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Gesellschaft Kultur

Benefizgrillen war ein Riesenerfolg

Sonntag, 9. Dezember 2012 | Text: Gastbeitrag | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten

Kaputt, aber glücklich! So konnte man am späten Samstagabend den Zustand des Redaktionsteam von „Meine Südstadt“ bezeichnen, nachdem der letzte Glühwein verkauft und die letzten Bratwürstchen an den Mann gebracht wurden. Insgesamt € 2000.- hatte die Crew des Online-Portals unter dem Motto „Grillen für Johannes“ für den guten Zweck eingenommen. Mitten auf dem Severinskirchplatz wurde Glühwein, Punsch, Stockbrot und Bratwürste verkauft, um das „Johanneshaus“, die Anlaufstelle für Männer ohne festen Wohnsitz, zu unterstützen.

 

Das Tief „Karin“ brachte tagszuvor Schnee und Minusgrade und gab der Benefizaktion den richtigen Rahmen. „Obs und Jemös“- Chef Jochen Richrath half mit einem Zelt aus und packte auch tatkräftig mit an. Die „Hennes“-Metzger machten morgens noch kiloweise frische Bratwurst, „Severin“-Wirt Dieter Niehoff lieferte Strom und brachte den ersten Wein zum glühen und die fleißigen Redakteure, sowie einige Mitareiter und Bewohner des Johanneshaus verwandelten den Platz in einen behaglichen Ort. Um Punkt 11 Uhr wurde die erste Wurst verkauft, und da es um den guten Zweck ging, wurde auch gerne der ein oder andere Euro mehr bezahlt. „Fürs Johannneshaus gebe ich gerne was!“ hörte ich an diesem Tag unzählige Male. In der Zeit von 11 bis 18 Uhr wurden über 40 Kilogramm Würste gegrillt, 20 Kisten Glühwein und Punsch ausgeschenkt und unzählige Stockbrote an die Kids verteilt. Nicht nur Klaus der Geiger gab ein Solidaritäts-Ständchen, auch unsere Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes, Andreas Hupke und Barbara Moritz waren vor Ort. Nach dem Abschiedskonzert von den Ahoibrausen konnte Dirk Gebhardt, Mitbegründer von „Meine Südstadt“, verkünden, dass an diesem Tag sehr wahrscheinlich mehr als 2.000 Euro für das Johanneshaus zusammen gekommen sind.

 

Die Redakteure des Onlineportals hatten für diesen Tag ihren Arbeitsplatz vom Schreibtisch an die Theke, bzw. hinter den Grill verlegt. Sie haben ihre Erfahrungen in Tagebuchform niedergeschrieben, die wir nachfolgend veröffentlicht haben:

 

Grillen für Johannes – ein Tagebuch
Der Samstag fängt damit an, dass das Auto vereist ist, schrubben hacken, kratzen. 15-Litertopf, Grillbesteck und Suppenkelle mitnehmen. Um 10 Uhr am Severinskirchplatz. Ein strahlender Sonntag, alle sind guter Dinge. Stockbrot, Wurst vom Hennes – ohne Senf! Glühwein von Alnatura und serviert von uns – dem Meine-Südstadt-Team. Wir sind eine tolle Truppe. Jetzt Wurst verkaufen und Geld in die Kasse für den guten Zweck im Veedel – das Johanneshaus in der Annostraße.
Maja Majer-Wallat

Nachdem die Südstadt am Freitag ihre erste Schneeverwehung in diesem Winter erlebt hat, brach heute am Samstag Morgen der Himmel auf und offenbarte eine weiße Pracht, die einen blendete. Mitten auf dem Severinskirchplatz tummelten sich ein paar Verrückte, die mitten im Eis einen Grill aufbauten, um Würste und Glühwein zugunsten des Johanneshauses zu verkaufen. Und was geschah? Hunderte kamen, schauten, wunderten sich, aßen und tranken. Wohlsein! Auf das Johanneshaus, und auf dass kein Obdachloser in diesem Winter in Köln erfrieren muss.
Jasmin Klein

 

Tu´ Gutes und sprich´ drüber!!! Das hat Spaß gemacht – wir haben es echt getan: den ganzen Tag gegrillt und gequatscht und gefroren und Glühwein verschüttet!!!! Alles für die Leute im Johanneshaus und für die eigene Freude!!! Endlich durfte auch ich mal Wurst auflegen, was mir den wärmsten Platz bescherte, zumindest obenrum. Fast zeitglich grillen mit Chili – wer hätte gedacht, dass wir sooooo gut zusammen passen? Nicht zu glauben, wie viele Leute da gekommen sind! Fröhliche Weihnachten an alle Johanneshaus-Bewohner!
Judith Levold
P.S. Bei Currywurst bin ich dabei…:-D

