Lotta-Biergarten vorerst geschlossen
Montag, 31. August 2020 | Text: Susanne Wächter | Bild: Susanne Wächter/Stefan Rahmann
Geschätzte Lesezeit: 2 Minuten
Es hätte so schön sein können. Als das Kollektiv der Lotta ihren Baulücken-Biergarten Anfang August eröffnete, war die Freude über das schnelle Handeln der Stadt groß. Doch dann kam alles anders. Wenige Tage später war Schluss mit lustig. Es fehle eine Baugenehmigung, bemängelten Ordnungskräfte und schlossen den Biergarten bis auf Weiteres.
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in.form – Köln SüdstadtStatt kreative Wirte mit transparenten und effektiven Verfahren in der Krise zu unterstützen, herrscht bei der Stadtverwaltung Uneindeutigkeit. „Aus dem zugewucherten. Brachgelände, das teilweise als wilde Mülldeponie missbraucht wurde, haben wir mit viel Arbeit, persönlichem wie finanziellem Aufwand einen schönen Ort gemacht“, schreibt das Betreiberkollektiv in einer Mitteilung zur aktuellen Situation. Es sei ja nicht so gewesen, dass sie sich nicht im Vorfeld bei der Stadt erkundigt hätten, was für eine solche Außengastronomie von Nöten sei. „Nach unseren konkreten Anfragen beim Ordnungs- und Bauamt hatten wir gute Aussichten eine temporäre Nutzung ohne lange bürokratische Verfahren zu erhalten“, schreiben die Lotta-Betreiber. Und sie erhielten die Genehmigung auch sehr schnell.
„Die Betreiber hätten eine Baugenehmigung einreichen müssen, da die Fläche des Biergartens größer als 40 Quadratmeter ist“, sagt Robert Baumanns aus der Pressestelle auf Nachfrage. Außerdem handele es sich mehr oder weniger um ein „Ruinengrundstück“, da seien andere Vorkehrungen nötig, erklärt er nach Rücksprache mit den zuständigen Fachämtern weiter und betont, dass die Betreiber der Lotta mit der Stadtverwaltung in einem ständigen Austausch stehen. „Dass es sich bei dem Gelände um ein Abrissgelände handelte, teilen wir seit dem ersten Gespräch mit“, so die Gastronomen und schreiben weiter: „Das Bauamt gab uns per Mail die Rückmeldung, für eine temporäre Nutzung bis 31. Oktober nicht zuständig zu sein.“
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IG Severinsviertel e.V. – Gutes tun für das VeedelDas Ordnungsamt genehmigte im Schnellverfahren, das durch Corona für die Kölner Gastronomie in Gang gesetzt wurde, den Biergarten bis Ende Oktober. Gäste und Gastronomen genossen ihren Biergarten in der Baulücke. Doch die ausgelassene Stimmung änderte sich, als Ordnungskräfte vorbeikamen und nun doch einen Prüfbericht durch einen Sachverständigen einforderte. Lotta reichte nach. Denn sie hatten im Vorfeld auf eigene Initiative hin einen Architekten das Gelände prüfen lassen.
Nach Kenntnis der Stadt Köln befindet sich unterhalb der Biergartenfläche ein Kellergeschoss. Ein Statiker muss deshalb bescheinigen, dass der Boden, auf dem der Biergarten steht und der gleichzeitig die Decke eines noch vorhanden Kellergeschosses ist, stabil genug ist. Dabei gehe es um Standsicherheit der verbliebenen Kellerdecke sowie des Bereiches an der Stelle des ehemaligen Treppenabganges, der eventuell noch weitergehend zu ertüchtigen ist, teilt die Stadt auf Anfrage mit. Ob dies alles jedoch zeitlich sowie finanziell machbar ist, bezweifeln die Lotta-Betreiber zwischenzeitlich. Sie fordern stattdessen transparente Wege zur Erteilung von Genehmigungen. In ihrem Fall sei dies nicht der Fall gewesen, bemängeln sie.
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