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Gesellschaft

Lebendiger Adventskalender

Samstag, 4. Dezember 2010 | Text: Sonja Alexa Schmitz | Bild: Dirk Gebhardt

Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten

Lebendiger Adventskalender. Was ist das? Wer denkt sich so was aus? Ein Adventskalender, hinter dessen Türchen sich Menschen verbergen, anstatt Schokolade. Türchen, hinter denen Leben steckt. Ich erlebte den Adventskalender am Samstag, zum vierten Türchenöffnen, in der Annostrasse 11. Ich betrat das Johanneshaus an der falschen Stelle, wurde aber schnell von ein paar Bewohnern, durch das Gebäude an Ort und Stelle geleitet. Ich ging durch einen großen Raum, in dem es weihnachtlich geschmückt war. Viele Männer saßen da, tranken Kaffe und aßen Kuchen. Adventskaffee. Passend zum Adventskalendertürchenöffnen.

 

Ich kam ein paar Minuten zu spät. Ein Mann trug eine Geschichte vor. Ich bekam erstmal nicht so viel mit von seinen Worten. Man muss ja erstmal „ankommen“. Irgendwann drang ein Ausdruck aus dieser Geschichte an mein Ohr: „Barbara-Zweig.“ Ich wurde aufmerksam und gestehe, erst jetzt dem Geschichtenerzähler zugehört zu haben. „Barbara-Zweig“, das sagte gestern meine Mutter zu mir. „Du kannst dir heute im Garten einen Barbara-Zweig abschneiden. Der blüht dann zu Weihnachten.“ Ich verstand gar nichts, und ehrlich gesagt, interessierte es mich auch nicht so sehr. Ich verstand nur so viel, dass es wohl so ist (Legende oder Realität?), dass, wenn man sich am 3. Dezember einen Zweig von einem im Frühjahr einmal blühen wollenden Gewächs abschneidet (Kirschbaum, Forsythie oder ähnliches), dieser dann genau zu Weihnachten blüht. Nun bekam ich also die ganze Geschichte zu hören. Und wieder muss ich gestehen, dass ich nicht genau hingehört habe. Erst dann als es spannend wurde. Da war nämlich, sofern ich nicht alles falsch verstanden habe, ein Mann unter der Erde, in einem Stollen (?), und dort eingesperrt. Er hatte nichts zu essen und leckte lediglich das bittere Wasser von den Steinen. Aber er hatte einen Kirschzweig bei sich, warum auch immer. Das war der Teil, den ich verpasst habe. Und auch seinem Kirschzweig, den er wohl irgendwie sehr mochte, befeuchtete er mit Wasser. Nach sechs Tagen wurde der Mann endlich gerettet. Er war müde, aber siehe da, sein Kirschzweig blühte. Und es war Weihnachten. Hm, nun habe ich mich ein bisschen geärgert, dass ich nicht doch gestern im Garten einen Barbarazweig abgeschnitten habe. Und da verteilte plötzlich ein Mann Kirschzweige an uns Publikum. Publikum, das waren ungefähr 20 Leute. Männer, Frauen, Kinder, Senioren und Bewohner des Hauses.

 

Wir haben, nachdem die Geschichte erzählt war, und eine schöne Fürbitte vorgetragen wurde, noch ein Lied gesungen. „Maria durch den Dornwald ging.“ Ohne Text. Alle sangen mit. Sogar ich. Dann schaute ich mir aber auch mal das Adventsfenster an. Das gehört ja wohl dazu. Als Türchen sozusagen. Es befand sich gleich neben dem Eingang. Süß! dachte ich mir. Mal nicht so ein Höher-Schneller-Weiter-Geschmücktes Fenster, sondern ganz einfach. Eine Figur aus buntem Pergamentpapier in der Mitte (Maria?). Drum herum Pergamentpapier-Sterne. Oben eine Girlande mit Schneemuster, eine Umrandung aus Schneespray. Fertig ist das Fenster. Ich stellte mir die Männer vor, die wohl eigentlich keine Menschen sind, die sich mit Schmücken und Dekorieren beschäftigen. Aber ich erkannte hinter diesem Fenster ein paar Menschen, die sich wohlmöglich unbeholfen aber sehr bemüht ans Schmücken dieses Adventskalender-Fenster gegeben haben. Das rührte mich irgendwie.

 

Eine Frage stellte sich mir aber plötzlich: Wenn meine Mutter mich gestern zu den Barbarazweigen anregen wollte, warum hörte ich dann heute diese Geschichte? Ist es nun der 3. oder 4. Dezember? Oder ist das nicht so wichtig? Macht die heilige Barbara die Zweige nur blühen, wenn sie am Stichtag geschnitten worden sind, oder nimmt man es da nicht so genau? So brachte mich also der Lebendige Adventskalender zum Recherchieren!

Text: Sonja Alexa Schmitz

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