Lesestoff: Weihnachtsgeschenke
Montag, 19. Dezember 2022 | Text: Nora Koldehoff
Nichts eignet sich für ein Last-Minute-Weihnachtsgeschenk besser, als ein Buch. In den allermeisten Fällen sind auch Bücher, die nicht im Laden vorrätig sind, zum nächsten Tag bestellbar. Außerdem schenkt man mit dem Lesestoff bestenfalls auch direkt ein paar schöne Stunden und eine Phantasie-Reise mit.
Bücher für jemanden auszusuchen, ist natürlich auch eine ganz individuelle und persönliche Aufgabe. Wer noch ein paar schnelle und unterhaltsame Blitz-Tipps brauchen kann, wird vielleicht hier fündig.
Viel Erfolg und schöne Bescherung!
Ella Carina Werner, Katinka Buddenkotte (Hg.)
Niemand hat die Absicht, ein Matriarchat zu errichten
Es ist drin, was draufsteht: Komische Texte und Cartoons von Frauen. Da muss man nicht viel erklären, es ist einfach wunderbar und lustig. Kaufen. Mit Texten und Cartoons von Patti Basler, Marina Barth, Victoria Helene Bergemann, Daniela Böhle, Martina Brandl, Ina Bruchlos, Sandra Da Vina, Filolino, Kirsten Fuchs, Friederike Gräff, Katharina Greve, Teresa Habild, Paula Irmschler, Kittihawk, Ninia LaGrande, Dorthe Landschulz, Julia Mateus, Jacinta Nandi, Susanne M. Riedel, Rigoletti, Stefanie Sargnagel, Sarah Schmidt, Katrin Seddig, Dagmar Schönleber, Lara Stoll, Lea Streisand, Mariella Tripke, Franziska Wilhelm, Miriam Wurster, Felicia Zeller und Jenni Zylka.
Ella Carina Werner, Katinka Buddenkotte (Hg.): „Niemand hat die Absicht, ein Matriarchat zu errichten“, Satyr Verlag, 216 Seiten, 22 Euro
Peter Wittkamp, Pia Frey
Der Desinformator
Der Desinformator ist ein Klappbuch, mit dem man sich steile Thesen selbst zusammenbasteln kann. „125 000 Verschwörungstheorien zum Selbermachen“ heißt es. Zum Beispiel: „Der Schauspieler, der uns als Christian Droste verkauft wurde, hat in der gesamten Pandemie niemals eine Maske getragen. Und dahinter stecken natürlich die Illuminaten!“ Oder auch: „Xavier Naidoo hat Twitter gekauft – ja gut, was will man auch anderes erwarten.“
Wer das erstmal ausprobieren will, kann das auch auf der Website tun. Hier kann man sogar eigene Vorschläge für weitere Theorien einschicken.
Peter Wittkamp, Pia Frey: „Der Desinformator“, Dumont, 3 x 50 Karten, 18 Euro
edition 8x8
Eine Million prima Geschichten
Ähnliches Prinzip, wie beim „Desinformator“, anderer Inhalt. Das vom Künstler, Grafiker und Illustrator Martin Graf liebevoll gestaltete Heft bringt der Urheber unter dem Namen „edition 8×8“ selbst heraus.
In diesem Fall könnte es sein, dass es sich nicht ganz so fix bestellen lässt, wie andere Bücher, aber es lohnt sich. Kleine Kostprobe: „Am Nordpol schnarchen Mäuse. Im Winter telefonieren sie mit Tante Hildegard. Wer hätte das gedacht?“ Oder: „Unter dem Butterbrot wohnen acht Zwerge. Am Feiertag denken sie an Marmelade. Na, egal.“ Nicht nur, aber auch für Kinder geeignet.
