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Kultur

Kunst, l’art, art, konst, arte, sanat… – Die Wochenend-Freuden 22.–24. Juni 2012

Donnerstag, 21. Juni 2012 | Text: Aslı Güleryüz | Bild: meinesuedstadt.de

Geschätzte Lesezeit: 6 Minuten

Dieses Wochenende steht unter dem Zeichen der Kunst! So viele Veranstaltungen zur, mit und über Kunst! Der helle Wahnsinn! Kunst – was ist das überhaupt? Eine Tätigkeit, die etwas entwickelt und einen kreativen Prozess beinhaltet. Ah, dieser Newsletter ist also Kunst! Nicht, wenn Kunst nicht eindeutig durch eine Funktion festgelegt ist, sagt Wikipedia. Wie schade! Dieser Newsletter ist ja nun schon auf eine Funktion festgelegt: Er soll Euch das Wochenende versüßen!
Wer an Kunst und Resten davon interessiert ist, der sollte sich das Angebot des Neuen Kunstforums auf der Alteburger Wall 1 näher anschauen. „Restkunst“ möchte das Abgeben, Weitergeben, Umformen und Auflösen von künsterlischen Beiträgen inspirieren, vermitteln und ausstellen. Am Freitag könnt Ihr also alles, was Ihr Zuhause so rumstehen habt, zum Kunstforum tragen. Das könnt Ihr dann entweder weitergeben oder tauschen. Es wird Ausstellungen geben, RestTee, RestYoga, RestKino, RestFeld, RestFotografie und natürlich ein RestFest. So richtig durchschaut habe ich das Konzept auch noch nicht. Es ist wahrscheinlich etwas verwirrend erklärt, damit man einfach hingeht und es sich anschaut. Abgeben könnt Ihr am Freitag und Eröffnung des Projekts ist am Samstag, 15 Uhr. Das Projekt wird bis zum 22. Juli in der Südstadt.

Neue Entdeckung
Die Saison der Sommerfest ist offiziell eröffnet! Am Sonntag könnt Ihr ab 15 Uhr mit den NeuLand-Gärtnern feiern. Es wird Spiele, Musik, eine Feuershow und Verkauf geben. Diesen wunderschön & bunt blühenden Garten müsst Ihr Euch ansehen! Wer noch nicht auf NeuLand gewesen ist, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen und ran an die Schubkarren!
Und die Lutherkirche lädt auch am Sonntag zu ihrem traditionellen Sommerfest ein. Wenn Ihr bei NeuLand fertig gefeiert habt, dann könnt Ihr gleich zur Lutherkirche, hier wird bis 23 Uhr Fußball gesehen, Kindergesichter werden angemalt, es wird gegrillt, gegessen & getrunken, während der Nachwuchs mit vielen Spielen abgelenkt wird.
Und auch im Rheinauhafen ist was los! Die Führung „Köln für Kenner“ wird die Geheimnisse des Rheinauhafens lüften! Alles über Hafen, Hafenamt und den Rheinauhafen erfahrt Ihr am Sonntag zwischen 11 und 13 Uhr. Die Führung kostet 11 Euro und nähere Informationen gibt es, wenn Ihr die Telefonnummer 221 30400 wählt.
Außerdem treffen sich jede Menge Weltlasse-Athleten am Sonntag zwischen 11 und 18:30 Uhr beim „1. Buderus Kölner RheinSpringen“ am großen Sandkasten im Rheinahafen. Es wird Weitsprung, Hochsprung und Stabhochsprung zu sehen geben.

