Zirkus, Zauberei und Musik
Mittwoch, 26. Mai 2010 | Text: Betsy de Torres | Bild: Gauklerfest
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Zum dritten Mal findet das Kölner Gauklerfest im Friedenspark statt. Unter freiem Himmel werden die Zuschauer Zeugen eines bunten, lustigen, ungewöhnlichen, faszinierenden Open Air Varietés. Mit Einradkünstlern, bunten Jonglierbällen, skurriler Körperkomik, Diabolokünstlern, Stelzenläufern und viel Musik – ein Fest für die ganze Familie. Das Gauklerfest findet am kommenden Sonntag, dem 30.05. ab 13:00 statt. Eintritt frei! Hutgeld willkommen!
MEINE SÜDSTADT-Reporterin Betsy de Torres sprach mit Steffanie Wrobel, Vorsitzende des Kölner Kleinkunst e.V. besser bekannt als eSteffania und Organisatorin des Gauklerfest.
Wie bist Du auf die Idee gekommen das Gauklerfest in Köln zu machen?
Das Gauklerfest wuchs aus einer fixen Idee dreier Frauen in einer Eckkneipe. Wir wollten ein Fest organisieren, das als Plattform für die Genres Artistik, Theater, Zirkus und Musik dient. Wir haben den Verein Kölner Kleinkunst e.V. gegründet und vor drei Jahren das erste Gauklerfest veranstaltet.
Wie ist das Fest angekommen? Wie wird es dieses Jahr?
Es war ein Riesenerfolg! Dieses Jahr ist es uns wieder ein großes Vergnügen, tolle deutsche und internationale Straßenkünstler zu begrüßen, die Euch mit ihren Shows verzaubern werden. Darüber hinaus haben wir eine Bühne etabliert, auf der die kleinen Nachwuchs-Artisten aus Kölner Kinder- und Jugendzirkussen ihr Können präsentieren dürfen.
Dürfen die Zuschauer auch mitmachen?
Es gibt einen Mitmach-Zirkus, betreut von Herrn Jemine. Da können sie Jonglieren lernen, Diabolo spielen, es gibt Rola Bolas, riesige Laufrollen, eine Seillaufanlage und einen Kletterturm zu erklimmen!
Was bist du von Beruf?
Ich bin Zirkus- und Theaterpädagogin und gebe meine eigenen Bühnenerfahrungen und mein artistisches Können an Kinder und Jugendliche weiter. Ich arbeite an Schulen, in sozialen Einrichtungen und führe mit verschiedenen Schulzirkussen deutschlandweit Projekte durch.
Seit 10 Jahren trete ich auf zahlreichen Bühnen in Deutschland und Europa auf und verdiene mein Geld als Feuertänzerin und Stelzenläuferin.
Was genau ist das Gauklerfest?
Das Gauklerfest ist erlebbare Kunst im Park für jedermann! Frei nach dem Motto: Lachen-Staunen-Mitmachen
Im Gegensatz zu anderen Zirkussen und Strassentheatern findet das Fest weder in einem Zirkuszelt noch auf der Straße sondern in einem Park statt – warum?
Es ist mal etwas anderes, Straßentheater in einem wunderschönen Park zu erleben, als in den Einkaufstrassen Kölns oder vor dem zugigen Dom. Hier im Friedenspark kann man auf der Wiese rumlümmeln oder sich dem Charme des alten Forts beim Bauspielplatz ergeben.
Wie finanziert sich das Festival?
Das Festival finanziert sich zum einem über das Benefizvarieté und die Party am Samstagabend (Eintritt: 9,- Ermäßigt 6,-, Anm. d. R.) und zum anderen über Spenden und Hutgeld.
Am 29. Mai ab 20 Uhr also findet das Benefizvarieté statt. Auf was dürfen wir uns freuen?
Auf ein grandioses Varieté auf unserer Open Air Bühne. Von 20 bis 23 Uhr werden uns geniale Musiker wie Jerzee mit melodischem Soul und Folkrock, Yopi („musikalischer Kosmos zwischen Reggae, Liedermacher, Hip Hop und Chanson“, Anm. d. R.)) und erstklassige Artisten mit Leuchtjonglage, Podestakrobatik, Stelzenläufer… Ich selber trete mit meiner Feuershow auch auf.
Nach dem Varieté ab 23 Uhr geht es im Baui mit der Party weiter. DJ Stefan wird uns mit dem geilsten Sound aus den letzten vier jahrzehnten Musikgeschichte zum Kochen bringen. Kommt vorbei, es lohnt sich!
Was erwartet uns am Sonntag?
Am Sonntag erwartet Euch hochklassige Leiterakrobatik, Jonglage, verrückte Tricks, improvisierte Clownerie, Slapstick, Comedy, bezaubernde Feuerfeen,und die Bands; Pelemele, Aktion Mutante, Zu Laut, Kriss Cologne, Jerzee und Schlagsaite.
Kostet es Eintritt am Sonntag?
Es wird kein Eintritt erhoben. Die Besucher sollen selbst entscheiden, was ihnen gefällt und für wen oder was sie Geld geben möchten. Deshalb sind die Künstler auf einen gut gefüllten Hut und die Veranstalter, für die Organisation und Durchführung des Festes, auf eure Spenden und euren hungrigen und durstigen Bauch angewiesen. Also: Esst, trinkt und spendet fleißig.
Wie sieht die Zukunft des Gauklerfestes aus?
Leider müssen wir jährlich aufs Neue um das Überleben des Festes kämpfen. 2010 scheint unter dem Motto zu stehen, die Gelder dort kürzen zu wollen, wo sowieso nie viel Geld vorhanden war. Es könnte dieses Mal das letzte Gauklerfest sein.
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