Außerdem kann man auf Grafs Webseite endlos herumstöbern und nicht nur Sachen anschauen und bestellen, sondern auch gratis Bastelbögen herunterladen. Außerdem erfährt man, wie eine Bleistiftzeichnung klingt oder wie man aus Papier zusammengebastelte Tuba herstellen kann. Echte Entdeckung!
edition 8×8: „Eine Million prima Geschichten“, Edition 8×8, 6 x 10 Karten, 16 Euro
Nicole Tersigni
Friends To Keep In Art and Life
Das Buch ist der Nachfolger von Tersignis „Men To Avoid In Art and Life“ und beide sind wunderbar. Alte Gemälde werden mit neuen Texten, bzw. Sprechblasen, versehen – und das ist einfach lustig. Eine übersetzte Version gibt es vom ersten Buch bereits im Riva-Verlag unter dem Titel „Männer, denen du besser aus dem Weg gehst“. Wer bei Instagram unterwegs ist, sollte sich auch unbedingt den Account @nicsigni_writes der Autorin gönnen.
Ganz persönliches aktuelles Lieblingsmotiv ist eine Collage aus Jean-Léon Geromes Gemälde „Die Wahrheit steigt aus dem Brunnen“ (und sieht dabei eh schon ganz schön angepisst aus), versehen mit dem Text: „I’m done debating basic human rights. From now on I’m just going to THUMP YOU WITH MY BROOM.“
Nicole Tersigni: „Friends To Keep In Art and Life“, Chronicle Books, 96 Seiten, 11,99 Euro
Kirsten Fuchs, Cindy Schmid (Ill.)
Der Miesepups muss Weihnachten feiern
Der Miesepups macht seinem Namen alle Ehre. Das Büschel-Wesen hat meist schlechte Laune und regt sich ständig auf. Trotzdem findet das Kucks ihn einfach toll. Es hat schon in der Vergangenheit so lange nicht locker gelassen, bis die beiden Freunde wurden. Jetzt aber ist auch noch Weihnachten. Und der Miesepups will natürlich seine Ruhe haben und vor sich hin krümeln. Klar, dass dann wieder das Kucks vor der Tür steht – und das noch nicht mal allein. Warmherzig und lustig, geeignet für Kleine und Große ab vier Jahren. Das Buch ist schon das vierte der Reihe.
Wer den Miesepups vor der Buch-Bestellung noch schnell kennenlernen will, sollte hier mal reinhören, da liest die Autorin den ersten Teil des ersten Buches selbst. Wursttee raus und genießen.
Kirsten Fuchs, Cindy Schmid (Ill.): „Der Miesepups muss Weihnachten feiern“, 40 Seiten, 15 Euro
Rosa Roderigo
Rosa kocht vegan
Es gibt inzwischen so einige Koch-Accounts, die große Lust auf veganes Essen machen. Einfach, weil es köstlich aussieht und dann eben auch noch ohne Tierleid auskommt. Nach Chris Washington (veganewunder), Philipp Steuer und Maya Leinenbach (fitgreenmind) hat nun auch Rosa Roderigo ihr erstes Kochbuch auf den Markt gebracht. Mit sehr viel Liebe zu Details und Alliterationen ist das Kochbuch wunderschön zusammengestellt.
Rosa zeigt schon seit einiger Zeit auf ihrem „funk“-Kanal „Rosa kocht grün“ tolle Gerichte von sehr einfach bis etwas aufwändiger. Dazu Live-Hacks oder Küchen-Kniffe auch für den kleinen Geldbeutel, sie erklärt einfach und kompakt Zusammenhänge in der Lebensmittelgewinnung und hält über saisonale Gemüse- und Obstsorten auf dem Laufenden. Das alles auf eine so charmante Art – muss man lieben.
Im Kochbuch mit dabei: Traumhaftes Thai-Curry, Ballernde Blumenkohlwings, Macadamia-Monstercookie, Semmelknödel auf Pilsauce und ganz besondere Grillfackeln. Schon hungrig? Dann los.
Rosa Roderigo: „Rosa kocht vegan“, GU, 192 Seiten, 24 Euro
Dir gefällt unsere Arbeit?
meinesuedstadt.de finanziert sich durch Partnerprofile und Werbung. Beide Einnahmequellen sind in den letzten Monaten stark zurückgegangen.
Solltest Du unsere unabhängige Berichterstattung schätzen, kannst Du uns mit einer kleinen Spende unterstützen.
Paypal - danke@meinesuedstadt.de
Artikel kommentieren