Pänz, Pänz, Pänz
Weil es so gut beim Publikum ankam, gibt es im Freien Werkstatt Theater am Samstag eine Zusatzvorstellung des Gastspiels Moving Theatre „ÜBERdasLEBEN oder Meine Geburtstage mit dem Führer“. Das Theaterstück mit Musik und Tanz wird für Menschen ab 11 Jahren empfohlen. Und darum geht’s: Die 9-jährige Anni wird mit ihren Eltern von Ideologie, Terror, Angst und Schrecken übermannt als Hitler 1933 die Macht in Deutschland übernahm. Anni lernt eine Gruppe Jugendlicher kennen, die nicht mit der Hitlerjugend sympathisiert. Ihr Alltag wird vom Widerstand bestimmt. Es geht um Freundschaft & Feindschaft, Gerechtigkeit & Menschlichkeit. Samstag, 16 und 18 Uhr. Die Vorstellung am Sonntag ist bereits ausverkauft. Karten können virtuell reserviert werden unter kartenreservierung@fwt-koeln.de oder telefonisch: 327817.
Im Comedia-Theater sind am Samstag ganz seltene Gäste zu Besuch: Das brasilianische Ensemble „Companhia Paidéia“ führt das Stück „Baltus, o pequeno herói – Held Baltus“ auf. Der  Autor ist deutsch, das Stück und die Musik auf der Bühne aber brasilianisch. Der 6-jährige Baltus bemerkt eine Veränderung in seiner Mutter. Das hat vielleicht etwas mit ihrem neuen Lebensabschnittsgefährten Elmar zu tun? Das Stück thematisiert wie Kinder und Erwachsene miteinander umgehen könnten. Empfohlen für Menschen ab 7 Jahren. Die Vorstellung beginnt um 18 Uhr, Tickets gibt es unter vvk@comedia-koeln.de oder telefonisch 88877222.
Im KunstSalon auf der Brühlerstraße gibt es einmal im Monat den Tag „SCHnurFIX“. Los geht es um 10:30 Uhr am Sonntag mit einem gemeinschaftlichen Frühstück. Anschließend treffen die Eltern die Kölner Künstlerin Mary Bauermeister und lauschen ihren vielzähligen und abenteuerlichen Geschichten über die Kölner Kunstszene. Währenddessen stellen die Kinder eine Camera Obscura oder ein Miniatur-Theater her aus einem Schuhkarton, Baumwollschnur und farbigem Bastelpapier. Wer an dieser Veranstaltung teilnehmen möchte, sollte sich noch bis Freitag, 12 Uhr unter schnurfix@kunstsalon.de anmelden. Für Mitglieder des KunstSalon ist die Veranstaltung kostenfrei, Mitglieder der Sektion „tanzsociety“, Freunde des Schauspiel Köln und Studenten bezahlen 7 Euro, Gäste bezahlen 15 Euro und Kinder haben freien Eintritt.
Wer mal einen kleinen Ausflug mit seinen Kindern unternehmen möchte, ist in Bonn-Alfter an diesem Wochenende gut aufgehoben. Das Freilicht-Wandertheater in der Freilichtbühne Alfter e.V. lädt am Sonntag zu der Premiere von „Ronja Räubertochter“ ein. Um 15 Uhr geht es los, für alle Zuschauer ab 6 Jahren geeignet. Für Erwachsene kostet der Eintritt 14 Euro und für Kinder 9. Mehr Infos gibt’s hier  und Karten können telefonisch reserviert werden unter 02222 931130. Sehr sehenswert!

Theater, Theater und mehr
Das vielfältige Angebot der Südstadtbühnen könnt Ihr unserem Terminkalender entnehmen. Ich weise heute auf eine Aufführung im Theater der Keller hin, die dort im März uraufgeführt wurde, „Der Verbrecher“ nach Friedrich Schiller. Schiller erzählt die Geschichte des Sonnenwirt, der aus Liebe zum Dieb wird, aus Eifersucht zum Mörder und gilt als der erste Krimi, in dem der Täter als Individuum und Opfer der Gesellschaft betrachtet wird. Und das im Jahre 1786! Freitag und Samstag steigt der Vorhang um 20 Uhr und am Sonntag um 18 Uhr.

