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Kolumne

Lach- und Sachgeschichten

Montag, 25. Juli 2011 | Text: Kathrin Rindfleisch

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Ein Sonntagnachmittag mitten im Juli, 15 Grad und Dauerregen. Das Wort „Museum“ hängt in der Luft, wie die dicke Regenwolke, die Köln einfach nicht verlassen möchte. Und weil es oberirdisch zur Zeit alles andere als sommerlich beschwingt zugeht, fällt es nicht schwer, „Glück auf!“ zu sagen und unter die Erde zu fahren – da ist es wenigstens trocken.

Ein Sonntagnachmittag mitten im Juli, 15 Grad und Dauerregen. Das Wort „Museum“ hängt in der Luft, wie die dicke Regenwolke, die Köln einfach nicht verlassen möchte. Und weil es oberirdisch zur Zeit alles andere als sommerlich beschwingt zugeht, fällt es nicht schwer, „Glück auf!“ zu sagen und unter die Erde zu fahren – da ist es wenigstens trocken.
Ein Tag mit Smilla und Paul im Deutschen Bergbaumuseum Bochum (und an dieser Stelle bedaure ich, zwar zum ersten Mal, dafür umso mehr, dass unter Köln Schätze ruhen, Kohle allerdings wohl leider nicht dazu gehört, weil mir das zwei Stunden Autofahrt eingequetscht zwischen Paul und Smillas Kindersitzen auf der Autorückbank eingehandelt hat), Horizonterweiterung inklusive.

 

Zuerst geht`s in den Schacht, siebzehn Meter in die Tiefe, und dort gibt`s jede Menge Aufregendes zu bestaunen: Hanumags und Förderbänder, Kettenschrämmmaschine und Bohrhammer, Tunnelfräser und das Grubenpferd Tobias. Ganz ehrlich, kinderlos bin ich nie auf die Idee gekommen – selbst an regennassen Tagen – unter Erde zu fahren und mir anzuschauen, wie viel effektiver sich ein Walzenlader zu einem Abbauhammer verhält und auch die Bewetterung einer Grube war mir bis grad eben noch ziemlich, gut, gleichgültig ist ein hartes Wort, aber sagen wir so: zur Aufklärung dieser Frage fehlte mir bis dato die Relevanz in meinem Leben. Jetzt ist es nicht so, dass mein Leben heute nach der bequemsten Methode der Schachtförderung lechzt, mein Kind nun aber lechzt nach dem Funktieren der Welt und ich hab gemerkt, wenn ich nicht ganz doof bin, spring ich auf diesen Lechz-Zug auf und nehm mir `ne Mütze mit von dem riesengroßen Fundus an Wissen, dass Smilla da gerade aufsaugt wie ein Schwamm. Und ich ertappe mich dabei, auch wieder neugieriger zu werden auf die Welt und die Dinge, die wir meist zwar nutzen und erleben, oft genug aber nicht erklären können und begreifen.

 

Dabei bin ich, wie millionen Eltern schon zuvor, der MAUS so dankbar! Waren es anfangs noch die lustigen kleinen Mausspots, die Smilla und Paul begeisterten, sind es mittlerweile die Sachgeschichten, von denen beide nicht genug bekommen können. Interessant ist zu sehen, wo da die Präferenzen so liegen: Smilla fährt auf die menschlichen Themen ab, wie das Händewaschen samt Erklärung wie und wieso man sich eigentlich die Hände wäscht, oder weshalb Milchzähne ausfallen (und wie toll: jetzt weiß ich das auch endlich!). Während Pauls Interessen eindeutig technischer Art sind: er lässt sich immer wieder mit großem Interesse erklären, wie der Kamineffekt funktioniert und auch, was es mit den blauen Röhren auf sich hat, die über unseren Köpfen an manchen Stellen in der Stadt herumstehen. Doch bei einem Thema sind sich die beiden einig, immer: die Feuerwehr ist die große Ehrfurchts-, Angst- und Sehnsuchtsnummer. Das Wort „Gruppenlöschfahrzeug“ ist in etwa zur gleichen Zeit Mitglied in Pauls Wortschatz geworden, wie der Begriff „Schokokuchen“. Es ist wirklich ganz erstaunlich, wie Paul mit Fachbegriffen um sich wirft und damit sein Wissen in dem ein oder anderen Gebiet spielerisch raushängen lässt und unweigerlich muss ich an den an dieser Stelle immer wieder gerne genommenen Schwamm denken, der aufsaugt und aufsaugt und merke bei mir selber, dass mein Schwamm schon so dick ist und einfach nicht mehr so viel aufnehmen kann.

 

Dieses wahnsinnig viele Aufsaugen und kürzester Zeit ist bemerkenswert – auf der einen Seite. Auf der anderen Seite ist man in ständigem Kontakt zu kleinen Klugscheißern, die – nach erfolgreicher Einsaugung- meinem einem zu erklären, wie die Welt funktioniert. Und wenn Paul mich der Lüge bezichtigt, weil ich einen Sachverhalt falsch erkläre, nehme ich mir abends nun kein gutes Buch mehr zur Hand, sondern studiere die Sachgeschichten. Ein Dreijähriger, der mir die Welt erklärt? Na warte Bürschchen…!

Text: Kathrin Rindfleisch

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