Wir grillen für das Johanneshaus und Petrus belohnt uns mit super Wetter. Gegen die eisige Kälte helfen sensationell leckere Hennes Würstchen und (zur Mittagszeit) ein Kinderpunsch. Klaus der Geiger kommt vorbei und spielt. Jetzt hole ich mir mal einen Glühwein.
Barbara Siewer

 

Die Menschen waren nett. Sie haben sich gefreut, etwas Gutes zu tun! Mir hat es riesig Spaß gemacht, die Südstädter betrunken zu machen, für einen guten Zweck, natürlich. Ein Glühwein gefällig?
Betsy de Torres
PS.: Eine sehr schöne Aktion.

 

Solidarisches Essen und Trinken ist die angenehmste Art zu spenden, oder? Unsere Südstadt hat sich mal wieder als ganz schön genussfreudiges Veedel entpuppt. Alle fanden ihren Platz: Die Kinder und kuriosen Köpfe am Feuer, die Großen am Glühweinpott. Der Severinskirchplatz wurde zum Dorfmarkt, an dem man palawernd zusammentraf. Danke an Jakob, Nele, Kati, Gary, Stefan, Ele, Marta und
alle anderen für euren großen Hunger! Mit euch hier zu leben und zu arbeiten macht Spaß!
Doro Hohengarten

Es war immer schon ein Lebenstraum von mir – und jetzt durfte ich ihn verwirklichen – Würstchen braten. Echt! Hat viel Freude gemacht. Vielleicht eröffne ich also (Stichwort Lebenstraum) doch noch meine Currywurstbude in der Südstadt. Allen Johannes-Bewohnern ein Frohes Fest.
Jörg-Christian Schillmöller

Angefrorene Finger, vom Weg aus Kalk Blasen an den Füßen, geträumt von einer guten Bratwurst und leckerem Glühwein. Herrlich. Ich will wieder in die Südstadt.
Stephan Martin Meyer

Bei mir haben Dorn und Röschen Glühwein gekauft. Ich habe sie gefragt, ob sie heiraten wollen wegen der Rüschen und des Kleides und so. Er schaute recht interessiert, sie lachte zumindest. Vielleicht hat der Glühwein noch etwas Gas gegeben…
Elke Tonscheidt

Ein Team, eine Idee. Kein Strom. Samstag Morgen, 9:30 Uhr Severinskirchplatz. Es gibt 140 Liter Glühwein, 40 kg Würstchen, 3 Biertische, 6 Bänke, 620 Brötchen und keinen Strom. Dieter Nierhoff vom „Severin“ zum Telefon! Lass mich noch zu Ende rasieren, dann komme ich und gebe euch Energie. Nicht nur Strom bekamen wir, ganze Töpfe voll Glühwein konnten wir in der Küche des „Severin“ erwärmen – und das trotz seiner eigenen Glühweinbude. Das ist Südstadt.
Kathrin Rindfleisch

 

Um 10:30 Uhr schon erwartete mich eine umwerfende Atmosphäre. Nach einer Aufbau- und Aufwärmphase musste ich gehen. Um 16:00 Uhr kam ich als Ablösung beim Grillen zurück. Eine freudige Stimmung mit vielen Menschen erwartete mich. Wir erwärmten Glühwein und Kinderpunsch. Verkauften Würstchen um Würstchen und drückten Stockbrotteig auf Stöcke. Am meisten hat mich das Gespräch mit dem Busfahrer aus Hürth, der durch die Annostraße fährt, beeindruckt. Er sagte: „Das Johanneshaus kannte ich gar nicht, und ich fahre täglich durch die Straße. Meine Frau und ich waren eben auf dem Weihnachtsmarkt. Das war nicht schön, der Glühwein schmeckte nicht. Hier herrscht eine gute Stimmung, der Glühwein schmeckt sehr gut, und es ist für einen guten Zweck. Um 19:00 Uhr ist Feierabend. Wir bauen ab und sind ganz beglückt! Wir haben einen schönen Tag verbracht. Ich habe eine verschollene Freundin wiedergefunden. Und das alles für einen guten Zweck.
Asle Güleryüz

Text: Gastbeitrag

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