusammen findet Ihr eine Lösung. Am Sonntag von 14 bis 19 Uhr im Bürgerhaus Stollwerck. Spenden erwünscht.

Grundlage schaffen
Jedes Jahr in diesen Monaten könnt Ihr Euch an den kulinarischen Sondermenüs der Südstadtköche erfreuen. Dieser Tage werdet Ihr mit Martinsgänsen verwöhnt. Meine Kollegin Nora hat für Euch zusammengefasst, wo es welche Brust oder Keule zu verspeisen gibt.

Der Jahreszeit angemessen geht es auch in der Brasserie Capricorn i Aries zu. Am Sonntag könnt Ihr ab 11 Uhr an dem Kochkurs „Wildgerichte aus heimischer Jagd“ teilnehmen. Die Jagd bleibt Euch erspart, Ihr dürft Euch in der Küche der Zubereitung widmen. Selbstverständlich unter der professionellen Anleitung von Judith & Martin Kraeber. Wild, das ist natürlich, edel und stets etwas Besonderes. Man sollte nur wissen, wie man es zubereitet. Da seid Ihr am Sonntag bei Judith & Martin richtig aufgehoben. Los geht’s am Sonntag mit einer Tasse Kaffee & einem Croissant und dann ab an die Kochlöffel. Kochkurs, alle Getränke, Menü und Wein kosten 95 Euro pro Nase. Um Reservierung unter 0221-3975710 wird gebeten, da die Plätze begrenzt sind.

Literatur zum Essen? Geht das? Ja, die Literatur wird nicht gegessen, sondern zum Essen geboten. D.h. das Ensemble „ess-kultur“ lädt zu einer Abendveranstaltung zum Kulturthema Essen ein. Dabei wird aus einem Buch vorgetragen und in den Lesepausen wird das passende Essen dazu serviert. Zum 100. Todestag von Jack London wird aus der Kajütenküche des „Seewolfs“ gekocht: Andreas Lange fischt als Raubein Wolf Larsen den Feingeist van Weyden aus dem Meer. Und der bringt Seemannskost aus der Kombüse auf den Tisch. Und das sieht so aus: Schiffszwieback und Schätze der Kajüte mit betrunkener Soße, Stockfisch in Yamswurzel, Boucannier-Schwein mit Kräutersoße und Kartoffeln, Karibische Ananas mit feuriger Schokolade. Am Sonntag um 19 Uhr in der Wagenhalle. Tickets 36 Euro. Noch Fragen? Dann am besten die 0221-35558910 wählen.

Pänz, Pänz, Pänz
Im Freien Werkstatt Theater geht es an diesem Wochenende um den Schöpfungsmythos der griechischen Antike. „Götter. Wie die Welt entstand“ ist ein Musiktheater für alle Menschen ab 10 Jahren, das sich mit den Intrigen, Liebschaften, Erbschleicherein und Grenzverletzungen in der griechischen Antike beschäftigt. Es entsteht eine märchenhafte Sage über die Entstehung der Welt im Zusammenspiel von Bildern, Geschichten und Musik. Freitag um 10 Uhr & Samstag um 16 Uhr im FWT. Eintritt 12 bzw. 8 Euro. Reservierungen am Telefon unter 0221-327817.

Ab 13 Jahren ist man ein „Teenie“ ein „Teenager“ also. Kein Kind, kein Erwachsener – eben ein Jugendlicher. Das Stück „Das Tierreich“ wendet sich an ein Publikum ab eben 13 Jahren. In einer Kleinstadt brechen 21 Jugendliche in die Sommerferien auf. So viel geschieht in dieser Zeit auf dem Weg zum Erwachsenwerdens: alltägliche Nebensächlichkeiten und philosophische Grundsatzfragen, große Gefühle & romantische Verirrungen, Tagespolitik & deutsche Geschichte. Das Autorenduo Jakob Nolte/Michel Decar wirft mit Witz und Brennglas ausgestattet einen Blick auf die Zeit im Leben zwischen Jugend & Erwachsensein. Am Sonntag um 18 Uhr im Theater der Keller. Eintritt 18 bzw. 13 Euro. (Foto: Meyer Originals)

Theater und mehr
„Josef & Maria“. Kennt Ihr? Nix Neues? Nee, nicht in der Version des Theater Köln-Süd. Da gibt es keinen Stall und keinen Heiligenschein. Denn Josef ist ein alter Wachmann und Maria eine betagte Putzfrau. Ladenschluss an Heiligabend in einem Kaufhaus. Zwei einsame Menschen, am Ende ihres Lebens entdecken die Chance auf etwas Respekt und Wärme. Erst reden die beiden aneinander vorbei, doch dann fangen sie an, einander zuzuhören. Josef, ein letzter Vertreter des Kommunismus trifft auf Maria, die einmal Tingel-Tangel-Tänzerin. Klingt nach einer interessanten Begegnung. Am Freitag & Samstag 20 Uhr und Sonntag 18 Uhr in der Theo-Burauen-Realschule, Severinswall 40/40a, Eintritt frei.

Slavenka Drakulic berichtet über den Krieg, wie sie ihn erlebt hat in ihrem Buch „Sterben in Kroatien“ vom Krieg mitten in Europa. „Mama, sie schießen nebenan!“ ruft ihre Tochter in der Wohnung in Zagreb gellend. Slavenka Drakulic schaut genau hin, empfindet leidenschaftlich und entlarvt im Privaten das Politische. Sie erzählt auch schreckliche Geschichten und enthüllt, was dieser Krieg in der Autorin anrichtete: eine tiefe Verschwörung und ein quälendes Gefühl der Schuld, auf irgendeine Weise Teil dieser Katastrophe zu sein. Premiere am Samstag im Theater der Keller um 20 Uhr. Eintritt 22 Uhr.