Maestro, Musik!
Ein Löwenherz aus England, ansässig in Berlin gastiert am Sonntag in der Lichtung: Der Mann mit dem Namen, der wie eine Heldensage klingt – Richard de Bastion. Er hat schon mit Peter Maffay und Sally Oldfield gespielt und trägt am Sonntag ab 17 Uhr auch viele selbst komponierte Stücke vor. So hört sich der linkshändige Gitarrist an. Eintritt frei.
Ward Ihr schon im Kammermusiksaal in unserem weitläufigen Veedel? Wenn noch nicht, dann bietet sich am Samstag eine Gelegenheit den Saal am Raderberggürtel 40 aufzusuchen. Im Rahmen des Festivals c/o pop spielt die 1980 gegründete Berliner Band „Palais Schaumburg“ (benannt nach der Residenz des Bundeskanzlers in Bonn). Palais Schaumburg gilt als eine der richtungsweisenden Gruppen der „Neuen Deutschen Welle“ mit dadaistischen Texten und Elektronikklängen. Viele Konzerte geben die Herren nicht mehr – also nix wie hin! Am gleichen Abend spielt eine weitere Band, die Frankfurter „Okta Logue“. Wenn man sich den Clip auf der Seite (www.c-o-pop.de) anschaut, dann steht diese Musik in krassem Gegensatz zu der von Palais Schaumburg. Okta Logue hat ein bisschen etwas von Pink Floyd und David Bowie. Sie selbst legen ihre Musik an zwischen Prog-Rock, Psychedelik und Folk. Gut klingt es auf jeden Fall. Samstag, 21 Uhr, Kammermusiksaal, Tickets gibt’s für 14 bis 17 Euro.

Tanzbein schwingen
1971 war ein sehr erfolgreiches Jahr für den amerikanischen Sänger und Songschreiber Don McLean – er komponierte die Songs „American Pie“ und „Vincent – Starry, Starry Night“, einen der wunderschönsten Songs überhaupt! An diesem Song und dem Werk von Vincent van Gogh orientiert sich vielleicht die Party „A starry Night“ im Tsunami am Samstag ab 23 Uhr. Sie nennen es eine „klare, verschwommene, verschwurbelte Reise“ mit den DJs Igor Abel und optimo500. „Eine Reise über windige Hügel und neblige Felder aus elektronischer Energie. Immer in Richtung der glitzernden Lichter in der Dunkelheit“ – das würde Vincent van Gogh bestimmt gefallen!

Schöne Künste
Wie im Titel schon angekündigt, gibt es ein paar interessante Veranstaltungen an diesem Wochenende mit und über Kunst. Am Freitag veranstaltet der Verein zur Förderung der Kunst & Kultur „Kunstgeflecht“ den Abend „Köln & Kunst“ in der Buchhandlung Chlodwigplatz. Die Malerin Waltraud Markmann-Kawinski berichtet aus ihrem ereignisreichen achtzig-jährigen Leben aus der Kölner Kunst-Szene und liest aus ihren Erinnerungsbüchern und stellt Porträts von Protagonisten der Szene aus. Ferner liest der Kölner Autor Jochen Kelter aus Gedichten und Essays. Mehr Infos gibt’s hier. Freitag, 20 Uhr, 10 Euro Eintritt inklusive der neuen „Rhein“-Ausgabe.
Am Freitag findet die Vernissage zur Ausstellung „TE MPOR ALE S“ um 18 Uhr im Kunsthaus Rhenania statt. 10 Künstler erinnern sich und stellen die subjektive Wahrnehmung von Zeit in Fotografien, Projektionen und Installationen dar. Sie thematisieren Entschleunigung & Beschleunigung, Identifizierung & Bezugslosigkeit, Erinnerung, Vergessen & Verdrängen. Sehr wichtige Themen unserer Zeit, da alles schneller geht und kein Raum für Muße, Reflexion und In-Sich-Kehren bleibt. Samstag 14 bis 19 Uhr, Sonntag 11 bis 18 Uhr. Die Ausstellung endet am 26. Juni um 19 Uhr mit einer Finissage.

Meine lieben Weekender, ich wünsche Euch ein Wochenende mit vielen Denkanstößen, Kunst auf allen ebenen und trällere jetzt das Lied „Starry, Starry Night“ vor mich hin. Wir sehen und hören uns nächste Woche in alter Frische! Bis dahin, Eure Asl?

PS: Noch viel mehr Termine des Wochenendes findet Ihr übrigens in unserem Terminkalender.

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Text: Aslı Güleryüz

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