Maestro, Musik!
Das Album „nevermind“ von Nirvana ist auch 20 Jahre nach seiner Erscheinung wegweisend und revolutionär. Das Clemens Orth Trio spielt Nirvana am Sonntag im Salon de Jazz und interpretiert es auf seine eigene Art. Das klingt sehr hörenswert. Am Sonntag um 20 Uhr im Salon de Jazz. Eintritt frei.

Das Tanzbein schwingen
Bewundernd schaue ich mir die schwingenden Röcke der Damen an, die Zeit des Swing repräsentieren. Seine Wurzeln liegen im Charleston, Break-Away und Stepptanz. Spaß sollte er machen und die Improvisation stand im Vordergrund bei diesem Tanz. „Lindy Hop Heaven – Swing the Church“ lädt zu einer Tanzveranstaltung mit Livemusik von Jazz Connetction und Angela van Rijthoven in die Lutherkirche ein. Ein DJ bringt natürlich auch die Röcke zum Schwingen. Um 19:30 Uhr gibt es einen kostenlosen Schnupperkurs, danach die Swingtanzparty. Ihr könnt auch einfach nur hingegen und Euch an den original Kleidern der Swingtänzer erfreuen. Am Samstag ab 19:30 Uhr in der Lutherkirche. Einritt 18 Euro.

DJ Marcus Can’t Dance, aber dafür kann er Musik auflegen – und das macht er am Samstag ab 23 Uhr bei der ‚Alrite’-Party im Tsunami. Rechnet mit Indie & BritPop Classics. Mit 5 Euro seid Ihr dabei.
 
Die schönen Künste
Der Kunde ist König! Ja, und der Konsument hat die Macht. Unser Konsumverhalten zwingt die Produzenten schon manchmal in die Knie: Ob Papier, Palmöl, Handy, Schokolade oder Soja – wir können durchaus große Konzerne zum Umdenken bringen. Mit diesem Thema beschäftigt sich die Ausstellung „Konsum-Verantwortung-Zukunft. Wie wollen wir in Zukunft leben?“. Die Ausstellung der Tropenwaldstiftung OroVerde im Schokoladenmuseum ermöglicht Einblicke in die globalen Folgen des heutigen Konsums. Wie können wir unser Konsumverhalten nachhaltig ausrichten? Wie beeinflusst unser Einkaufsverhalten den tropischen Regenwald? Dazu gibt es praktische Tipps. Die Ausstellung ist noch bis zum 19.2.2017 im Schokoladenmuseum zu sehen. Am Freitag von 10 bis 18 Uhr geöffnet, Samstag & Sonntag 11 bis 19 Uhr. Eintritt 9 bzw. 6,50 Euro.

In der Michael Horbach Stiftung könnt Ihr die Ausstellung „Was bleibt von mir, wenn ich nicht mehr bin?“ sehen. Elf Persönlichkeiten berichten darüber, was sie an nachfolgende Generationen weitergeben möchten. Darunter Günter Grass, Egon Bahr & Richard von Weizsäcker. Mit Kurzfilmen und Audioguide. Eintritt frei. Die Ausstellung wird am Freitag eröffnet und ist noch bis zum 8. Dezember zu sehen. Freitag von 15:30 bis 18:30 Uhr, Samstag & Sonntag 11 bis 14 Uhr.
Parallel wird die Ausstellung „Drei Fotografen und ihre Reise zu den Menschen“ in der Michael Horbach Stiftung eröffnet. Die Fotografen nähern sich auf unterschiedliche Weise unterschiedlichen Orten und ihren Bewohnern. Claudia Kroth führt uns in die Mongolei, nach China, Tibet, Sibirien, in den Oman und nach Indien. Joaquim Seguí zeigt uns vor allem Afrika. Unter dem Titel „Äthiopien“ bringt er uns Männer, Frauen und Kinder näher. Marta Pujades hat ein sechswöchiges Stipendium der Horbach-Stiftung im letzten Sommer erhalten und zeigt mit „August“ eine sehr persönliche und private Sicht auf die Stadt Köln und ihre Bewohner. Die Ausstellung ist bis zum 8. Dezember zu sehen. Freitag 15:30 bis 18:30, Samstag & Sonntag 11 bis 14 Uhr geöffnet. Eintritt frei.

Und zum Schluss noch der Hinweis auf die Ausstellung „90 Jahre Rheinisches Bildarchiv. Fotografien für Köln und die Welt“ im Kunsthaus Rhenania. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der Entwicklung der eigenen Einrichtung sowie dem Wandel in der Sachfotografie von Kunst- und Sammlungsobjekten. Freitag von 16 bis 20 Uhr geöffnet, Samstag & Sonntag von 11 bis 20 Uhr. Eintritt frei.

Köln, Kunst, Karneval. Das ist in diesem Wochenende drin. Jede Menge spannender Theaterstücke und Ausstellungen auch. Doch hier findet Ihr wie immer nur eine Auswahl, werft noch einen Blick in den Terminkalender! Wir treffen uns wieder am nächsten Wochenende. Erholt Euch bis dahin, Eure Asl?

Die Inhalte dieses Newsletters werden vom gesamten Team von „Meine Südstadt“ mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt. Der Anbieter kann jedoch keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Inhalte übernehmen.
 

Text: Aslı Güleryüz

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